• 28.07.2007 00:24

  • von Pete Fink

Wütender Bourdais mit Last-Second-Pole

Sébastien Bourdais sicherte sich in allerletzter Sekunde mit einer fantastischen Runde die vorläufige Pole-Position von San José vor Justin Wilson und Will Power

(Motorsport-Total.com) - Zwei Minuten vor dem Ende des ersten Qualifyings zum ChampCar-Grand-Prix von San José mochte man seinen Augen nicht trauen, denn da stand ganz am Ende der Zeitenliste ein gewisser Sébastien Bourdais, der in den 28 Minuten zuvor kein Bein auf den Boden gebracht hatte.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais holte sich im letzten Moment die Pole Position von San José

Aber der Pole-Sitter des heutigen Qualifyings bekam einen Punkt in der Gesamtwertung und einen sicheren Startplatz in Reihe eins, insofern war sich der Franzose der Wichtigkeit des Unternehmens bewusst, und zeigte ohne Nerven erneut, warum er der unangefochtene dreifache ChampCar-Champion ist.#w1#

Doch zunächst erschien es als relativ einfach zu prognostizieren, dass die 50-Sekunden-Schallmauer aus dem Freien Trainings nicht lange Bestand haben würde - und so kam es auch: Will Power (Team Australia) und Justin Wilson (RSPORTS) waren die ersten der 17 Champ-Car-Piloten, die jeweils eine 49er Zeit vorlegten, ohne dabei die roten, weicheren Reifen zu benutzen, die für die meisten Piloten wohl erst morgen beim zweiten Qualifying zum Einsatz kommen werden, wenn der Stadtkurs von San José etwas mehr Gummiabrieb anbieten kann.

Wilson fuhr eine Zeit von 49.747 Sekunden, die am Ende für Platz zwei reichen sollte. Ähnliches gelang Power mit einer Runde von 49.822 Sekunden und dem schlussendlichen Rang drei, während Bourdais derweil einige Verbremser hinlegte, und im Anschluss keine freie Runde mehr fand.

Wütender Bourdais in letzter Sekunde

Sébastien Bourdais

Wer soll Sébastien Bourdais in dieser Saison noch schlagen können? Zoom

Sein Newman-Haas-Teamkollege Graham Rahal war zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Rennen, denn der US-Youngster saß nach einem Mauerkontakt zähneknirschend mit verbogener Aufhängung in der Box, und musste tatenlos zusehen wie seine Zeit von 50.217 Sekunden durchgereicht wurde, und zum Schluss nur für Platz 13 reichte.

Doch Bourdais rettete mit einem unglaublich schnellen Schlusssektor das, was beinahe ein schwarzer Tag für das Newman/Haas-Team werden hätte können: Der wütende Franzose knallte in der allerletzten Minute eine Zeit von 49.509 Sekunden auf den Asphalt von San José, und keiner seiner Kontrahenten fand darauf noch eine Antwort.

Hinter Wilson und Power verdiente sich erneut Bruno Junqueira (Dale Coyne) eine Auszeichnung, der vor dem zeitgleichen RSPORTS-Piloten Alex Tagliani (beide 49.852 Sekunden) Platz vier einnehmen konnte, weil die zweitbeste Runde des Brasilianers die Schnellere war.

Sechster wurde ein leicht verbesserter Minardi-Pilot Robert Doornbos (49.918 Sekunden) vor Oriol Servia (Forsythe; 49.936) und dem zweiten Team-Australia-Panoz von Simon Pagenaud. Bitter verlief das erste Qualifying hingegen für Neel Jani: Der Schweizer wurde in seinem PKV-Panoz noch hinter den beiden PCM-Autos von Mario Dominguez und Alex Figge, sowie Katherine Legge (Dale Coyne) Letzter.