Bruno Spengler: Super GT heute so gut "wie die goldene Ära der DTM"

Bruno Spengler verglich die heutige Super GT mit der früheren DTM - und sieht sogar einen Aspekt, den die Japaner mit den Class-1-Autos besser machen

(Motorsport-Total.com) - "Die Super GT ist heute so gut wie die goldene Ära der DTM", sagt Bruno Spengler im Gespräch mit Motorsport.tv. Der 40-jährige Kanadier fuhr 2023 in der japanischen GT3-Klasse und verbrachte viele Jahre in der DTM, als in der Serie noch die Class-1-Prototypen eingesetzt wurden. Heute nutzt nur noch die Super-GT-Serie diese Fahrzeuge, die in der DTM Ende 2020 durch das Ende als Herstellerserie ins Museum kamen.

Titel-Bild zur News: Super GT

Im Gegensatz zur DTM ist es der Super GT gelungen, die Class-1-Autos beizubehalten Zoom

"Irgendwie hat es die Super GT geschafft, das Niveau, die Professionalität und auch die Atmosphäre mit den Fans zu halten", so Spengler über seine Erfahrung in Japan. "Das letzte Mal, als ich so viele Fans wie hier bei der Super GT gesehen habe, war vor einigen Jahren in der DTM. Damit ist die Super GT auf dem Niveau der DTM in ihren goldenen Zeiten."

Der größte Unterschied zwischen der alten DTM und der heutigen Super GT ist laut Spengler das Format, denn in der japanischen Meisterschaft gibt es zwei Klassen: eine für Class-1-Autos und eine für GT3-Fahrzeuge. Außerdem sitzen zwei Fahrer im Auto, die während des Rennens wechseln müssen. Dank der Arbeit der Teammanager und des hohen Niveaus ist die Super GT laut dem Kanadier das Ziel vieler professioneller Fahrer aus der ganzen Welt.

Das sind die Zutaten für den Erfolg der Super GT

Aufgrund der positiven Entwicklung der Serie will Spengler auch in Zukunft in Japan an den Start und auf Punktejagd gehen. "Es ist eine tolle Meisterschaft", sagt der BMW-Pilot. "Es macht so viel Spaß, hier Rennen zu fahren. Was im Vergleich zur alten DTM noch besser ist, ist der Reifenwettbewerb mit den verschiedenen Herstellern."

Laut Spengler machen die Reifen von Bridgestone, Michelin, Yokohama und Dunlop unter bestimmten Bedingungen den Unterschied aus, weshalb der Wettbewerb zwischen den Reifenherstellern viel zur Action auf der Strecke beiträgt. "Manchmal steht ein Auto im Rampenlicht, während ein anderes Probleme hat", erklärt er. "Wenn sich die Bedingungen dann nur ein wenig ändern, kann das Kräfteverhältnis wieder kippen."

Durch das Format und die unterschiedlichen Reifenmischungen gebe es in der Super GT "viele strategische Möglichkeiten", die die Rennen in der Serie "besonders spannend machen", erklärt der erfahrene Rennfahrer.


Bruno Spengler zu Gast bei der Super GT

Spengler fuhr 2023 Teilzeit in Japan

"Das sind Parameter, die es in anderen Serien nicht gibt", so Spengler. "Das ist echt cool!" Spengler verpasste in der Saison 2023 drei Rennen und landete deshalb in der Gesamtwertung nur auf Platz 21. Sein Teamkollege Seiji Ara, der alle Rennen bestritt, wurde Sechster.

In seiner DTM-Zeit fuhr Spengler im Jahr 2012 mit BMW zu seinem einzigen Titel. Er sammelte insgesamt 16 Rennsiege und 51 Podien. In der GT3-DTM kam der Kanadier bisher nicht zum Einsatz, zuletzt fuhr er im Jahr 2019 mit BMW in der Class-1-DTM. Im BMW M4 GT3 trat Spengler im Jahr 2023 nicht nur in der Super GT an, sondern nahm auch am 24h von Daytona im Rahmen der IMSA-Saison 2023 teil.