Doornbos: "Nicht allzu schlecht"
Champ Car-Pilot Robert Doornbos berichtet in seiner Kolumne über die Tage vor dem Cleveland-Wochenende und seine Qualifikation auf dem Flughafen-Kurs
(Motorsport-Total.com) - Liebe Motorsport-Total.com Leser,

© Champ Car World Series
Robert Doornbos vor der Skyline von Cleveland
ganz schön viel los diese Woche. Vergangenen Sonntag bin ich direkt noch am Nachmittag von Indianapolis (Besuch bei Red Bull Racing in der Formel 1) nach Elkhart Lake zum Test gefahren. Danach war Fitness angesagt, ich war mit meinem Trainer Nick für zwei Tage in der Nähe des Sees beim Trainieren. So ganz nebenbei: "See" ist ja schon eine Untertreibung, die großen Seen hier im Norden der USA kann man fast schon als Ozean bezeichnen!
Nach intensivem Training - und Nick ist da nicht zimperlich - ging's ins nächste Flugzeug direkt nach Cleveland. Und wenn ich sage direkt, dann meine ich direkt. Denn das Rennen hier in Cleveland ist auf einem Flughafen. Ich weiß, ich sehe das ganze Jahr über schon genug Flughäfen, jetzt fahren wir auch noch ein Rennen auf einem...#w1#
Cleveland - so habe ich erfahren - ist außerdem die Heimat des Rock'n'Roll, und deshalb sind wir, als wir am Donnerstag ein bisschen Zeit hatten, in das Rock'n'Roll-Museum (hier heißt so etwas ja gleich "Hall of Fame") gegangen. Ich denke, dieses Wochenende muss ich mir einen iPod im Auto installieren lassen...
Kommen wir zum Ernst des Lebens - natürlich gibt es für alles ein erstes Mal, bei uns zeigte sich das darin, dass wir gestern im Freien Training etwas Probleme mit dem Wagen hatten, die Balance hat irgendwie einfach nicht gepasst. Das ist eben so, dass jeder in einer Saison Höhen und Tiefen hat, und in den Tiefpunkten muss man sich eben noch mehr anstrengen und noch mehr Einsatz zeigen um das Auto zu verbessern und aus jeder Situation das Beste herausholen.
Dieses Rennwochenende ist wirklich lang! In der Champ Car haben wir zwei Qualifikationen, und ich war gestern Abend noch sehr lange auf, weil ich mit meinen Ingenieuren alle Möglichkeiten durchgegangen bin, wie wir das Auto verbessern können. Aber es hat sich ausgezahlt, heute Morgen fühlte sich der Wagen viel besser an und wir konnten uns auf Platz 5 qualifizieren.
Das ist natürlich nicht unbedingt da, wo wir wirklich sein wollen, wenn man aber bedenkt, wie wir das Wochenende hier begonnen haben, ist es nicht allzu schlecht. Dazu hatten wir auch noch Pech, denn ich konnte meinen zweiten Satz neue Reifen nicht mehr fahren, da ein anderes Auto eine rote Flagge verursacht hatte und wir nicht mehr genug Zeit hatten, noch eine schnelle Runde zu fahren.
Jetzt freue ich mich sehr auf das Rennen, ich hatte gerade ein weiteres typisch amerikanisches Abendessen - Steak und Salat und gehe jetzt ins Bett, um für das Rennen fit zu sein. Ich hoffe, dass wir ein gutes Ergebnis einfahren können.
Also, drückt mir die Daumen,

