• 26.08.2007 21:05

Bourdais: "Sind nie absolut voll gefahren"

Der Newman/Haas/Lanigan-Pilot fuhr ohne übergroßen Einsatz zum Sieg in Zolder und hat den Meisterschaftspokal bereits vor Augen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Sébastien, drei Siege in deinen drei Europa-Rennen. Was ist dein Geheimnis?"
Sébastien Bourdais: "Ich weiß es nicht. Es war einfach ein großartiges Wochenende, wieder eine Pole Position und ein Sieg. Es war ja eigentlich gar nicht unser Ziel, hier den Sieg zu jagen. Aber wenn alles zusammenkommt, dann klappt es auch so. Das Team hat auch fantastisch gearbeitet, das wird auch bewiesen durch den dritten Rang von Graham (Rahal)."

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Bourdais machte in Zolder einen großen Schritt in Richtung Gesamtsieg

"Es war auch wirklich toll, wieder in Europa vor heimischer Kulisse zu fahren. Es waren sehr viele Franzosen hier, das hat Spaß gemacht. Auch die Punkteausbeute heute ist gut, denn Robert (Doornbos) und Will (Power) stehen nicht auf dem Podest. Noch stehen aber vier Rennen aus, wir werden uns also noch abrackern müssen. Aber hoffentlich machen wir den Sack schon vor dem Wochenende zu."#w1#

Frage: "Am Anfang lagst du in Führung, nicht aber im letzten Renndrittel. Die Leute vor die mussten aber noch einmal an die Box. Wie bist du mit dieser Situation umgegangen. Wolltest du sie dennoch überholen oder lieber doch kein Risiko eingehen?"
Bourdais: "Die Leute vor uns war nicht in der normalen Stoppsequenz und wir wussten nicht genau, wann sie nun hereinkommen würden. Craig (Hampson, Cheftechniker bei Newman/Haas/Lanigan; Anm. d. Red.) rechnete aus, dass nur Bruno (Junqueira) es schaffen könnte. Aber das sagte er mir, nachdem ich ihn schon überholt hatte. Ab da war es gut, denn ich wusste, dass wir in Führung lagen."

"In Wahrheit ist es so: So lange Robert und Will nicht vor uns sind, ist es guter Tag mit vielen Punkten. Wir werden nicht mehr alles für einen Sieg riskieren, aber wenn wir ihn erreichen können, dann wollen wir ihn auch."

"Das Rennen war aufregend. Ich glaube, dass es auch für die Fans cool war, denn das Rennen war ganz geradeaus. Als die Autos auf verschiedenen Strategien waren und Graham im Mittelfeld steckte, versuchten wir zwar auch schnell zu fahren, aber wir hatten auch ein Ziel beim Benzin. Wie waren nie an dem Punkt, an dem wir absolut voll gefahren sind. Also von der Strategie her war das Rennen sehr interessant."

Frage: "Wie lief das Überholmanöver an Bruni vorbei, das die letztlich den Sieg bescherte?"
Bourdais: "Bruno musste ja massiv Benzin sparen, ich musste mit einer realistischen Menge arbeiten. Sobald meine Reifen die nötige Temperatur hatten, ergriff ich die Chance und ging vorbei. Obwohl ich wusste, dass er vom Gas gehen und durch die Kurven rollen musste, war ich direkt unter seinem Frontflügel. Dann waren wir beim Anbremsen Seite an Seite."

Frage: "Am Anfang lief vieles hinter die ab. Hast du das im Spiegel beobachten können?"
Bourdais: "Mein Start war gut. Will setzte auf die harten Reifen am Start, was wohl ein Fehler war, weil es heute so kalt war. Er hatte wohl gar keinen Grip, das erlebten wir in der Vergangenheit auch schon. Aber Robert ging vorbei und er ist der stärkste Gegner in der Meisterschaft. Aber wir hatten es danach unter Kontrolle und sparten Benzin."

Frage: "Waren die hohen Randsteine im Rennen ein Problem für das Auto?"
Bourdais: "Das war in Ordnung. Es wird richtig schwierig, wenn man sie in die Linie einbezieht, aber bei einigen geht das, bei anderen nicht. Außerdem halten sie die Leute davon ab, einfach durch das Gras zu fahren und Dreck auf die Piste zu bringen. Das war schon ein guter Kompromiss."

Frage: "Hast du die roten, weicheren Reifen auch nur für einen Stint eingesetzt?"
Bourdais: "Ich hatte das Gefühl, dass der normale Reifen lange Zeit braucht, um auf Temperatur zu kommen. Es war recht kalt heute, die Sonne schien nicht. Am Ende fühlten sie sich dennoch gut an, aber ich wollte mich auch nicht gegen das Fahrerfeld entscheiden. Ich wusste, dass auch Robert hinter mir auf die normalen Reifen setzte, also wollte ich mit der Masse gehen."