• 11.06.2007 07:15

  • von Pete Fink

Bourdais dreht ein ganzes Wochenende in wenigen Runden

Sébastien Bourdais zeigte in seinem zweiten Stint von Portland seine ganze Klasse und bog ein schon verlorenes Wochenende doch noch um

(Motorsport-Total.com) - Vom ersten Freitagstraining bis zum ersten Boxenstopp im Rennen sah es lange Zeit nicht danach aus, als würde Sébastien Bourdais das Portland-Wochenende zu seinen Gunsten gestalten können. Doch der Franzose schaffte in einer Dreiviertelstunde das, was ihm zuvor zweieinhalb Tage lang verwehrt blieb - die typische Bourdais-Dominanz in der ChampCar-Serie.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais ist auch 2007 der Dominator der ChampCar-Serie

Aber zunächst musste er tatenlos mit ansehen, wie Pole-Sitter Justin Wilson nach dem Start auf und davonzog, denn Bourdais befand sich mitten in einer Kampfgruppe mit Robert Doornbos, Will Power und Alex Tagliani. Überholen war sehr schwer und nach ein paar schüchternen Ansätzen verhielt sich auch der Franzose eher defensiv.#w1#

"Der erste Stint war ein typisches Benzinspar-Spiel", berichtete er hinterher. "Von außen wird man kaum glauben können, wie viel Sprit wir uns gespart haben." Auch durch die zwischenzeitliche Attacke von Tagliani ließ sich Bourdais nicht aus der Ruhe bringen, sondern konnte länger als die Konkurrenz auf der Piste bleiben.

"Ich war sehr glücklich, als ich sah, dass wir weiter kamen, als die anderen", so der Serien-Dominator. "Das hat uns letztlich vor Robert, Will und Alex gebracht hat. Danach haben wir einfach ziemlich wenig Sprit eingefüllt, haben die roten Reifen montiert und sind schnelle Runden gefahren."

Nach dem ersten Stint drehte Bourdais auf

Sébastien Bourdais

Ein schneller erster Boxenstopp war der Schlüssel zum Erfolg Zoom

Waren die Rundenzeiten zu Beginn des Stints noch auf dem Niveau von Wilson, so holte der Franzose anschließend sage und schreibe 20 Sekunden Rückstand auf, auch weil die Reifen am Auto des Briten schneller nachließen, als am McDonalds-Panoz des dreifachen Champions, der bis zu acht Zehntelsekunden pro Runde schneller unterwegs war.

Die entscheidende Rennsituation passierte dann beim zweiten Stopp etwa zur Rennmitte. Bourdais hatte den Rückstand auf Wilson gegen Null verkürzt und fuhr als Erster in den Boxen. Als der Brite dann hereinkam, waren seine Reifen bereits auf Betriebstemperatur. Von hinten stürmte er unwiderstehlich heran, jedoch im vollen Bewusstsein, dass es sehr eng werden würde.

"Wir holten ihn ein und überholten ihn. Ich wusste, dass ich nur ein ganz schmales Fenster haben würde, um die Aktion durchzuziehen, denn er würde aus der Box kommen und ein paar Probleme haben. Meine Reifen waren bereits heiß, denn ich war früher an der Box wegen meiner geringeren Spritladung vom ersten Stopp", beschrieb Bourdais die entscheidenden Momente des Rennens.

Ab diesem Zeitpunkt war Portland die übliche One-Man-Show des Newman-Haas-Lanigan-Piloten, der überlegen seine Runden abspulte und sein Auto mit dem dritten Sieg in Folge über die Ziellinie fuhr. Renngewinn Nummer 100 für das Team war sichergestellt und mit 105 Punkten baute der Franzose seine Gesamtführung auf elf Punkte aus.