• 11.06.2013 14:36

  • von Dominik Sharaf

Abt in der Lausitz: Zapfenstreich für den Kummerkasten?

Audis Spitzenpiloten wollen ihr ordentliches Tempo endlich in Zählbares verwandeln und die vielen Schlamassel und Malheure 2013 hinter sich lassen

(Motorsport-Total.com) - Die Durststrecke der Abt-Truppe will einfach nicht enden. Seit mittlerweile 14 Rennen wartet die einstige Audi-Vorzeigemannschaft aus Kempten auf einen Laufsieg in der DTM. Dabei sind gleich vier heiße Eisen im Feuer, die auch am kommenden Wochenende auf dem Eurospeedway wieder zuschlagen wollen. Eines davon heißt Jamie Green. "Ich bin nicht sicher, was mich in der Lausitz erwartet", überlegt der britische Neuzugang, der erstmals einen Ingolstädter Boliden um die Spreewald-Bahn bewegt.

Titel-Bild zur News: Jamie Green

Jamie Green hofft, das auch bei seiner Crew die Formkurve nach oben zeigt Zoom

Im vergangenen Jahr gelang ihm mit einem Mercedes noch die beste Rennrunde. "Wenn wir genauso schnell sind wie zuletzt in Spielberg, dann haben wir eine gute Chance auf ein Top-10-Resultat und damit Punkte. Das ist auf jeden Fall mein Ziel", blickt Green voraus, denn Zählbares fehlt ihm 2013 noch. Da hat er etwas mit Adrien Tambay gemeinsam. Auch der junge Franzose macht sich Mut, schließlich gelang ihm auf dem Lausitzring 2013 erstmals der Einzug in einen letzten Qualifyingabschnitt.

Ein Muntermacher für den Mann aus Paris: "Daran möchte ich genauso anknüpfen wie an das gute Renntempo, den wir auf dem Red Bull Ring hatten. Dort habe ich nur mit Pech ganz knapp Punkte verpasst." Damit die Abt-Rechnung aufgeht, muss mehr stimmen als die Einstellung der Piloten, schließlich erwischte auch die Boxenstopp-Crew zuletzt keine Sahnetage. "Ich wünsche mir, dass wir als Team eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigen", erklärt Teamchef Hans-Jürgen Abt und wird beschwörend.

"Alles auf den Punkt bringen, die Rückkehr des Rennglücks und Fahrer, die das abrufen, was sie wirklich können", betet er vor. Dabei auf der Rechnung hat er sicher auch Timo Scheider: "Nach drei schwierigen Wochenenden wird es jetzt wirklich Zeit für ein gutes Ergebnis", setzt sich der Doppelchampion, der aus Hockenheim und Brands Hatch immerhin Punkte mitnahm, unter Druck. "Das Positive: Wir waren von der Leistung her bei allen drei Rennen podiumsfähig. Das Negative: Wir konnten das nicht in gute Ergebnisse umsetzen", analysiert Scheider.

Für den Lahnsteiner mutet seine Eurospeedway-Karriere fast an wie ein Spiegelbild der Saison. "Auf dem Lausitzring habe ich von gut bis schlecht schon alles erlebt." Das gilt auch für Mattias Ekström, der 2004 und 2005 als Sieger aus Ostdeutschland abreiste. Der Schwede spricht von "vielen gute Erinnerungen". "Gefühlt ist es die Strecke, auf der ich in meiner DTM-Karriere am häufigsten gefahren bin - und ich war dort immer gut unterwegs", sagt er und will nur Kummer und Sorgen im Werkzeugkasten lassen: "Das Ziel ist, zum ersten Mal in diesem Jahr ein gutes, sauberes Rennwochenende von Anfang bis Ende zu haben - ganz unabhängig von der Position."