• 27.07.2015 15:34

24h Spa: Marc-VDS jubelt über ersten Gesamtsieg

BMW feiert 22. Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa - Marc VDS holt den lang ersehnten ersten Triumph - Drei BMW Z4 GT3 in den Top-10

(Motorsport-Total.com) - BMW hat seine Erfolgsgeschichte in Spa-Francorchamps fortgeschrieben: 50 Jahre nach dem ersten Sieg beim 24-Stunden-Klassiker sorgten Nick Catsburg, Lucas Luhr und Markus Palttala vom Team Marc VDS für den 22. Gesamterfolg der Marke bei diesem Rennen. Nach 536 Runden auf dem "Circuit de Spa-Francorchamps" sah der BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 46 bei der 67. Auflage des Marathons in den Ardennen trotz einer Durchfahrtsstrafe auf dem ersten Platz die Ziellinie. Damit hat das Fahrzeug bei seinem letzten großen Auftritt eines der bedeutendsten Langstreckenrennen der Welt für sich entschieden.

Titel-Bild zur News: Lucas Luhr, Nick Catsburg

Für Marc-VDS ist der Sieg eine große Sternstunde Zoom

Den ersten Erfolg in Spa-Francorchamps hatte BMW 1965 gefeiert, als die Lokalmatadoren Pascal Ickx und Gerard Langlois mit einem BMW 1800 TI/SA vor genau 50 Jahren gesiegt hatten. Zuletzt gewannen Alain Cudini, Marc Duez und Eric van de Poele mit dem BMW 320i im Jahr 1998. In den vergangenen Jahren hatte der BMW Z4 GT3 die Piloten mehrere Male auf das Podium gebracht. In diesem Jahr gelang Marc VDS der lang ersehnte erste Sieg.

"Ich bin extrem stolz, dass wir endlich diesen Sieg feiern konnten", freut sich Marc-VDS-Teamchef Bas Leinders. "Seit 2011 starten wir mit BMW bei diesem Rennen und wir waren schon oft nah dran. Aber aus verschiedenen Gründen haben wir bisher noch nie gewonnen. Jetzt sind wir sehr glücklich. Wir sind als Team über die Jahre zusammengewachsen und haben unsere Linie immer beibehalten."

"80 Prozent der Leute sind seit fünf Jahren in unserem Team. Wir kennen uns alle sehr gut und sind wie eine Familie. Das war ein Schlüssel zum Erfolg. Dazu hatten wir eine hervorragende Fahrerbesetzung, eine starke Mischung aus BMW-Werksfahrern, dazu Markus Palttala und Nick Catsburg. Sie alle haben einen herausragenden Job gemacht und wir waren ein wirklich gutes Team. Vor 50 Jahren hat BMW den ersten Sieg bei diesem Rennen gefeiert und nun schließt sich der Kreis mit unserem Triumph."

Nach den anstrengenden 24 Stunden wurde der Triumph ausgiebig gefeiert. "Ich bin überglücklich", jubelt Luhr. "Es gab hier so viele Rennen, in denen BMW sehr nah am Sieg gewesen ist. Und auch am Nürburgring wurden wir in diesem Jahr knapp geschlagen. Aber diesmal waren wir einfach an der Reihe. Ich bin extrem stolz auf das ganze Team und auf BMW-Motorsport. Es ist fantastisch, den BMW Z4 GT3 fahren zu dürfen. Ein Riesenkompliment geht an die gesamte Mannschaft und natürlich an meine Teamkollegen Markus Palttala und Nicky Catsburg. Hier hat jeder einen großartigen Job gemacht."


24 Stunden von Spa-Francorchamps

Auch Palttala strahlte nach der Zieldurchfahrt: "Auch wenn man mir es als Finne nicht ansieht, ich freue mich total. Das gesamte Team hat hart dafür gearbeitet, dieses Rennen endlich zu gewinnen. Ich bin für Marc VDS zum sechsten Mal in Spa dabei, habe drei Mal in Führung gelegen, aber kein Kapital daraus schlagen können. Für mich sind die 24 Stunden von Spa so etwas wie ein Heimrennen - ich lebe nur 20 Minuten von hier entfernt. Deshalb bin ich überglücklich, hier ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Das Rennen ist alles andere als glatt für uns gelaufen. Wir hatten einige Probleme, aber seit den Morgenstunden lief es besser. Wir haben alles in die Waagschale geworfen und am Ende gewonnen. Ich denke, wir haben diesen Erfolg mehr als verdient."

Der dritte siegreiche Fahrer ist Catsburg: "Das war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. In der Nacht hätte ich am liebsten aufgegeben, schließlich waren wir so weit weg von der Spitze. Aber wir haben wie verrückt gepusht - und plötzlich lagen wir an der ersten Position. Ich bin total happy. Das Team hat über Jahre hinweg alles versucht, um hier zu gewinnen. Dass uns dies beim letzten großen Auftritt des BMW Z4 GT3 gelungen ist, ist einfach fantastisch. Jetzt wird gefeiert!"

Großes Pech hatte in diesem Jahr das zweite Fahrzeug der belgischen Mannschaft. Über weite Teile des Rennens lag der BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 45 souverän in Führung. Es schien, als sei ihm der Gesamtsieg kaum zu nehmen, bevor in Runde 399 ein technisches Problem, das zu einem Motorschaden führte, alle Hoffnungen auf den Triumph beim Heimspiel zunichte machte.

Vom Start weg hatten Dirk Werner, Maxime Martin und Augusto Farfus eine erstklassige Leistung gezeigt. Aufgrund starker Regenschauer, die am Samstag immer wieder über Spa-Francorchamps niedergingen, gestalteten sich die Bedingungen auf der 7,004 Kilometer langen Strecke äußerst schwierig. Dennoch konnte Startfahrer Martin von Startplatz zehn schnell Boden gut machen und Kontakt zur Spitze herstellen.


Fotos: 24 Stunden von Spa-Francorchamps, Girls


Pech für Zanardi

Danach verlor er aufgrund der Safety-Car-Phasen unverschuldet wertvolle Zeit. In Runde 37 übernahm Marc VDS sogar die Doppelführung, bevor beide Fahrzeuge zeitgleich zum Boxenstopp kamen. In der Nacht beruhigte sich das Rennen schließlich. Bei Tagesanbruch lagen Martin, Farfus und Werner mit über 50 Sekunden Vorsprung an der Spitze des Feldes, bis sie der Defekt ereilte.

Eine starke Vorstellung bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt bei einem 24-Stunden-Rennen boten Alessandro Zanardi, Timo Glock und Bruno Spengler. Bereits im Warmup vor dem Rennen hatte Spengler bei starkem Regen im #9 BMW Z4 GT3 von ROAL-Motorsport die Bestzeit erreicht. In der Nacht fuhr das Fahrzeug zeitweise auf Rang fünf.

Timo Glock, Bruno Spengler

Alex Zanardi, Bruno Spengler und Timo Glock teilten sich ein Auto Zoom

Zanardi, Glock und Spengler standen in Spa-Francorchamps im Mittelpunkt eines ganz besonderen Motorsport-Projekts: Erstmals teilte sich der beinamputierte Zanardi das Cockpit mit anderen Piloten. Für diese außergewöhnliche Premiere hatten die Ingenieure von BMW-Motorsport den BMW Z4 GT3 mit innovativen technischen Lösungen modifiziert. Eine Stunde vor Schluss des Rennens fuhr das Trio in den Top-10, bevor Glock das Auto in der 500. Runde aufgrund eines technischen Problems neben der Strecke abstellen musste.