• 06.09.2009 11:07

  • von Britta Weddige

Brands-Strategie: Rechenspiele am Kommandostand

93 Runden und nur zwei Kilometer Streckenlänge: Der Kurs in Brands Hatch lädt ein zu den verschiedensten Strategiespielen, die Würze ins Rennen bringen

(Motorsport-Total.com) - In Brands Hatch gibt es zwei Schlüssel zum Erfolg: Zunächst muss man heil durch die erste Runde kommen, dann kann man durch außergewöhnliche Strategien weit nach vorn kommen. Richtig spannend wird es bereits am Start, wenn sich das Feld durch die Paddock Hill Bend und dann durch die Druids Bend schiebt. Laut Maro Engel ist das nur für die ersten Fünf weitgehend ungefährlich, "aber ab Platz fünf oder sechs bis zu den letzten Positionen da ist überall Potenzial da, dass sich zwei uneinig sind", sagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler

In Brands Hatch ist entscheidend, zur richtigen Zeit an die Box zu kommen

Sobald sich das Feld sortiert hat, entscheiden die Strategen am Kommandostand, wie sie ihre Piloten am besten nach vorn bringen. Mattias Ekström ist im vergangenen Jahr mit zwei extrem späten Stopps von Rang sieben vor auf Platz drei gefahren, auf einer Strecke, auf der man eigentlich nicht überholen kann. Auf einem Kurs wie Brands Hatch ist eine solche Extrem-Strategie möglich.#w1#

Da der Reifenabrieb recht gering ist, kann man einen ungewöhnlich langen ersten Stint fahren. Diese Strategie geht in Brands Hatch auf, weil man am Ende die ganze Zeit mit einem leeren Tank fahren kann. Man muss bei den späten Stopps nur noch wenig Nachtanken.Also hat man zwei kurze Stints mit zwei Satz frischen Reifen, aber wenig Gewicht, weil man wenig Benzin an Bord hat. Da es in Brands Hatch bergauf und bergab geht, spürt man jedes Kilo. Wenn man das richtig umsetzen kann und freie Fahrt hat, kann man pro Runde bis zu einer halben Sekunde gut machen.

"Man kann im Verkehr und bei den Boxenstopps viel Zeit gewinnen, wenn man die Überrundungen richtig timt." Gary Paffett

In diesem Jahr steht Ekström wieder auf Platz sieben. Er betont, dass jede Strategie nur aufgehen kann, wenn man schnell genug ist: "Denn wenn man schnell fährt, hat man die Möglichkeit zu überholen und alles zu machen." Nach vorn will auch sein Titelrivale Gary Paffett, der als Sechster ins Rennen geht. "Man kann im Verkehr und bei den Boxenstopps viel Zeit gewinnen, wenn man die Überrundungen richtig timt", weiß er. Auch sein Teamkollege Bruno Spengler, der auf Platz vier steht, rechnet mit "vielen unterschiedlichen Strategien: "Das ist möglich. Die Strecke ist kurz. Wenn du immer freie Fahrt hast, kannst du einen Riesenvorteil haben."

Das Wichtigste ist das Timing, denn bei 20 Autos auf nur knapp zwei Kilometern geht es eng zu. "Es ist sehr schwierig, auf dieser Strecke überhaupt ein bisschen freie Fahrt zu finden. Wenn man dann die Lücke findet, dann kann man mit konstantem Speed Plätze gut machen. Und das ist unser Ziel", kündigt Mercedes-Jahreswagenfahrer Jamie Green an.

Man darf also gespannt sein, was sich die klugen Köpfe für heute einfallen lassen. Doch eines ist auch klar: "Wenn man nicht schneller ist als die vor einem, dann nutzt einem eine verrückte oder extreme Strategie eigentlich auch nicht so viel", weiß Audi-Pilot Mike Rockenfeller. "Wenn jemand hinten steht, der da nicht hingehört und viel schneller ist, dann kann man mit einer Strategie immer etwas machen, dass man anders fährt als die anderen." Er selbst erwartet sich jedoch nicht, "dass wir durch die Strategie große Sprünge nach vorn machen können."

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