• 21.10.2007 14:35

Stimmen zum ChampCar-Rennen in Surfers Paradise

Hier die Stimmen der Fahrer auf den Plätzen fünf bis 14 sowie der ausgefallenen Fahrer Katherine Legge und Oriol Servia

(Motorsport-Total.com) - Simon Pagenaud (Team Australia, 5.): "Wir hatten heute ein gutes Auto. Das Auto war im gesamten Rennen phantastisch. Allerdings verlief das Rennen nicht so wie erhofft, denn wir mussten Benzin sparen, und so konnte ich nicht hundertprozentig pushen. Aber ich war dennoch zufrieden, denn im Training und im Qualifying haben wir gut am Auto gearbeitet. Im Rennen hatte ich ein sehr gutes Auto. Es hat Spaß gemacht, zu fahren. Ich war erfreut, so viele Team-Australia-Flaggen an der Strecke zu sehen. Ich habe sie auch beim Fahren gesehen. Wirklich schön. Es ist großartig, hier soviel Unterstützung zu bekommen. Für Will (Power, Anm. d. Red.) tut es mir leid. Er hatte heute die Pace, um zu gewinnen. Aber wir wollen nächstes Jahr wieder um den Sieg mitfahren. Wir wurden von Rennen zu Rennen stärker. Heute war ein guter Tag. Ich habe keinen Fehler gemacht. Das Auto war besser als je zuvor. Ich weiß nun, wie Racing funktioniert und was es mit der Strategie und so auf sich hat. Ich glaube, wenn ich nach der Winterpause wieder ins Auto steige, sollte ich fit sein, um um die Meisterschaft mitfahren zu können. Wir haben unser diesjähriges Ziel erreicht, und dies wird das Ziel für nächste Saison sein. Ich glaube, wir haben eine Chance. Für einen Rookie ist die Strecke hier angsteinflößend. Das war wirklich das erste, was ich dachte. Das waren meine Worte, nachdem ich nach dem ersten Training aus dem Auto stieg. Die Strecke ist sehr schnell. Ich bin schon in Monaco gefahren, aber das ist nichts im Vergleich zu Surfers Paradise. Du musst einfach Vertrauen in dein Auto haben. Wenn du das schaffst, macht es Spaß, hier zu fahren. Ich würde mich freuen, nächstes Jahr wieder hier zu fahren."

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Neel Jani: "Das war das wohl schwierigste Rennen der Saison"

Nelson Philippe (Conquest, 6.): "Auch wenn man es dem Ergebnis nicht ansieht, war es wahrscheinlich das beste Rennen meiner Karriere. Wir waren während des gesamten Rennens sehr konstant und konnten gute Rundenzeiten fahren. Leider zahlte sich unsere Strategie nicht ganz aus. Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit des Teams. Der sechste Platz ist zwar nicht das beste Ergebnis, aber wir müssen realistisch bleiben. Es war schließlich mein erstes Wochenende im Team nach meiner Rückkehr. Wir kamen vor einer Reihe von anderen Fahrern ins Ziel, die die ganze Saison über gefahren sind. Ich hatte ein paar gute Überholmanöver und das Team stellte mir ein gutes Rennauto hin. Ich bin sehr glücklich und kann es gar nicht erwarten, nach Mexiko City zu fahren. Das Conquest-Team hat eine Reihe von sehr guten Resultaten auf Straßenkursen, sodass ich denke, dass wir dort sehr konkurrenzfähig sein werden. Ich möchte der Familie Juniper danken, dass sie es mir ermöglicht haben, hier zu fahren."

Alex Tagliani (Rocketsports, 7.): "Es war eine sehr gute Teamleistung. Das ganze Wochenende arbeiteten wir daran, das Auto zu verbessern, und im Rennen lief es gut. Wir hatten zu wenig Grip in den langsamen Kurven. Deshalb konnten wir mit unseren Konkurrenten nicht ganz mithalten. Aber wir hatten insgesamt gesehen ein gutes Rennen. Ein paar Jungs vor uns hatten eine andere Strategie und hatten sehr viel Glück, dass sie mit dem letzten Tropfen Benzin noch ins Ziel kamen. Ansonsten wären wir definitiv in den Top Five gelandet. Angesichts dessen, was dieses Wochenende alles passiert ist, war es eine sehr gute Teamleistung des Rocketsports-Teams."

