• 20.09.2008 20:54

  • von Britta Weddige

"Äbte" in Lauerstellung

Gemischte Bilanz nach dem Qualifying: Während Martin Tomczyk mit P4 ganz zufrieden war, hätte sich Mattias Ekström mehr erwartet als Rang sechs

(Motorsport-Total.com) - Im Kampf um die Startplätze entschieden am Schluss Tausendstelsekunden: In der äußerst knappen Qualifikation von Barcelona sah es zunächst noch nach einem weiteren Audi-Triumph aus, doch dann mischten die Mercedes-Piloten die Spitze noch einmal auf. Am Ende holte Bernd Schneider die Pole Position, die Abt-Audi-Piloten, die es in Q3 geschafft hatten, wechselten sich dahinter mit den anderen Mercedes ab.

Titel-Bild zur News: Martin Tomczyk

Martin Tomczyk befindet sich auf Startplatz vier in Lauerstellung

Timo Scheider steht als Zweiter neben Schneider, sein Teamkollege Martin Tomczyk wurde Vierter. Zwar konnte der Bayer nicht seine dritte Barcelona-Pole in Folge holen, er war aber dennoch recht zufrieden: "Das ist glaube ich nicht schlecht. Wir haben ein spannendes Zeittraining gesehen. So knapp wie wir alle zusammen sind - das zeichnet die DTM aus", bilanzierte Tomczyk gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Heute hat auch entschieden, wer das meiste Glück gehabt hat. Gerade am Schluss, wo es wirklich um Tausendstel gegangen ist. Aber im Großen und Ganzen ist es ein schön gemischtes Feld."#w1#

Ekström "einen Tick zu langsam"

Ein bisschen enttäuscht viel das Fazit von Mattias Ekström aus. Der Audi-Pilot, der jeden Punkt braucht, um seinen Titel zu verteidigen, landete auf Startplatz sechs. Der Schwede hatte zwar damit gerechnet, dass es eng zugeht, hatte sich allerdings einen Platz in den ersten beiden Startreihen erhofft: "Aber leider waren die Kleinigkeiten nicht auf meiner Seite. Vormittags war das Auto 1a und wir haben alles perfekt hingekriegt. Aber dann am Nachmittag, als es wärmer war, haben wir es nicht so gut hinbekommen, wie wir das wollten. Meine Runde war schon okay, ich kann mich nicht beschweren. Ich war einfach einen Tick zu langsam."

"Leider waren die Kleinigkeiten nicht auf meiner Seite." Mattias Ekström

Am Start stehen die Mercedes hintereinander aufgereiht auf der sogenannten "sauberen" Seite, die Audi in einer Reihe daneben auf der "dreckigen" Seite. Doch für Tomczyk ist das kein Problem: "Das gibt es bei jeder Rennstrecke. Es kommt immer darauf an, wie ich den Start mache. Und nachdem vor uns doch noch einige Rennserien ihre Starts gemacht haben, egalisiert sich das eigentlich."

Und wenn dann alle gut durch die erste Kurve gekommen sind, wollen die "Äbte in Lauerstellung" das Beste aus ihren Positionen machen. "Mal schauen wo es hingeht. Das Ziel ist, so weit wie möglich nach vorn zu kommen und so viele Punkte wie möglich zu holen", hat sich Tomczyk für das Rennen vorgenommen.

Und wieder muss gekämpft werden

Und auch Ekström gibt sich nicht geschlagen - er hat schon wesentlich schlechtere Ausgangslagen gehabt: "Ich meine schon, dass es Möglichkeiten gibt, wenn man auf Platz sechs steht. In Brands Hatch bin ich von P7 aufs Podium gefahren. Das geht schon, wenn man schnell genug ist, gute Boxenstopps und eine gute Strategie hat", sagte er, gab jedoch zu bedenken: "Aber wenn man von vorne startet, wird es schon viel leichter. Jetzt haben wir morgen wieder einen Tag, von dem ich jetzt schon weiß, dass es ein Kampf wird. Auf der einen Seite freue ich mich schon, dass ich wieder kämpfen muss, aber auf der anderen Seite hätte ich mir schon gewünscht, dass ich weiter vorn gestanden wäre."

Also ist Ekströms Plan, "einen guten Start hinzukriegen und zu versuchen, weiter nach vorn zu kommen. Und dann schauen wir mal, wie weit das reichen wird."