"Beschissenes Wochenende" für Scheiders Titeltraum

Für Timo Scheider hat sich in der ersten Runde in Brands Hatch wohl nicht nur das Rennen erledigt, sondern auch der Traum vom dritten DTM-Titel

(Motorsport-Total.com) - Timo Scheider muss seinen Traum vom dritten DTM-Titel wohl begraben. Nach seiner Nullnummer in Brands Hatch hat er bei 30 noch zu vergebenden Punkten bereits 21 Zähler Rückstand auf Gesamtleader Martin Tomczyk. "Seit langem mal wieder ein Rennwochenende, wo ich keine Punkte mitgenommen habe", ärgert sich der Champion von 2008 und 2009 und grummelt: "Ein beschissenes Wochenende, würde ich sagen."

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Timo Scheider schätzt seine Chancen auf den DTM-Titel sehr realistisch ein

Bei 21 Punkten Rückstand auf Tomczyk und 20 auf Bruno Spengler glaubt der Abt-Audi-Pilot nicht mehr an eine realistische Titelchance. Seine Gegner heißen nun eher Mattias Ekström, Jamie Green, Mike Rockenfeller und Ralf Schumacher, die alle im Bereich von maximal acht Punkten Rückstand hinter ihm liegen. Das bedeutet, dass der Kampf um Platz drei spannend werden könnte - und darauf wird sich Scheider wohl konzentrieren müssen.

Titeltraum praktisch ausgeträumt

"Realistisch gesehen geht es maximal noch um Platz drei. Alles andere wäre ein Wunder", hat sich der Deutsche mit seiner Situation abgefunden. Ganz aufgeben will er aber noch nicht: "Trotzdem werde ich kämpfen, bis es keine Punkte mehr gibt. Solange es die gibt, möchte ich so viele wie möglich mitnehmen, aber wir sehen und wissen alle, wie schwierig das ist. Gerade dieses Jahr ist für mich kein einfaches Jahr."

Heute in Brands Hatch zog sich sein Arbeitstag zwar lange hin, in Wahrheit spielte er aber schon nach einer Karambolage in der ersten Kurve keine ernsthafte Rolle mehr. "Ich hatte einen guten Start, bin gut durchgekommen. Eingang Turn drei habe ich hinten links einen Schlag bekommen", schildert Scheider. "Ich war erst nicht sicher, ob es David war oder Oli Jarvis. Nachdem sich Oli bei mir entschuldigt hat, war dann klar, dass es Oli war."

¿pbvin|1|4036||0|1pb¿Der hat seinerseits "wohl wiederum einen Schlag von Maro Engel erhalten", nimmt der 32-Jährige seinen Teamkollegen teilweise in Schutz. "Das habe ich allerdings noch nicht gesehen, da werde ich mir die Fernsehbilder noch einmal anschauen. Natürlich enttäuschend, wenn so etwas bei Teamkollegen passiert, denn so etwas sollte ganz sicher nicht passieren. Aber unter den Bedingungen heute geht so etwas natürlich relativ schnell."

Großer Frust mit drei Runden Rückstand

"Das war natürlich ärgerlich, keine Frage, denn die Pace danach war noch sehr gut - auch wenn wir erstmal drei Runden an der Box gestanden sind und diesen Reifenschaden, den wir erlitten hatten, beheben mussten. Man fährt raus, hat noch 96 Runden zu fahren und drei Runden Rückstand - das war eines der härtesten Rennen, die ich je gefahren bin", gibt Scheider, am Ende 16. und damit Letzter in der Wertung, zu.


Fotos: Timo Scheider, DTM in Brands Hatch


Seine schnellste Rennrunde von 50,045 Sekunden wurde nur von Sieger Tomczyk unterboten. Die Pace wäre also da gewesen: "Zu sehen, dass man die zweitschnellste Rennrunde gefahren ist und vielleicht Möglichkeiten gehabt hätte, in die Punkte zu fahren, ist enttäuschend. Jetzt am Ende stehe ich ohne alles da, mit drei Runden Rückstand, und somit ist auch die Meisterschafts-Geschichte eigentlich vollkommen erledigt", seufzt der Abt-Audi-Pilot.