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Houston: Stimmen zum ChampCar-Test
Houston war nach Sebring der zweite von drei offiziellen ChampCar-Tests für die Saison 2007 - Stimmen der wichtigsten Fahrer und Teamchefs
(Motorsport-Total.com) - Nach zwei von drei offiziellen Tests können die ersten groben Tendenzen für die kommende ChampCar-Saison abgelesen werden. Zwar folgt mit Laguna Seca Anfang März noch eine dritte Testsession, aber die insgesamt zehn teilnehmenden Teams können nach Houston eine erste Zwischenbilanz über den aktuellen Stand der Dinge ziehen.

© xpb.cc
Über ihn geht 2007 die Titelvergabe - Sébastien Bourdais (Newman/Haas)
Keine Überraschungen bei Newman/Haas: Nachdem Sébastien Bourdais bereits in Sebring Stammgast an der Spitze der Zeitenliste war, zeichnete sich in Houston ein ähnliches Bild ab und verdeutlichte, das der Titel auch in dieser Saison wohl nur über den Franzosen gehen wird. Lediglich ein Getriebeproblem und rote Flaggen hinderten Bourdais an einer weiteren Bestzeit. Auch Graham Rahal, der wohl das zweite Auto fahren wird, zeigte sein Potenzial: Der Sohn von US-Legende Bobby Rahal wurde am letzten Testtag Zweiter, obwohl er auf seiner schnellsten Runde ohne den Push-to-Pass-Button gefahren sei, wie es "wie wir wissen die meisten Kollegen gemacht haben," so Rahal.#w1#
RuSport fuhr in Houston mit Justin Wilson und Oriol Servia. Wilson war am Montag schnellster Fahrer des Feldes, als es stark regnete. Am Dienstag waren beide Piloten nur im Mittelfeld zu finden, aber Wilson und Servia legten zusammen sage und schreibe 348 Runden zurück. "Das Auto war zuverlässig und lief den ganzen Tag ohne Probleme", sagte ein zuversichtlicher Wilson.
Team Australia überrascht mit Tagesbestzeit
Team Australia wird 2007 mit Will Power und dem jungen französischen Rookie Simon Pagenaud antreten und gibt sich bereits gut vorbereitet. Power markierte die absolute Bestzeit beider Testtage und ist optimistisch: "Wir verstehen unser Auto und wissen, wie wir es schnell machen können", so der Australier. Wenn die Mannen um ChampCar-Veteran Derrick Walker ihre gute Frühform aufrechterhalten können, dann könnten die Australier zu einem Überraschungsteam der Saison 2007 werden.
Forsythe-Pilot Paul Tracy sprach vom "wahrscheinlich schlimmsten Test meiner ganzen Karriere. So ziemlich alles, was schiefgehen kann, ging auch schief." Nachdem das Team am ersten Tag aufgrund des starken Regens vorzeitig abgebrochen hatte, verlor Tracy am Dienstagmorgen wertvolle Testzeit durch einen Ausritt, der den Unterboden beschädigte. Am Nachmittag kam dann noch ein Kupplungsproblem dazu.
Conquest Racing war überhaupt nicht in Sebring, umso zufriedener waren das Team und Pilot Nelson Philippe mit Platz sieben: "Es war ein neuer Kurs für mich und ein neues Auto für das Team", so Philippe. "Gemessen an dieser Unerfahrenheit ist Platz sieben großartig." Teambesitzer Eric Bachelart sieht das ähnlich: "Unsere Zeiten waren sehr wettbewerbsfähig und wir konnten eine Menge verschiedener Setups ausprobieren."
Licht und Schatten bei Jani und bei Minardi
Neel Jani kam am verregneten Montag in seinem PKV-Team kaum auf die Strecke. Er fuhr nur acht Runden, zeigte aber am zweiten Tag mit einem guten dritten Platz das Potenzial seines Autos und schloss damit nahtlos an die gute Performance der vorangegangenen Sebring-Tests an. Jani ist von PKV bereits bestätigt, sein Teamkollege ist noch unbekannt.
Licht und Schatten gab es für das neue Minardi Team USA, für das der Niederländer Robert Doornbos ins Lenkrad griff. Einem guten vierten Platz im Regen folgte ein durchwachsener Tag zwei: Doornbos verlor viel Zeit, als er sich nach einem Ausritt den Unterboden zerstörte. Dementsprechend zuversichtlich äußerte sich Minardi-Chef Paul Stoddart: "Wenn wir ein wenig mehr Zeit auf der Strecke verbracht hätten, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass wir unter den ersten drei oder vier Fahrern gewesen wären."
Bekommt Wirth ein Cockpit?
Dale Coyne war in Houston mit drei Piloten unterwegs. Neben der Britin Katherine Legge, die beide Testtage im Auto saß, teilten sich Bruno Junqueira und der junge Deutsche Andreas Wirth das zweite Auto und fuhren je einen Tag. Legge war jeweils im hinteren Feld zu finden, während Junqueira am zweiten Tag einen respektablen fünften Platz belegte. Der 22-jährige Heidelberger Wirth hofft dennoch bei den nächsten Tests in Laguna Seca auf mehr Einsatzzeit und sagt: "Ich werde nun versuchen, so viel Zeit wie möglich im Auto zu verbringen."
Rocketsports-Rückkehrer Alex Tagliani erhoffte sich ebenfalls viele Kilometer, da auch Rocketsports in Sebring weniger Streckenzeit als gewünscht hatte. Tagliani kam am Dienstag nur auf Platz 14, zwischen den beiden PCM-Piloten, glaubt aber, dass diese Platzierung wenig Aussagekraft hat: "Wir haben am Ende des Tests zwar neue Bridgestone-Reifen aufgezogen", so der Kanadier, "aber zu dem Zeitpunkt waren viele Autos auf der Strecke, so dass ich im Verkehr steckenblieb und keine gute Runde hatte."
Pacific Coast Motorsports hat viel Arbeit vor sich. Für ein neues Team mit neuen Fahrern und neuem Auto ist jede Streckenzeit besonders wertvoll. Nachdem die Kalifornier beim ersten Test in Sebring aufgrund technischer Probleme nur wenig zum Fahren kam, war der verregnete erste Testtag in Houston umso unangenehmer. Dazu gesellten sich erneut technische Probleme am Auto von Alex Figge, der am trockenen Dienstag wieder nicht die gewünschten Kilometer auf das Auto fahren konnte: "Wir konnten Dienstag nachmittags, als die Strecke trocken war, kaum fahren, und das ist doch sehr frustrierend."