Neel Jani (PKV, 8.): "Es war das wohl schwierigste Rennen der ganzen Saison bisher. Die Entscheidung des Teams, zum Schluss auf den Reifenwechsel zu verzichten und nur zu tanken, brachte mich unter die Top Ten. Aber sonst kämpfte ich viel mit dem Auto. Ich konnte den Speed auf den Geraden nicht mitgehen, sodass mich andere Fahrer sehr leicht überholen konnten. Ich hatte einen phantastischen Start und war Fünfter in der ersten Kurve. Ich war zunächst glücklich. Aber dann, im Laufe des Rennens, hatte ich ein paar Probleme. Ich fuhr auf dem achten Rang los und kam als Achter ins Ziel. Also kein so schlechtes Ergebnis."

Paul Tracy (Forsythe, 9.): "Ich hatte einen guten Start und kam gut weg. Dann drängte mich Servia in der ersten Kurve ab. Wir haben uns ein wenig berührt. Ich habe mich gedreht und fand mich am Ende des Feldes wieder. Also mussten wir die Strategie ändern. Ich kam wieder im Feld nach vorne und lag einige Zeit sogar in Führung, so dass die Strategie aufzugehen schien. Wir hätten nur eine halbe Runde mehr unter gelb gebraucht. Die Gelbphasen zu Anfang haben uns dabei geholfen. Wir hatten eine gute Chance, das Rennen zu gewinnen. Wir versuchten alles und dachten bis zwei Runden vor Schluss, dass wir es schaffen könnten. Aber eine Runde vor Schluss ging mir der Sprit aus, und ich musste zum Tanken in die Box. In der Boxengasse ging der Motor aus und sprang nicht wieder an. Es war enttäuschend. Aber nach dem schlechten Beginn haben wir noch das Beste aus dem Rennen gemacht. Das Team arbeitet hart und wir kommen wieder dort hin, wo wir sein sollten - in Richtung Podiumsplätze. Alles, was uns fehlt, ist Glück."

David Martinez (Forsythe, 10.): "Ich bin sehr glücklich. Es war ein schwieriges Rennen, aber die harte Arbeit über das gesamte Wochenende hat sich ausgezahlt. Das Wochenende war nicht einfach, aber ich habe immer weiter gepusht und fand mich im Rennen zwischen Fahrern wieder, die eine Menge Erfahrung haben. Meine Pace war ähnlich der von Paul Tracy, daher bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung. Es war erst mein zweites Rennen in der ChampCar und mein erstes in dieser Saison, und ich landete wieder in den Top Ten. Zwei Top-Ten-Plätze in zwei Rennen in dieser Serie sprechen für unsere Konstanz und unseren Speed. Der Crash mit Will Power in der Boxengasse war ein Rennunfall. Sein Team hatte ihn losgeschickt, als ich reinkam, und wir berührten uns. Es tut mir leid, denn es war ein wichtiges Rennen für ihn, aber sein Team hat einen Fehler gemacht und ich bin froh, dass mein Auto dabei nicht beschädigt wurde. Ich fahre voller Begeisterung nach Hause. Ich hätte mich gerne weiter vorne qualifiziert, aber es war ein sehr gutes Rennen, das mir viel Selbstvertrauen für Mexiko gibt. Ich glaube, ich werde vor meinen Landsleuten ein gutes Ergebnis einfahren."

Graham Rahal (Newman/Haas/Lanigan, 11.): "Das Auto lief gut. Nelson Philippe krachte schon sehr früh in mich rein. Das warf mich im Rennen weit zurück und brache mir durch den Stopp eine Runde Rückstand ein. Es war hart, aber als ein paar Leute vor uns ausfielen, konnten wir wieder ein paar Plätze gutmachen. Als wir eine Gelbphase brauchten, kam natürlich keine. Zu Beginn des Rennens gab es eine Menge Gelbphasen und ich hoffte, dass, als wir unsere Probleme hatten, auch welche kommen würden. So kann es gehen, aber das Auto war schnell."

Mario Dominguez (Pacific Coast Motorsport, 12.): "Es war ein gutes Gefühl, wieder bei PCM zu sein. Das Auto war sehr schnell und die Bridgestone-Reifen waren sehr konstant. Es war sehr unglücklich, dass der Heckflügel gebrochen ist, denn wir hatten ein starkes Auto und hätten in die Top Five fahren können. Das positive daran ist, dass das Auto das Wochenende sehr stark war und dass wir in Mexiko sehr konkurrenzfähig sein werden. Ich habe eine Menge gelernt und hoffe, dass wir in Mexiko City vorne mitfahren können."

