Tracy: Fünf Stopps und doch gewonnen

(Motorsport-Total.com) - Paul Tracy gewann am Sonntagabend sein drittes Cleveland-Rennen und seinen insgesamt 31. ChampCar-Grand-Prix, aber wie dieser im Detail zustande kam, konnte der Forsythe-Pilot nach den knapp 90 Runden auf dem Gelände des Burke Lakefront Airports auch nicht zu 100 Prozent fassen.

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Sieger Paul Tracy (mitte) jubelt auf dem Podium von Cleveland

"Fünf Boxenstopps habe ich gemacht und trotzdem gewonnen", so die erste Reaktion des wieder genesenen 38 Jährigen, der zu Saisonbeginn zwei Rennen wegen einer Rückenverletzung passen musste. "Ich habe zwei Frontflügel verloren und zwei Sätze Reifen durch meine Unfälle ruiniert, so dass mein letzter Satz Trainingsreifen waren, die schon 20 Runden auf dem Buckel hatten", so ein "geschockter" Tracy.#w1#

In der Tat hatte der Kanadier eine äußerst unterhaltsame Anfangsphase zu überstehen, in der er gleich mehrere Male im Mittelpunkt des Geschehens stand. In Runde vier kollidierte er mit Youngster Graham Rahal und wurde dadurch ans Ende des Feldes geworfen, wo er wenig später mit Bruno Junqueira aneinander geriet. Beide Male ruinierte sich Tracy dabei seinen Frontflügel und versuchte sich im Anschluss in Erklärungen.

"Graham und Robert (Doornbos; Anm. d. Red.) kamen sich in Turn drei ins Gehege", so seine Beschreibung des ersten Konfliktes. "Graham kam auf die schmutzige Seite der Strecke und als er versuchte seine Linie wieder zu finden, musste er mitten in der Kurve hart abbremsen."

"Ich kam von hinten angeschossen und weil ich mit schon dachte, dass er am Scheitelpunkt verlangsamen würde, glaubte ich, dass ich vielleicht durchschlüpfen können würde." Aber dem war nicht so, weil "er so langsam wurde. Ich traf ihn und wir ackerten beide durch die Wiese."

Auch für den zweiten Vorfall hatte Tracy eine einleuchtende Erklärung parat: Sein Teamkollege Oriol Servia und Junqueira waren an der gleichen Stelle wie vorher er selbst und Rahal in einen Zweikampf verwickelt, den Tracy direkt dahinter beobachtete.

"Oriol fuhr eine Attacke auf Bruno und Bruno wollte exakt das Gleiche machen, was ich mit Graham machte und ihn am Scheitelpunkt überholen. Ich war genau dahinter, aber weil Bruno so langsam wurde, bin ich ihm hinten aufgefahren. Das war Nummer zwei", so Tracy.

Der Rest war vom Team eingeredeter Kampfgeist, eine gute Strategie - und etwas Glück, weil sowohl Sébastien Bourdais als auch Will Power durch technische Probleme gehandicapt waren.