Doornbos: "Das hat riesigen Spaß gemacht"

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Doornbos feiert mit den Teambesitzern Paul Stoddart (l.) und Keith Wiggins (r.)

Wow, was für ein Wochenende, was für ein Sonntagnachmittag! Zuerst mal war ich wirklich super erstaunt, wie viele Fans bereits am frühen Morgen rund um die Strecke unterwegs waren und wie viele mehr es über den Tag hin wurden. Es waren tatsächlich gut über 115.000 Zuschauer da, das macht das Rennen in Cleveland sicher zu einem der populärsten! Und die Fans waren natürlich begeistert über die "Pre-Race-Show", die die ChampCar jedes Rennwochenende veranstaltet. Da gibt es alles, was eben zu einer guten Show dazu gehört: Feuerwerk, Lionel Richie, der gesungen hat, eine Flugshow mit Kampfjets, und das alles, bevor das Rennen überhaupt gestartet war. Ein wahres Festival für die Fans eben!

Doch dann wurde es Ernst für uns - mit dem zweiten stehenden Start der ChampCar überhaupt. Ich kam gut weg und habe gleich in der ersten Kurve fast zwei Plätze gut gemacht. Allerdings hatte ich nach einigen Runden einen etwas haarigen Moment: Ich kam aus der letzten schnellen Schikane und Graham Rahal griff mich an. Ich habe meine Rennlinie auf der Innenseite der Kurve verteidigt, aber die Rennleitung beschwerte sich bei meinem Team, dass ich ihn blockiert hätte, und ich bekam eine Durchfahrtstrafe.#w1#

Ihr könnt Euch vorstellen, wie sauer ich war, denn normalerweise bedeutet so etwas "bye bye" für jegliche Chance, aus dem Rennen noch ein einigermaßen gutes Resultat mitzunehmen.

Ich fühlte mich zudem wirklich zu Unrecht so streng bestraft. Trotzdem habe ich mich zusammengerissen und das Team hat in Sachen Strategie einen sensationellen Job gemacht. Ich habe ihnen dabei dann auch noch mit Infos zu meiner Spritanzeige geholfen, denn als Nächstes ist dann nämlich auch noch die Telemetrie in meinem Wagen ausgefallen!

Von ganz hinten habe ich dann das Feld aufgeräumt, das hat riesigen Spaß gemacht, ich habe alles gegeben, um die verlorene Zeit aufzuholen. Für die Fans muss es klasse gewesen sein, denn die Platzkämpfe, die wir ausgefochten haben, waren eng und hart, einige andere Autos hatten Crashes und das Safety Car kam zu Einsatz. Und genau das hat uns hinsichtlich der Strategie dann geholfen.

Über die letzten 20 Runden des Rennens war ich dann auf dem dritten Platz und hatte genügend Sprit, um es bis zur Zieldurchfahrt zu schaffen. Rahal war direkt vor mir, und er musste noch mal an die Box, um kurz vor Schluss noch ein bisschen Sprit nachzutanken. Damit war ich dann Zweiter und habe auf Paul Tracy aufgeholt, ich habe satte 0,5 Sekunden pro Runde auf ihn gutgemacht! Zwei Runden vor Schluss hing ich ihm sozusagen im Getriebe und habe versucht, ihn in einen Fehler zu treiben. Er hatte seine zusätzlichen "Push-to-pass"-PS genauso wie ich schon während des Rennens verbraucht, damit überquerten wir direkt hintereinander die Ziellinie, innerhalb einer Sekunde (mein Rückstand war genau nur 0,513 Sekunden!).

Wenn man alles, was passiert ist, in Betracht zieht, ist es ein großartiges Ergebnis und wir haben alle sehr hart für diese Punkte gearbeitet!

Jetzt bin ich schon wieder auf dem Weg zum nächsten Flughafen (nach einem Flughafenrennen) und fliege nach Montréal. Dort werde ich mich mit meinem Trainer Nick für das nächste Rennen vorbereiten, das gleich am kommenden Sonntag in Mont Tremblant ist, nördlich von Montréal. Vergangenen Monat hatten wir dort einen sehr guten Test und ich bin zuversichtlich, dass wir dort ein weiteres gutes Ergebnis einfahren können!

Also, bis dann,
Euer