• 19.05.2008 16:52

  • von Szlapka/Weddige

Abt: Gewichtsregelung "ein Schmarrn"

'Motorsport-Total.com'-Experte Christian Abt analysiert das Rennen am Lausitzring, das Kräfteverhältnis und die Situation der Jahreswagen

(Motorsport-Total.com) - Ein Rennen, zwei Sieger - sowohl Mercedes als auch Audi konnten zufrieden aus der Lausitz abreisen. Diese Meinung teilt auch Christian Abt: "Man muss Mercedes wieder gratulieren, sie haben mit Paul di Resta wirklich einen guten Job gemacht", sagte er. "Aber auch die Teamleistung von Audi war sensationell, nicht nur mit den Plätzen zwei, drei und vier für die Neuwagen, sondern auch mit den Platzierungen der Jahreswagen. Man kann bei Audi rundum zufrieden sein, sie haben die Führung in der Meisterschaft, aber auch Mercedes kann sich freuen.

Titel-Bild zur News: Christian Abt

Christian Abt fand das Rennen in der Lausitz durchaus spannend

Das Rennen sei relativ fair verlaufen, analysierte der 'Motorsport-Total.com'-Experte. Audi sei auch dank einer guten Boxenstoppstrategie nach vorn gekommen, "aber ich habe schon immer gesagt, dass die Mercedes verdammt schnell sind und Audi muss daran arbeiten, dass man die Pace wieder gehen kann." Zwar sei Mercedes etwas leichter unterwegs gewesen, "aber ich denke, dass di Resta diese Pace auch ohne den Gewichtsvorteil hätte gehen können."#w1#

Spannung hinter der Spitze

Viele Beobachter haben allerdings im Lausitzring-Rennen die Spannung vermisst. Abt ist anderer Meinung: "Ich fand es auch vom Anfang bis zum Ende spannend - wenn man den Führenden ausklammert. Dahinter war es schon spannend zu sehen, wie es die Audis geschafft haben, vor Jamie Green und Bruno Spengler zu bleiben. Auch hinten war munteres Treiben. Der Kampf zwischen den anderen drei Audi-Jungs war auch hart, aber fair. Zwischen den Damen hat man auch einmal einen Fight gesehen. Katherine Legge hat Susie Stoddart zweimal überholt, ich denke, das wollten wir alle mal sehen."

"Wenn der Start mal gelaufen ist, sind Überholmanöver ganz, ganz schwierig." Christian Abt

Ansonsten schließt sich der Experte der allgemeinen Meinung an: "Der Kampf um den Sieg war schon langweilig, da hat keiner gekämpft. Das werden wir aber am Lausitzring nicht anders sehen, das war im vergangenen Jahr auch schon so. Wenn der Start mal gelaufen ist, sind Überholmanöver ganz, ganz schwierig. Aber man kann viel über Strategie machen und von daher war es diesmal spannend."

Die Krux mit dem Gewicht

Nach dem Rennen am Lausitzring ist die Gewichtsverteilung wieder das größte Gesprächsthema. Die Motorsportchefs von Mercedes und Audi haben sich dafür ausgesprochen, die Verteilung noch einmal zu überdenken. Denn bei den Neuwagen wurde ein solcher Entwicklungssprung gemacht, dass die Jahreswagenpiloten mit den derzeitigen Vorgaben kaum eine Chance haben, überhaupt in die Punkte zu fahren.

Für Abt ist dabei auch problematisch, wie das Zu- und Ausladen innerhalb der älteren Fahrzeuge geregelt ist. Bisher waren auch hier die Jahrgänge voneinander getrennt, die Jahreswagen wurden miteinander verglichen und die Zweijahreswagen auch. Da Mercedes aber in diesem Jahr ohne Zweijahreswagen antritt, wurden die drei verbleibenden älteren Fahrzeugtypen zusammengefasst. Sprich: Kommt einer der "Gebrauchtwagen" in die Punkte, muss dieser Fahrzeugtyp zuladen, das war in dieser Saison bisher dreimal der 07er-Audi. Der Fahrzeugtyp, der sich von den dreien als Zweitbester platziert hat, behält sein Gewicht (dreimal 07er-Mercedes), der Schlechteste ausladen, allerdings maximal zweimal in Folge (in Normalfall der 06er-Audi). Durch diese Regel brauchen die 07er-Fahrzeuge länger, um zugeladenes Gewicht wieder los zu werden, meistens dürfen sie überhaupt nicht ausladen.

"Das habe ich am Anfang des Jahres schon gesagt, dass das ein Schmarrn ist", sagte Abt zu dieser komplizierten Regelung. "Da müsste ein 06er-Auto mal schneller sein als ein 07er-Auto und das wird nie möglich sein, auch wenn man das Gewicht raus macht. Deshalb ist das die falsche Lösung. Es hätte schon aufgehen können, wenn man nur zwischen zwei 07-er Autos vergleicht, aber jetzt der 07er-Audi am Norisring das schwerste Auto. Das wird verdammt hart für die Jungs."

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24.-26. Mai

1. Qualifying Sa. 09:55 Uhr
1. Rennen Sa. 13:30 Uhr
2. Qualifying So. 9:55 Uhr
2. Rennen LIVE So. 13:30 Uhr

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