• 27.08.2019 09:41

  • von Roland Hildebrandt

Ferdinand Piëch ist tot: Der frühere Volkswagen-Chef stirbt mit 82 Jahren

Ferdinand Piëch, der frühere Vorstandsvorsitzende von VW und Mitglied der Familie Porsche, ist im Alter von 82 Jahren gestorben

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Der frühere Vorstandsvorsitzende und Aufsichtsratschef von Volkswagen, Ferdinand Piëch, ist tot. Er starb im Alter von 82 Jahren in einem Rosenheimer Krankenhaus, wie Medien übereinstimmend melden. Piëch soll nach einem Restaurantbesuch am 25. August 2019 zusammengebrochen sein. Nähere Hintergründe zur genauen Todesursache gibt es noch nicht.

Titel-Bild zur News: Ferdinand Piëch

Ferdinand Piëch (1937-2019) Zoom

Piëch wurde 1937 als Sohn von Anton und Louise Piëch geboren. Sein Vater leitete von 1941 bis 1945 das Volkswagen-Stammwerk in der damaligen "Stadt des KdF-Wagens", dem späteren Wolfsburg. Seine Mutter war die Schwester von Ferry Porsche, sie gab Ferdinand den Vornamen von Ferdinand Porsche. Wie dieser schlug Piëch eine Karriere als Ingenieur ein, sein Berufsleben begann er 1963 bei Porsche.

Dort war er 1969 für die Konstruktion des 917 verantwortlich. Der Rennwagen, mit dem man später Le Mans gewann, war Piëch-typisch sehr ambitioniert und brachte das Stammhaus in finanzielle Schwierigkeiten.

Nachdem 1972 die Mitglieder der Familie Porsche sich aus allen aktiven Tätigkeiten in der Firma zurückzogen, entwarf Piëch für Mercedes-Benz einen Fünfzylinder-Diesel, bevor er noch im gleichen Jahr zu Audi-NSU ging. Dort setzte er wiederum den Fünfzylinder gegen den Wankelmotor durch, später den Audi quattro und den windschlüpfigen Audi 100 C3. Ab 1983 stellvertretender Vorstandschef in Ingolstadt, übernahm er 1988 den Chefposten.

1993 wurde Ferdinand Piëch schließlich Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG und sanierte den Konzern. Parallel setzte er Schwerpunkte auf die Qualität wie beim VW Passat von 1996 und dem Golf von 1997, was ihm den Spitznamen "Fugen-Ferdl" einbrachte. Zugleich baute er das Hochpreis-Segment aus, Marken wie Bentley und Bugatti erweiterten das Konzern-Portfolio. 

Typische Piëch-Fahrzeuge jener Zeit, die das technisch Machbare ausloteten, waren der VW Phaeton, das 1-Liter-Auto und der Bugatti Veyron mit 16-Zylinder. Von 2002 bis 2015 war Piëch Vorsitzender des VW-Aufsichtsrates. Er hinterlässt zwölf Kinder aus vier Ehen, seit 1984 war er mit Ursula Piëch verheiratet.

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