"Auto ging ab wie eine Granate": Warum Rast in Zolder so schnell war

Rene Rast deklassiert beim ersten Rennen der DTM in Zolder die Konkurrenz: Für den Titelverteidiger gab es nicht den einen entscheidenden Schlüssel zum Sieg

(Motorsport-Total.com) - Gegen Rene Rast war am Samstag beim ersten Rennen der DTM in Zolder kein Kraut gewachsen. Von der Pole-Position aus fuhr der Audi-Pilot zu seinem dritten Saisonsieg. Und das hoch überlegen. Im Ziel hatte der amtierende Meister seinen ersten Verfolger Robin Frijns nach 41 Runden um satte 18,855 Sekunden distanziert.

Titel-Bild zur News: Rene Rast

Rene Rast war mit seinem Audi heute in Zolder rundherum zufrieden Zoom

"Das Auto ging heute wie eine Granate - in jeder Runde", jubelt Rast nach dem Sieg im Interview mit 'ran.de'. "Es hat nicht abgebaut, ich bin zum Schluss auch noch schnelle Runden gefahren. Ich muss echt ein großes Dankeschön an mein Team sagen, denn wir hatten heute mit Abstand das beste Auto im Feld."

Die Grundlage für den Erfolg legte Polesetter Rast schon beim Start - und dass durchaus überraschend. Denn während der Asphalt an seinem Startplatz noch feucht war, stand BMW-Pilot Timo Glock neben ihm auf Startplatz zwei auf komplett trockener Straße. Dennoch kam Rast besser weg und bog als erster Fahrer in Kurve 1 ein.

Guter Start trotz feuchter Strecke

Dass die leicht feuchte Strecke beim Start kein Nachteil sein muss, hatte Rast schon bei den Übungsstarts im Freien Training am Freitag erfahren. "Obwohl die linke Seite auch da nass war, fühlte sich der Start recht okay an. Die feuchten Stellen scheinen keinen großen Einfluss auf die Traktion zu haben", sagt er. "Im ersten Moment sind die Reifen ein wenig durchgedreht, aber danach lief alles glatt."

Damit hatte Rast den heikelsten Moment des Rennens schon überstanden. In der ersten Rennhälfte konnte er sich in kleinen Schritten von seinem Verfolger Frijns absetzen. Damit bestätigte Rast den guten Eindruck aus den Longruns am Freitag, bei denen er im Gegensatz zu den vorangegangenen Rennen auf dem Nürburgring mit den schnellsten Fahrern mithalten konnte.


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Warum es für Rast heute in Zolder besser lief als zuletzt am Nürburgring, darauf hat er nach einem ersten Briefing mit seinen Ingenieuren noch nicht die eine entscheidende Antwort. "Wir können nicht sagen, ob wir einfach einen guten Tag hatten, oder ob wir möglicherweise den Grund gefunden haben, warum wir hier schneller waren als am Nürburgring. Das werden wir morgen sehen."

Rast teilt sich die Reifen am besten ein

"Vielleicht hat es etwas mit dem neuen Asphalt und den Reifen zu tun", mutmaßt Rast. "Möglicherweise liegt diese Kombination unserem Fahrzeug-set-up und Fahrstil etwas besser. Der Reifenabbau ist ziemlich gering."

Und diesen geringen Reifenabbau nutzte Rast besser als alle seine Rivalen. Erst in Runde 22, nach allen anderen Fahrern, kam er zum Pflichtstopp an die Box. Nach diesem verteidigte Rast die Führung und drehte dann mit dem frischeren Reifenmaterial in der zweiten Rennhälfte noch mehr auf. Zehntelsekunde um Zehntelsekunde vergrößerte er seinen Vorsprung.


Fotos: DTM in Zolder 1


Trotz dieser ungefährdeten Fahrt sei es laut Rast nicht einfach gewesen, in der zweiten Rennhälfte die Konzentration hoch zu halten. "Da macht man leicht einen Fehler, wenn man keinen Druck hat. Man muss sich zwingen, ein gewissen Konzentrationsniveau aufrecht erhalten", sagt er. "Nach dem Boxenstopp hat man noch 35 Minuten vor sich und man ist alleine."

Zuversicht vor den nächsten Rennen

"Man muss die Reifen schonen. Und es kann jederzeit ein Safety-Car herauskommen. Man kann also nicht zu viel pushen, muss aber immer ein bisschen pushen", so Rast weiter. Das gelang dem zweimaligen DTM-Champion heute perfekt. Und stimmt ihn zuversichtlich für die weiteren Rennen bei der Doppelveranstaltung in Zolder.

"Positiv ist, dass es das erste von vier Rennen ist, und heute waren wir schnell genug, um aus eigener Kraft zu gewinnen", so Rast. Und im Gegensatz zum Lausitzring und Nürburgring, wo wie in Zolder zwei Rennwochenenden direkt nacheinander stattfinden, werden in Belgien alle vier Rennen auf derselben Streckenvariante ausgetragen.

"Wir hatten heute im gesamten Rennen das Tempo. Und das ist natürlich wichtig, wenn es darum geht, wenn man um den Titel kämpfen will", sagt Rast, der durch den Sieg den Rückstand in der Gesamtwertung auf Tabellenführer Nico Müller um zehn auf 34 Punkte verkürzte. "Wir haben das heute bewiesen und ich hoffe, dass es bei den nächsten fünf Rennen so weitergeht."

Die Chancen darauf stehen zumindest am Sonntag nicht schlecht, denn die Wettervorhersage prognostiziert ähnliche Bedingungen wie am Samstag mit Regen in der Nacht. "Es könnte also sein, dass wir wie heute ein Qualifying auf nasser Strecke und ein Rennen bei trockenden Bedingungen haben werden", so Rast.

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