• 02.05.2023 10:24

  • von Stefan Leichsenring

VW ID.7: Elektro-Limousine endlich ohne Tarnung

Viele Daten und Fakten zur neuen Fünf-Meter-Limousine sind bereits bekannt, doch einiges fehlte noch - Außerdem gibt es erstmals das ungetarnte Auto zu sehen

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Die meisten Daten und Fakten zum VW ID.7 sind inzwischen bekannt, doch bisher hat Volkswagen die neue Elektro-Limousine immer nur mit Tarnung gezeigt. Mit der Weltpremiere ist der Wagen erstmals unverhüllt zu sehen.

Titel-Bild zur News: VW ID.7 ungetarnt (2023)

VW ID.7: Erstmals zeigt sich die Elektro-Limousine ohne Tarnung Zoom

Wir konnten den Wagen bereits live begutachten; außerdem veranstaltete VW einen Workshop zur Technik. Dass die Limousine knapp fünf Meter lang ist, einen 210-kW-Heckantrieb erhält und zwei Batterieoptionen (77 und 86 kWh netto), ist bereits bekannt. Auch die Reichweiten von 615 beziehungsweise 700 km wurden bereits verraten. Und, wie gesagt, die Bilder:

Noch nicht genannt werden die Fahrleistungen, also Spurtzeiten, Höchstgeschwindigkeiten und Stromverbräuche. Auch zu den Preisen gibt es noch keine Angaben. Dennoch hier eine erste Tabelle zu den zwei Motor-Akku-Kombinationen:


Fotostrecke: VW ID.7: Elektro-Limousine endlich ohne Tarnung

Akku / Reichweite
ID.7 Pro: 77 kWh / 615 km
ID.7 Pro S: 86 kWh / 700 km
DC-Ladeleistung max
ID.7 Pro: 170 kW
ID.7 Pro S: 200 kW
Antrieb
ID.7 Pro: RWD mit 210 kW
ID.7 Pro S: RWD mit 210 kW
Preis
ID.7 Pro: k.A.
ID.7 Pro S: k.A.

Am interessantesten war für uns der neue 86-kWh-Akku. Wir fragten uns, wie die 86 kWh netto (91 kWh brutto) zustande kommen könnten. Denn die bisher größte Batterie im Modularen Elektrobaukasten hatte 77 kWh netto (82 kWh brutto) und bestand aus zwölf Modulen, die jeweils paarweise angeordnet waren. Wir hatten zwei Module mehr erwartet, was dann 96 kWh brutto ergeben hätte. Stattdessen baut VW aber nur ein Modul ein. Der Platz daneben wird offenbar durch das Batterie-Managementsystem genutzt.

Aber auch mit 13 Modulen geht die Rechnung nicht auf: Damit müsste der Akku 82:12*13=89 kWh brutto haben. Die Differenz konnte VW aus dem Stand auch nicht erklären, und eine Nachfrage blieb bis zum Redaktionsschluss dieses Artikels unbeantwortet. Die Zellchemie jedenfalls soll die gleiche sein wie bisher.

Neues auch in Sachen Ladeleistung: Bisher lässt sich die 77-kWh-Batterie im ID.4 nur mit maximal 135 kW aufladen, im ID. Buzz und im neuen ID.3 dagegen mit 170 kW (vermutlich wegen anderer Zellen). Beim ID.7 sind es in der Grundversion ID.7 Pro mit 77-kWh-Akku ebenfalls 170 kW, die größere Batterie des Pro S soll sich mit bis zu 200 kW kommen. Damit die hohen Ladeleistungen auch erreicht werden, gibt es eine Vortemperierung der Batterie - die hatte allen bisherigen ID-Modellen gefehlt.

Beim Workshop erfuhren wir auch, dass eine Aufladung mit Gleichstrom (10 bis 80 Prozent) nur 25 Minuten dauern soll - für den ID.4 Pro Performance gibt VW im Konfigurator eine Ladezeit von 29 Minuten an, hier aber für einen Ladehub von 5 auf 80 Prozent. Für den neuen ID.3 Pro S werden 30 Minuten genannt.

Bereits im Detail vorgestellt wurde der neue Permanentmagnet-Synchronmotor (PSM) für die Hinterachse. Laut VW soll der Stromverbrauch hier 50 Prozent niedriger als bei der bekannten 150-kW-Maschine sein.

Auch das Kofferraumvolumen wird nun nachgereicht: Es beträgt 532 bis 1.600 Liter. Wie bereits wegen der Karosseriefugen vermutet, hat der Wagen eine große Heckklappe und eine umklappbare Rückbank.

Neu ist auch das optionale Panoramadach mit "Smart Glas". Das Dach kann mit einem Knopf in der Dachkonsole von transparent auf opak und umgekehrt gemacht werden. Möglich macht es eine ins Glas integrierte Schicht aus speziellen Flüssigkristallen (PDLC, Polymer Dispersed Liquid Crystal), die sich unter Spannung so anordnen, dass das Gals transparent wird. Ohne Spannung ist das Glas also undurchsichtig - was von Vorteil ist, wenn das Auto in der prallen Sommersonne abgestellt wird.


VW ID.7 World Premiere

Nach wie ist die Wärmepumpe nicht Serie, man muss sie also dazu ordern, um im Winter eine annehmbare Effizienz zu erreichen. Auch das Navi ist in der Basisversion nicht an Bord.

Ansonsten wurden nun noch die Details zur Markteinführung verraten. Gebaut wird der ID.7 im Werk Emden (und in China). In Europa und China startet das Reiseauto im Herbst 2023, Nordamerika folgt erst 2024. Bei uns soll der ID.7 ab Sommer bestellbar sein.

Auf der IAA im Herbst soll dann die Kombiversion des ID.7 stehen, der 2024 auf den Markt kommt und in Deutschland sicher die beliebtere Karosserievariante sein wird. Dann soll es auch einen GTX geben, mit Allradantrieb. Dieser erhält vorne wohl die bekannte Achse von Magna mit der 80 kW starken Asynchronmaschine. Zusammen mit den 210 kW des neuen Hinterachsmotors ergäben sich damit 290 kW, doch laut VW soll die Systemleistung geringer sein, weil die Batterie nicht so viel Leistung abgibt.

Technische Daten des VW ID.7

- Antrieb: Heckantrieb mit Permanentmagnet-Synchronmaschine (PSM)
- Systemleistung / Systemdrehmoment: 210 kW / 545 Nm
- 0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: k.A.
- WLTP-Stromverbrauch: k.A.
- Akku / WLTP-Reichweite: 77 oder 86 kWh netto / ca. 615 beziehungsweise 700 km
- Aufladen: bis 170 beziehungsweise 200 kW mit DC
- Ladedauer: 25 min (10-80 Prozent)
- Maße: 4.961 mm Länge / 1.862 mm Breite / 1.538 mm Höhe / 2.966 mm Radstand
- Aerodynamik: cW=0,23, Stirnfläche=2,45 m2
- Kofferraum: 532-1.600 Liter
- Marktstart: Herbst 2023
- Basispreis: k.A.

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