• 07.06.2007 13:47

  • von Pete Fink

Tracy braucht zum Titel ein Wunder

Paul Tracy feiert am Sonntag in Portland sein Comeback und rätselt über die Qualität des neuen Panoz-Chassis - zum Titel hilft ihm nur ein Wunder

(Motorsport-Total.com) - Paul Tracy hat ein interessantes "Hätte-Wäre-Wenn"-Rechenbeispiel auf Lager: Würde man seine Punkte von Las Vegas und die beiden Resultate seines Ersatzmannes Oriol Servia aufaddieren, dann käme man auf insgesamt 77 Punkte in der ChampCar-Gesamtwertung. Tabellenführer Sébastien Bourdais weist dagegen nur 74 Zähler auf - der Forsythe mit der Nummer drei würde also vorne stehen.

Titel-Bild zur News: Paul Tracy

In Portland kann sich Paul Tracy endlich wieder von seinen Fans feiern lassen

Wenn da nicht der Zwischenfall von Long Beach gewesen wäre, als der Kanadier auf kalten Reifen im Freien Training im neunzig Grad Winkel in die Streckenbegrenzung gekracht wäre, wobei sich Tracy beim Aufprall auf den Boden einen gebrochenen Rückenwirbel zugezogen hat. Justin Wilson musste einen Test in Mont Tremblant deswegen abbrechen, weil er nach einem heftigen Ritt über einen Kurb ebenfalls über Rückenschmerzen klagte, was Tracy zu einer Frage in Bezug auf das neue Panoz-Chassis führt.#w1#

"Wenn man sich meinen Unfall anschaut und nachdem ich von Justin erfahren habe", schreibt er in seiner aktuellen 'Autosport'-Kolumne, "dann frage ich mich, warum es so aussieht, als ob das Chassis nicht genügend Energie absorbieren kann. Es sieht so aus, als würde diese geradewegs zurück ins Auto und durch den Fahrer hindurch geschickt werden." Man müsste vielleicht Alex Figge zu diesem Thema befragen, der im Long-Beach-Rennen ähnliches erlebte.

Kein Rennen gegen Montoya und Villeneuve

Paul Tracy

So entstehen Rückenverletzungen im neuen Panoz-Chassis Zoom

Nur ein Rennen in sieben Monaten ist für den 38-jährigen Vollblutracer viel zu wenig, umso mehr brennt er auf die bevorstehenden sechs ChampCar-Rennen binnen acht Wochen, wobei er sich auch auf seinen neuen Teamkollegen Servia freut, der jedoch - wie Tracy verrät - nur einen Vertrag für ein Rennen bekommen habe, da das Team Mario Dominguez beim Auftreiben von Sponsorengeldern helfen würde.

Sponsorenprobleme waren auch einer der Gründe, warum Tracy ein Angebot von Hendrick Motorsport ablehnte, beim kanadischen Busch-Rennen von Montreal am 4. August teilzunehmen. Er sagt, er habe einen Vertrag mit dem kanadischen Energy-Drinkhersteller 'Monster' und würde daher kein von Coca-Cola gesponsortes Auto fahren - schade für die Zuschauer, die ansonsten wohl in den Genuss eines Dreikampfes der Herren Montoya, Villeneuve und Tracy gekommen wären.

Doch zunächst will er sich darauf konzentrieren, seine etwas ins Stocken geratene ChampCar-Saison anzukurbeln und dazu will er in Portland unbedingt auf das Podium. Den Titel hat er abgeschrieben - oder doch nicht? "Es ist immer noch möglich", sagt er, "aber dazu braucht es ein oder zwei Wunder, denn man holt nicht so einfach 50 Punkte gegen Bourdais und Newman/Haas/Lanigan auf."