Alex Figge (Pacific Coast Motorsport, 13.): "Ich bin ein bisschen enttäuscht über das Ergebnis, denn wir hatten eine gute Pace. Leider hatten wir gegen Ende des Rennens Probleme mit den Bremsen. Wir fuhren ein starkes Rennen und ich war zuversichtlich und genoss das Rennen. Ich war vielleicht ein wenig aggressiv unterwegs, als die Bremsen kaputt gingen. Ich hätte vielleicht ein bisschen zurückstecken sollen. Aber ich denke, wir haben einen großen Schritt nach vorne getan an diesem Wochenende. Es ist eine schwierige Strecke, und als Rookie mit einem unerfahrenen Renningenieur ist es doppelt schwer. Aber wir haben viel dazugelernt. Meine Boxenstopps waren sehr gut, und meine Jungs haben das ganze Jahr über einen großartigen Job gemacht. Ich freue mich sehr auf Mexiko City."

Oriol Servia (PKV, 14.): "Ich bin mit unserer Performance an diesem Wochenende sehr zufrieden. Ich habe einen einzigen Fehler gemacht, und das ausgerechnet im Rennen. In Surfers Paradise wird dir jeder noch so kleine Fehler zum Verhängnis. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm ist, aber ein paar Kurven später merkte ich, dass die Spurstange gebrochen war. Ich musste an die Box und verlor drei Runden. Es war schade für das ganze Team, denn nachdem ich erst kurzfristig vor dem Wochenende zum Team gestoßen war, war dies eine hervorragende Leistung. Das Team war wirklich großartig. Wir hätten alle den Sieg verdient, und wir hätten es dringehabt. Ich bin natürlich enttäuscht, aber wenn du so hart pushst wie ich und dann einen Fehler machst... Das kann jedem passieren, der ans Limit geht, auch dem besten Fahrer. Der Speed, den wir das ganze Wochenende gehen konnten, sollte uns Mut machen. Das Team kam mir nach diesem einen Jahr in vieler Hinsicht viel besser vor. Wie sie arbeiteten, wie alles funktionierte. PKV ist ein Sieger-Team und hat das Potenzial, die Meisterschaft zu gewinnen. Ich bin einfach glücklich, ihnen zu einem guten Wochenende verholfen zu haben."

Katherine Legge (Dale Coyne Racing, Ausfall): "Ich weiß nicht, wie er mich berührt hat. Ich ließ ihm genügend Platz. Alles, an was ich mich erinnere, ist, dass sein Auto plötzlich über meines fuhr. Es ist schade, dass es passiert ist, denn wir waren beide auf einem Top-Ten-Platz unterwegs. Es tut mir vor allem leid für das Team, das mir ein großartiges Auto hingestellt hat. Ich wäre gerne draußen geblieben und hätte das Rennen zu Ende gefahren, aber der Schaden an der Lenkung konnte nicht repariert werden. Hoffentlich können wir beim letzten Rennen in Mexiko noch einmal wie zu Beginn der Saison punkten, als wir in Las Vegas einen sechsten Platz einfuhren."

Will Power (Team Australia, Ausfall): "Wieder einmal mussten wir im ersten Stint unter gelb in die Box. Die Autos sind sehr dicht beieinander. Es herrscht großes Chaos in der Boxengasse. Ich wurde zu früh wieder rausgeschickt. Ein kleiner Fehler eben. Der Lollipop-Mann gab das Signal zum Losfahren, und ich krachte in ein anderes Auto. Der Querlenker wurde verbogen und wir fielen zurück. Von dem Zeitpunkt an war die Lenkung schief. Die Aufhängung war ein wenig verbogen und das Auto verhielt sich nicht mehr normal. Ich startete eine Aufholjagd durchs Feld und lief auf Katherine Legge auf. Ich glaube, das Auto zog ein bisschen zur Seite und ich erwischte sie am Hinterrad und flog in die Mauer. Ein enttäuschender Tag. Wie letztes Jahr hatten wir ein gutes Auto und hatten die besten Voraussetzungen, um zu gewinnen. Und dann das Pech. Sowas passiert eben. Es ist nur schade für die ganzen Fans, die heute gekommen sind, um uns zu sehen. Es ist schade für Craig Gore, der leider nicht hier sein konnte. Aber wir werden weiter kämpfen. Wir haben ein weiteres Rennen in Mexiko. Wir werden versuchen, dort zu gewinnen. Ich hoffe, dass meine Hand bis dahin wieder in Ordnung ist. Ich muss sie röntgen lassen. Mein Physiotherapeut meint, es sei nichts gebrochen. Es tut weh. Ich hoffe, da ist alles in Ordnung."