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Gegner der "neuen" Formel 1: Fans protestieren mit Aufnäher
Die neue Formel 1 mit leisen V6-Motoren scheidet die Geister - Fans der alten "Königsklasse" üben stillen Protest mit einem Aufnäher als Erkennungszeichen
(Motorsport-Total.com) - Die ersten vier Rennen der Formel-1-Saison 2014 wurden absolviert, und selten wurde über technische Neuerungen in der Formel 1 so intensiv und langanhaltend diskutiert wie in diesem Jahr. Ein Blick in Foren, auf diverse Facebook-Seiten und Kommentare verrät, dass sich viele Fans am Klang der "neuen" Formel 1 stören. Man wünsche sich das Kreischen der V10-Motoren zurück, erinnere sich zurück an "goldene Jahre" mit Michael Schumacher und überhaupt - "früher war alles besser" tönt es beinahe einhellig.

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Protest der Formel-1-Fans: Rückbesinnung auf die Ära Schumacher Zoom
Die Fans sind sauer - auf den Weltverband FIA, auf Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, auf die Autokonzerne, die mit aller Macht ihre Vorstellung einer "grünen" Rennserie durchdrücken, um ihre Spritspar-Fahrzeuge zu vermarkten. Eine Protestbewegung macht nun ihren Ärger Luft - mit einem speziellen Aufnäher, der auf Kappe oder Jacke gestickt wird. Als stiller Protest dient die klassische Silhouette eines "richtigen" Formel-1-Boliden als Erkennungszeichen unter den Fans. An der Strecke und am Stammtisch - die Fans der alten Formel 1 formieren sich und zeigen der neuen Öko-F1 mit diesem Aufnäher die Rote Flagge.
Was die Fans stört
Schuld an dieser Rückbesinnung sind die neuen, turbounterstützten V6-Motoren mit 1,6 Liter Hubraum sowie einer Benzin-Direkteinspritzung mit einem maximalen Ladedruck von 500 bar. Die Drehzahl ist auf 15.000 Umdrehungen pro Minute beschränkt - zu "Schumis" Zeiten wurden hier maximal fast 20.000 Umdrehungen pro Minute herausgeholt.
Neu sind die Energie-Rückgewinnungsmöglichkeiten. Mittels zweier Motor-Generator-Einheiten wird Energie auf maximal sieben mögliche Arten abgegriffen und durch einen Elektromotor der Hinterachse zugeführt. Er verfügt über 161 PS und kann pro Runde zwei Megajoule abgreifen sowie vier Megajoule abgeben, also über 30 Sekunden pro Runde bei voller Leistung - Schumi fuhr noch ganz ohne Elektromotor von Sieg zu Sieg.
Mit dem Verschwinden von vier Zylindern und der gesenkten Drehzahl sei laut den Fans auch ein Stück der Formel 1 entfernt worden. Immerhin geht es den meisten Fans bis heute nicht nur um die unterschiedlichen Teams und Autohersteller, die die Formel 1 als Marketing- und Image-Werkzeug nutzen. Auch die Technik und wieviel Können den Fahrern abverlangt wird, sie zu beherrschen, spielt eine wichtige Rolle. Die Fans an der Strecke sind dabei der beste Beweis dafür.
Alles grün - alles super?

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Am Andrang an Merchandising-Ständen zeigt sich die Beliebtheit der Formel 1 Zoom
2001 lockte die Formel 1 noch 10,44 Millionen Formel-1-Fans ins Free-TV, 2013 wurde in Monaco gerade so die 7 Millionen-Marke geknackt. 2014 freuen sich die Verantwortlichen schon, wenn 5 bis 6 Millionen Zuschauer erreicht werden. Weltweit schalteten 2013 insgesamt 50 Millionen Menschen weniger ein, wenn Sebastian Vettel & Co. ihre Runden drehten.
Ein guter Indikator für den Erfolg der Formel 1 sind die Hardcore-Fans, die sich an die Merchandise-Stände der Teams an den Rennstrecken anstellen oder online kaufen, um sich mit allen möglichen Artikeln aus dem Merchandise einzudecken und so ihre Freude an dem Rennsport zu präsentieren. Zu Schumis Zeiten mussten es oft die teure Jacken vom Ferrari-Stand sein, mittlerweile machen es viele wie Niki Lauda oder Michael Schumacher, lassen sich statt eines Sponsors aber den Protest-Aufnäher aufs "Kapperl" sticken. Eine Stickvorlage können Sie sich hier kostenlos herunterladen.
Diese klassische Silhouette eines Formel 1-Boliden - mit hoher Nase, V10-Motor im Heck - ohne technischen Schnickschnack wie Elektromotor und Durchflussmengenbegrenzer. Als Appell an die Verantwortlichen, den Zauber der alten Formel 1 zurückzubringen. Als Bekenntnis zum puren Rennsport. Und als Erinnerung an die "goldenen Jahre" mit Michael Schumacher. Denn früher war alles besser...