• 27.02.2007 15:32

  • von Pete Fink

Jani: "Als Tester kannst du nebenbei auf die Uni gehen"

Neel Jani erklärt, warum ein Wechsel in die ChampCar-Serie in seiner Situation trotz anderer Optionen das Beste war

(Motorsport-Total.com) - Trotz einiger Alternativen entschloss sich Neel Jani, die kommende Saison in den USA zu verbringen und in der ChampCar-Serie für das PKV-Team an den Start zu gehen. Die einzig bessere Alternative wäre ein Renncockpit in der Formel 1 gewesen, aber dazu kam es nicht.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Neel Jani verbringt in den USA viel mehr Zeit im Auto, als in der Formel 1

So war "für mich alles ein logischer Schritt", sagt Jani. "Entweder ein Formel-1-Einsatzcockpit oder in der ChampCar Rennen fahren. Und für die Formel 1 gab es einfach keine guten Optionen, so dass der Schritt zu den ChampCars nahelag, speziell seit Red Bull dort ein Auto hat."#w1#

Ein Formel-1-Testfahrer ist nicht ausgelastet

"Die GP2-Serie wäre ein Rückschritt gewesen. " Neel Jani

Natürlich hätte Jani auch weiterhin Formel-1-Testfahrer bleiben können, aber die eingeführten, massiven Testrestriktionen erschienen dem Schweizer viel zu hoch: "Wenn du alle Einschränkungen zusammenrechnest, dann kommst du vielleicht auf zehn Einsatztage im Jahr, wenn du Glück hast."

Für Jani jedenfalls viel zu wenig Zeit, die er im Auto verbringen würde: "Das Jahr hat 365 Tage, und du bist zehn Tage davon im Auto. Da musst du schon etwas anderes machen. Entweder du gehst auf die Universität und bist nebenher Formel-1-Testfahrer, oder du fährst Rennen."

Auch die GP2-Serie wäre eine denkbare Alternative gewesen, "aber das hätte für mich auch keinen Sinn gemacht. Ich habe dort bereits Rennen gewonnen und ich war schon in der Formel 1, also wäre dies ein Rückschritt gewesen."

Weiterentwicklung in Amerika

"Ich habe mit Red Bull nach wie vor einen Vertrag." Neel Jani

Ein Angebot aus der DTM lehnte er ebenfalls ab: "Zu diesem Zeitpunkt in meiner Karriere wäre das der falsche Schritt gewesen, denn dann wärst du ein Tourenwagenpilot geworden und nicht mehr im Formelsport."

Also blieb als einzige Möglichkeit der Weiterentwicklung seiner Karriere der Sprung über den großen Teich. Doch Jani betont, dass er diesen Schritt ohne die Unterstützung von Red Bull nicht gemacht hätte: "Ich habe mit Red Bull nach wie vor einen Vertrag, also bin ich immer noch in Kontakt mit der Formel 1."

Der 23-Jährige erwartet bei den ChampCars "ganz andere, härtere Rennen mit vielen Stadtkursen und langen Renndistanzen. Also kann ich eine Menge lernen." Und als Ziel formuliert er "realistisch gesehen regelmäßig in die Top 5 oder die Top 3 fahren zu können."