• 17.09.2019 17:34

  • von Stefan Leichsenring

Mazda CX-30 (2019) im Test: Wie gut ist das mittelgroße SUV?

Der neue Mazda CX-30 im Test: Wir haben den Neuling als Skyactiv-D und Skyactiv-X gefahren

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Was sagt man über jemanden, der alles etwas anders macht? Er hat seinen eigenen Kopf, oder, wenn es ins Schrullige geht: Er wird langsam zum Kauz. Auch Mazda geht oft seinen eigenen Weg. Ist das nun sympathisch, weil die Japaner nicht einfach nur das machen, was alle tun, oder ist das schrullig? Wir haben den neuen Mazda CX-30 getestet und uns auch zu diesem Thema Gedanken gemacht.

Titel-Bild zur News:

Mazda CX-30 (2019) Zoom

Zum Beispiel, dass die Mazda-Mannen keine Turbobenziner haben. Dass sie nicht an Downsizing glauben. Dass sie immer noch an den Wankelmotor glauben (und ein Range-Extender-Auto auf dieser Basis planen).

Dass sie den Diesotto (in Form ihres Skyactiv-X-Motors) weiter verfolgen. Ist das was Schlimmes? Nicht unbedingt, aber das hier alles zu erörtern, würde zu weit führen. Zum Skyactiv-X-Motor aber werden wir noch kommen, denn der wird auch in den CX-30 eingebaut, und wir konnten ihn bereits kurz fahren.

Also, kommen wir zum CX-30 ...

Ja. Der CX-30 ist ein SUV, das nun zwischen den CX-3 und den CX-5 rutscht. Mit 4,40 Meter Länge landet er ziemlich genau in der Mitte. Damit ist er so groß wie zum Beispiel ein BMW X1 oder Nissan Qashqai. Als Motoren angeboten werden ein 122-PS-Benziner (Saugbenziner natürlich, siehe oben), ein 116-PS-Diesel und der erwähnte Skyactiv-X-Motor mit 180 PS.

Und, wie ist das Auto?

Die Außenoptik ist schon mal richtig klasse. Die Grundform ist die gleiche wie bei CX-3, CX-5 oder 3. Zu den Finessen gehört, dass Mazda-Chefdesigner Ikuo Maeda an der Flanke auf jede Blechfalte verzichtet hat. Stattdessen setzt er auf sanfte Rundungen, die im Licht oft ein "S" erscheinen lassen - sehr eigenständig und sehr gelungen. Die dicken schwarzen Plastikplanken sorgen dafür, dass das Auto einen deutlichen SUV-Charakter bekommt.

Innen ist das Auto deutlich, deutlich nobler als zum Beispiel der kürzlich getestete Opel Astra. Mazda nimmt sich hier offenbar Premiummarken wie Audi, Jaguar oder Mercedes zum Vorbild, und erreicht sie bei der Materialqualität auch locker.

CX-30 mit (optionaler) Lederausstattung

Der Fahrer guckt auf drei Rundinstrumente, bei denen man auf den ersten Blick glauben könnte, dass es sich um ein großes Instrumentendisplay handelt. Erst bei genauem Hingucken entdeckt man, dass nur der Mittelteil konfigurierbar ist. Sehr geschickt gemacht!

Das Infotainmentsystem hat ein etwas seltsames Format, es ist ziemlich breit, aber nicht sehr hoch. Und es ist in einer Vertiefung des Armaturenbretts eingebaut. Vermutlich, damit man nicht mit den Fingern darauf herumtappt. Denn das hat hier keinen Sinn, das System wird mit einem traditionellen Dreh-Drück-Rad in der Mittelkonsole bedient.

Serienmäßig hat der CX-30 auch ein Head-up-Display eingebaut, und zwar ein "richtiges", das sein Bild in die Frontscheibe einspiegelt. Das Bild bietet viele Informationen, so auch zur Fahrspur, die man wählen sollte. Manchmal (wenn lange Straßenbezeichnungen eingeblendet werden) sind es sogar zu viele Infos.

Die Sitze bieten ordentlichen Seitenhalt. Im Fond ist der Platz für einen 1,75 Meter großen Erwachsenen ausreichend, wenn auch nicht üppig:

Der Kofferraum bietet 430 bis 1.406 Liter Volumen. Das ist deutlich weniger als beim BMW X1 (505 bis 1.550 Liter) und beim Maximalwert auch deutlich weniger als beim Qashqai (430 bis 1.598 Liter). In puncto Innenraumangebot brilliert der neue Mazda also weniger. Am Kofferraumeingang gibt es eine etwa sieben Zentimeter hohe Schwelle, die beim Herausziehen von Ladegut stört.

Ab Frühjahr 2020 soll eine "Smart-Cargo-Lösung" angeboten werden, die wir schon als Prototyp begutachten konnten. Sie besteht aus einem Einlegeboden, der erstens die Schwelle egalisiert, zweitens für etwas mehr Kofferraum sorgt und mit dem man drittens Gegenstände gegen das Verrutschen sichern kann:

Jetzt kommen wir aber hoffentlich endlich dazu, wie das Ding fährt, oder?

Jepp, Zeit wird's. Gefahren habe ich den Diesel mit Handschaltung und kurz den Diesotto mit Handschaltung, und zwar beide mit Frontantrieb. Mir hat der Diesel besser gefallen, er bietet einfach "mehr Schwung von unten raus". Von den 180 PS des Diesotto spürt man nur etwa 130 PS. Oder besser gesagt: Das höhere Drehmoment des Diesels macht sich subjektiv (zumindest bei mir) viel stärker bemerkbar 

Beide Autos liegen preislich fast gleichauf, insofern bietet sich da ein Vergleich an. Der Diesel bietet mehr Drehmoment und dadurch mehr Fahrspaß. Er ist aber auch sparsamer und (auch weil er mit Diesel fährt, nicht mit Benzin wie der Diesotto) günstiger bei den Spritkosten. Er emittiert allerdings mehr CO2, da Dieselkraftstoff eine höhere Energiedichte hat als Benzin. Für den Diesotto sprechen die wesentlich höhere Leistung und dadurch die wesentlich kürzere Sprintzeit und die höhere Maximalgeschwindigkeit.

Alle weiteren Informationen zum Test gibt es auf Motor1.com!

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