• 11.11.2007 18:10

  • von Harry Miltner

Dominguez will der nächste große Mexikaner werden

Mario Dominguez fuhr bereits mit dem bekanntesten Piloten seines Landes, Adrian Fernandez - nun will er in seine Fußstapfen treten

(Motorsport-Total.com) - Rennsport hat in Mexiko große Tradition. In verschiedenen Rennklassen zeigten Piloten aus dem Land der Sombreros immer wieder groß auf. Mit Mario Dominguez und David Martinez versuchen nun zwei Lokalmatadore beim ChampCar Gran Premio di Mexico ihr Glück.

Titel-Bild zur News: Mario Dominguez

Mario Dominguez will die Tradition der starken Mexikaner fortsetzen

Die Strecke des Saisonfinales ist nach den berühmtesten Rennfahrern des Landes benannt, den Brüdern Ricardo und Pedro Rodriguez. Ricardo schockte die Formel-1-Welt als er im Alter von 19 Jahren seinen Wagen in die erste Startreihe zum Grand Prix von Italien 1961 stellte. Leider kam er ein Jahr später bei Testfahrten in Mexiko City ums Leben.#w1#

Sein älterer Bruder Pedro sorgte vor allem in Sportwagen, wie dem legendären Porsche 917, für Aufsehen. Er fuhr als erster Mexikaner die Indy 500 und saß bei fast jedem Topteam der Formel 1 hinterm Steuer. Nach einingen Rennsiegen starb auch er in seinem Wagen bei einem Unfall in Deutschland 1971.

Die ersten CART-Mexikaner

Im ersten CART-Rennen in Mexiko City starteten 1980 mit Juan Bolanos, Daniel Muniz, und Michel Jourdain drei Einheimische. Im Jahr darauf kam Jourdain wieder und Rookie Josele Garza begeisterte alle. Garza war schnell und unbekümmert, hatte bei den Indy 500 geführt und fuhr in Mexiko City auf Rang zehn. Allerdings blieb dies der letzte ChampCar-Event im Land in südlich der US-Grenze bis 2001.
1982 unterschrieb der F1-Veteran Hector Rebaque bei Forsythe-Brown Racing und holte Elkhart Lake einen Überraschungssieg, den ersten eines Mexikaners in der Serie. Er ging zurück in die Formel 1 zu Brabham und kam nie wieder.

Garza wurde den Erwartungen nicht gerecht, holte 1986 lediglich einmal den zweiten Platz bei den Michigan 500, blieb aber Inspiration für viele junge Talente im Land, auch für Mario Dominguez. "Nachdem ich Josele Garza dort fahren sehen habe, wollte ich auch immer in die ChampCar-Serie. Er war mein Held und Adrian Fernandez öffnete dann die Tür für mexikanische CART-Piloten."

Der große Adrian Fernandez

Michael Jourdains Bruder Bernard war 1989 Rookie des Jahres und Adrian Fernandez avancierte zum ersten Superstar. 1995 holte er, zwei Jahre nach seinem Debüt, sein erstes Podium und gewann ein Jahr später in Toronto. 1998 siegte er in Motegi und Mid-Ohio, 1999 wieder in Motegi und bei den California 500. Siege in Brasilien und Australien folgten 2000 und als ChampCar ein Saison darauf wieder nach Mexiko zurückkehrte, war er der absolute Volksheld.

"Es gab viele große Fahrer aus Mexiko und ich konnte einige davon kennenlernen. Aber wohl der größte unter ihnen, mit dem ich auch die Ehre hatte, Rennen zu fahren, war Adrian Fernandez. Zu Beginn dieses Jahres bot er mir ein Cockpit in seinem Team für die 12h von Sebring an und es war einfach klasse. Ich habe so viel von ihm gelernt - sportlich und menschlich", schwärmte Dominguez.

Dominguez als Nachfolger?

Dominguez selbst gewann überraschend 2002 in Australien und dann beeindruckend im Folgejahr in Miami. "Das waren schöne Siege, aber Mexiko 2003 werde ich nie vergessen. 200,000 Fans feierten wie wild, nur weil ich aufs Podium gefahren war. Die Feier war unglaublich. Ich durfte sogar mit meinem Rennwagen um die Unabhängigkeitsstatue fahren. Ich warf meinen Helm vor Freude in die Menge und eine halbe Stunde später sah ich einen Jungen auf einem Motorrad mit meinem Helm."

Neben Dominguez war es vor allem Michel Jourdain Jr., der für Furore sorgte. Im Alter von 19 wurde er CARTs jüngster Starter und siegte unter anderem in Milwaukee und Montreal. Sein Sieg in der kanadischen Metropole 2003 war der bisher letzte eines Mexikaners. Nichts würde Dominguez mehr freuen, als dies am Wochenende in Mexiko City zu ändern...