• 07.06.2007 14:26

  • von Pete Fink

Tagliani über die Unterschiede von Bourdais und Tracy

Alex Tagliani nimmt gewöhnlich kein Blatt vor den Mund und so hat er auch viel zu erzählen über seinen Nachbarn Paul Tracy und Sébastien Bourdais

(Motorsport-Total.com) - Alex Tagliani und Paul Tracy sind beide Kanadier und wohnen in Las Vegas nebeneinander. Trotzdem kamen sie sich vergangene Saison gewaltig in die Haare, als Tracy in San Jose nach einem Verbremser aus einer Auslaufzone herausgeschossen kam, seinen Nachbarn übersah, und beide aus dem Rennen nahm.

Titel-Bild zur News: Alex Tagliani

Alex Tagliani lässt kein gutes Haar an Sébastien Bourdais

Kanadier regeln dies gewöhnlich mit Hockey-Argumenten, wie Tagliani gegenüber dem 'Oregonian' berichtete: "Wenn dir einer einen Cross-Check verpasst, dann stehst du wieder auf, und schaust ihm tief in die Augen", so der 34-Jährige, der Tracy jedoch längst vergeben hat.#w1#

"Er kam direkt aus einer Auslaufzone vor mir und was er gemacht hat, war, wie wenn einer auf der Autobahn quer über drei Spuren daher kommt, und dich ins Unterholz schickt", beschrieb der RSPORTS-Pilot die damalige Situation. "Da wird man doch sauer, oder?"

Und so entstand die berühmte Hockey-Einlage, die aber halb so wild gewesen sei: "Ich wollte nicht mit ihm kämpfen, ich wollte ihn auch nicht umbringen, ich wollte ihm nur sagen, dass er Mist gebaut hat," - man müsse nach jedem Rennen eine neue Seite aufschlagen können, und das sei genau der Grund, worin sich Sébastien Bourdais von den Kanadiern unterscheide - insbesondere in Bezug auf "PT".

Über den verwöhnten Bourdais

Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais ist für Alex Tagliani kein Überfahrer Zoom

"Du kannst nicht von Rennen zu Rennen fahren und andauernd denken: 'PT hat dies gemacht, PT hat jenes gemacht', und dich fragen, was er dir beim letzten Rennen wieder alles angetan hat", so Tagliani. "Sébastien kommt aber immer wieder auf dieses PT-Ding zurück, doch das ist seine Sache. Ich bin da anders."

Was wiederum die Frage aufwirft, ob der dreifache ChampCar-Gewinner mittlerweile ein wenig arg verwöhnt ist? "Die Dinge können niemals immer perfekt laufen", weicht Tagliani aus. "Er ist einfach daran gewöhnt, das beste Auto zu haben und das alles perfekt läuft. Aber wenn es ein wenig negativ wird, oder irgendwo ein kleines Problem gibt, dann ist es schwer, ihn unter Kontrolle zu halten."

Klar sei Bourdais derjenige, den es zu schlagen gelte. Aber in den Himmel heben will Tagliani den Franzosen nicht: "Wenn man Bourdais in ein Dale-Coyne-Auto setzen würde, würde er dann gewinnen können? Würde er das reproduzieren können, was er die letzten drei Jahre mit Newman/Haas erreicht hat? Ich denke nicht."