• 30.08.2012 10:44

  • von Tim Westermann

Sachsen-Classic: "Heimspiel" für Carl Hahn

Die Oldtimer-Rallye Sachsen-Classic führt von Zwickau über Leipzig nach Dresden - Frenetischer Jubel um den beliebten Ex-Volkswagen-Chef Carl Hahn

(Motorsport-Total.com/Auto-Medienportal) - Sanierte Häuser, faszinierende Klassiker und begeisterte Zuschauer: Das ist der Stoff, aus dem die Sachsen-Classic gemacht ist. Diese Oldtimer-Rallye wird nicht zuletzt wegen des großen Publikumszuspruches oft als "die kleine Mille Miglia" bezeichnet. Auch wenn der erste Tag durch Regen geprägt war, säumten tausende Zuschauer die Strecke. Die Sachsen sind ein automobilbegeistertes Volk.

Titel-Bild zur News: Sachsen-Classic 2012

Auch in Sachsen erfreuen sich Oldtimer-Rallyes allergrößter Beliebtheit Zoom

Während die zehnte Auflage dieser Oldtimer-Rallye auf den Spuren der Pioniere wandelte, war Carl Horst Hahn bei dieser Oldtimer-Rallye auf der Fährte seines Lebenswerks unterwegs. Der mittlerweile 86-jährige ehemalige Volkswagen-Chef und Ehrenbürger Wolfsburgs startete am vergangenen Wochenende bereits zum siebten Mal zur Rallye durch den Freistaat Sachsen.

"Der Mann, der Arbeitsplätze und Volkswagen nach Sachsen gebracht hat": Kaum eine Durchfahrtskontrolle oder Zieleinfahrt ohne entsprechende Kommentierung durch die Streckensprecher und Moderatoren, wenn Hahn im Käfer-Cabriolet vorbeifährt. Die Sachsen vergessen eben nicht, dass Hahn mit Investitionen und Werken (Mosel und Zwickau) gleich nach der Wende für Zukunftsperspektiven in den neuen Bundesländern gesorgt hat.


Fotos: Sachsen-Classic


Volkswagen schickte eine ganze Flotte seiner klassischen Autos ins Rennen von Zwickau über Leipzig bis nach Dresden. Die Starter im Team Volkswagen Classic waren dieses Jahr prominent: Die Vorstände Ulrich Hackenberg und Hubert Waltl drehten ebenso am Lenkrad wie der Leiter des Volkswagen-Generalsekretariats, Wendelin Goebel. Insgesamt drei Wertungsprüfungen konnte das Team für sich entscheiden. Einen dieser Siege holte Hackenberg. Zahlreiche Journalisten ergänzten die VW-Mannschaft und pilotierten die VW-Oldies über die rund 700 Kilometer lange Strecke, ebenso wie Hans-Joachim Rothenpieler, Chef der Volkswagen Sachsen GmbH. Auch Diskuswerfer Lars Riedel ging für die Wolfsburger ins Rennen.

Diese Rallye ist erlebnisreich, wie Hahn es nach dem Zieleinlauf an der Gläsernen Manufaktur treffend formulierte: "Man lernt immer noch Dinge über Deutschland dazu. Und ich bekomme Ideen für weitere Projekte. Ich hoffe, im kommenden Jahr wieder fahren zu können, um weitere Facetten Sachsens kennenzulernen, von denen ich bis heute noch nichts wusste."

Carl Horst Hahn

Der ehemalige VW-Chef Carl Hahn ist in Sachsen eine lebende Legende Zoom

Das Niveau war dieses Jahr auf allen drei Etappen hoch, die Ergebnisse entsprechend gut. Gewonnen haben am Ende Peter Kriegelsteiner und Thomas Linhardt (Porsche 944 S), gefolgt von den Schweizern Stefano Ginesi und Susanna Ginesi (VW-Porsche 914-6) auf Rang zwei. Den dritten Platz sicherten sich Axel Ernst und Marc Böning mit ihrem Datsun 240Z.

Ein besonderer Hingucker neben den unzähligen Raritäten aus nahezu acht Jahrzehnten war ein historisches Rennfahrzeug von Auto Union. Die Marke ist jetzt unter dem Dach von VW-Konzerntochter Audi, hat aber ihren Ursprung im Freistaat Sachsen. Am Lenkrad des Auto Union Wanderer Stromlinie Spezial aus dem Jahr 1938 drehte der Leiter von Audi Tradition, Thomas Frank.