• 02.07.2007 04:17

  • von Pete Fink

Bourdais gibt den schlechten Verlierer

Sébastien Bourdais profitierte zu Beginn vom Pech der beiden Piloten in Startreihe eins und fand später im Regen seinen Meister in Robert Doornbos

(Motorsport-Total.com) - Etwa zehn Meter nach der Startlinie dürfte sich unter dem Helm von Sébastien Bourdais ein mächtiges Grinsen abgezeichnet haben, als erst Pole-Stitter Tristan Gommendy seinen Motor nicht in Gang brachte und beim Start selbst Will Power schräg vor ihm seinen Team-Australia-Panoz abwürgte.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais führt das Feld in die erste Runde von Mont-Tremblant

Bourdais befand sich somit in einer Art Pole-Position, obwohl er eigentlich nur auf Startplatz drei stand und nutzte seine Chance gewohnt kaltblütig. Nach 20 Runden hatte er einen Vorsprung von sieben Sekunden auf Robert Doornbos herausgefahren und sah eigentlich wie der sichere Sieger aus - bis der Regen kam.#w1#

Denn dann begannen sich die Dinge gegen den Newman/Haas-Piloten zu entwickeln und der Franzose trägt eine Hauptschuld an genau dieser Entwicklung. Denn zuerst ging ihm bei einem Restart ganz einfach die - zugegebenermaßen - rutschige Piste aus und er fiel auf Rang elf zurück. Und als es später richtig schüttete, ließ Bourdais zweitweilig etwas zu viel Vorsicht walten, mit der Folge, dass die Konkurrenten links und rechts an ihm vorbeibrausten.

Das änderte sich gegen Rennende wieder und der dreifache ChampCar-Meister begab sich gemeinsam mit Doornbos auf die Verfolgung des zu diesem Zeitpunkt führenden Simon Pagenaud. Der sah die beiden mit Siebenmeilenstiefeln herandonnern und fuhr vor Schreck gleich in die Wiese - aber der Minardi-Pilot war im Regen von gestern für Bourdais eine Nummer zu groß.

Umso unverständlicher das Nachtreten des Franzosen, der dem Niederländer auf dem Podium sogar den Handschlag verweigerte. Seine Begründung: "Robert überholte mich ganz sauber auf der Strecke, aber ich ließ ihm auch die Türe ein wenig offen. Eigentlich habe ich gehofft, dass er das Gleiche tun würde, als ich hinter ihm einmal schneller fahren konnte. Aber er tat es nicht und das war der einzige Grund, warum ich mit ihm etwas unglücklich war."