• 15.08.2007 14:23

  • von Pete Fink

Auch Rahal hat die Formel 1 im Visier

Auch der 18-jährige US-Youngster Graham Rahal hegt durchaus Formel-1-Ambitionen - und hat dabei die volle Rückendeckung von Vater Bobby

(Motorsport-Total.com) - Dass Bobby Rahal im September 2000 auf Drängen des Ford-Konzerns Formel-1-Teamchef von Jaguar Racing wurde, ist vielleicht noch nicht in Vergessenheit geraten. Dass der spätere Indy-500 Sieger und zweifache CART-Champion 1978 in Kanada und Watkins Glen jedoch auch zwei Formel-1-Rennen am Steuer eines Wolf-Cosworths gefahren hat, ist weniger weitläufig bekannt.

Titel-Bild zur News: Graham Rahal Newman/Haas

Auch Graham Rahal will eines Tages einen Formel-1-Boliden steuern

Jetzt sorgt sein Sohn Graham, den er übrigens nach dem zweifachen Formel-1-Weltmeister Graham Hill benannt hatte, für einiges Aufsehen in der ChampCar-Serie. 18 Jahre alt ist Rahal Jr. und er gilt bei den ChampCars als das US-amerikanische Aushängeschild in einer ansonsten eher von europäischen Piloten dominierten Saison.#w1#

Besonders bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass Graham nicht im IRL-Team des Vaters fährt, sondern seine durchaus erfolgreiche Debütsaison als zweiter Pilot beim Newman/Haas/Lanigan-Team neben Sébastien Bourdais absolviert. Bourdais wiederum wechselt jetzt in die Formel 1, und es überrascht angesichts der Familienhistorie wenig, wenn auch Rahal Jr. dieses als sein Fernziel formuliert.

Bobby Rahal von seinem Sohn begeistert

Bobby Rahal

Bobby Rahal kümmert sich intensiv um die Belange seines Sohnes Graham Zoom

"Irgendwann in den nächsten Jahren will ich auch in der Formel 1 fahren", erklärte er nun gegenüber dem 'Capital Times Magazine'. "Aber gleichzeitig genieße ich es auch, bei den ChampCars Rennen zu fahren." Dreimal fuhr er bereits auf das Podium und er weiß, dass Erfolg eine Grundvoraussetzung für solch ein Vorhaben darstellt.

"Wenn ich hier Erfolg haben kann, dann werden wir sehen, wohin uns die Dinge führen", sagt der 18-jährige ChampCar-Youngster. "Ich würde auch gerne sehen, in welche Richtung sich die Formel 1 in Zukunft entwickelt, und wie sie sich verändern wird."

Von seinem Papa erhält Graham jedenfalls volle Rückendeckung für seine ambitionierten Ziele. "Er fährt auf einem Level, wo sich andere Leute bewegen, wenn sie Anfang 20 sind, und dabei ist er erst 18 Jahre," so Bobby Rahal, der in dieser Saison bereits desöfteren an den ChampCar-Strecken verweilte, während parallel sein IRL-Team an anderen Orten beschäftigt war.

Bobby Rahal einer Meinung mit Mario Andretti

Mario Andretti

Mario Andretti hat die gleiche Meinung über die Zukunft des Nachwuchses Zoom

Vater Bobby unterscheidet sich in diesem Kriterium übrigens in keinster Weise von Mario Andretti, der seinen 20-jährigen Enkel Marco ebenfalls liebend gerne in Europa fahren sehen würde: "Für meinen Geschmack kann es gar nicht schnell genug gehen", gab Mario im Mai diesen Jahres zu Protokoll.

Rahal bewegt sich in den amerikanischen Formelklassen bereits seit seinem 15. Lebensjahr. Über die Formel BMW USA, die Star Mazda Klasse und - 2006 - die Formel Atlantic hat er sich schnell bis in die höchste amerikanische Formelklasse nach oben gearbeitet und dies nicht nur wegen seines prominenten Nachnamens.

Vater Bobby bemüht in Lewis Hamilton sogar einen ganz großen Vergleich: Der McLaren-Mercedes-Pilot sei 22 Jahre alt und sein Sohn bewege sich auf einer "ähnlichen Flugbahn." Unterstützung findet der stolze Vater auf in Rahals Renningenieur Todd Malloy, der bereits mit Michael Andretti und Paul Tracy zusammengearbeitet hat.

Der junge Rahal habe ein Gespür für das Rennfahren, was man nicht erlernen könne, so Malloy. "Mit Graham ist es egal, von wo aus man startet. Du weißt einfach, dass du am Renntag eine Chance auf das Podium hast. Bestimmte Fahrer haben so etwas, andere nicht." Doch alle Beteiligten wissen, dass eine Zutat noch fehlt: Siege - denn ohne die geht es auch bei den ChampCars nicht.