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Die 10 wichtigsten Autos der Shanghai Auto Show 2025
Vom AUDI E5 Sportback bis zu den Volkswagen-Studien: So wollen ausländische Hersteller den chinesischen Markt zurückerobern
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Ich bin gerade von einem einwöchigen Aufenthalt in Shanghai zurückgekehrt, wo ich die jüngste Ausgabe der jährlichen chinesischen Automobilausstellung besucht habe. Sie ist heute das wichtigste Automobilereignis der Welt, nicht nur wegen ihrer Größe, sondern vor allem wegen der Gesamtzahl der vorgestellten neuen Modelle. Diese Ausstellung ist ein weiterer Beweis für die rasant wachsende Macht Chinas in der Automobilbranche.

© Motor1.com Italien
Autos aus China für China sind der aktuelle Trend Zoom
Die chinesischen Hersteller sind nicht nur im Ausland auf dem Vormarsch, vor allem ihre Popularität im eigenen Land ist inzwischen zum Alptraum für alle ausländischen Marken geworden. Man muss sich nicht einmal die Verkaufszahlen von Marken wie Volkswagen, Mercedes, Toyota, Hyundai oder Ford ansehen, um zu verstehen, wie heikel ihre Lage ist. Das wurde bereits auf der Messe deutlich.
Bereits bei der letzten Ausgabe in Peking wurde deutlich, dass die alteingesessenen Marken keine Protagonisten mehr sind. Heuer jedoch erleben wir ihre "Chinesisierung". Wenn man seinen Gegner nicht besiegen kann, ist es besser, sich mit ihm zu verbünden. Und genau das konnte man bei einigen der Neuheiten beobachten, die von nicht-chinesischen Herstellern während der Veranstaltung vorgestellt wurden.
Aus China für China
Es gibt zwei emblematische Beispiele, die zeigen, wie sich der Ansatz ausländischer Marken in China radikal verändert. Der zweitgrößte japanische Hersteller Honda präsentierte den GT, eine kompakte Limousine, die ausschließlich für den chinesischen Markt entwickelt wurde. Es ist nach dem S7/P7 bereits das zweite Modell rein für China und es bestätigt, dass die alte Strategie, für den Westen entwickelte Autos an den lokalen Geschmack anzupassen, nicht mehr funktioniert.

© Nissan
Dongfeng Nissan N7 Zoom
Das andere signifikante Beispiel stammt von Nissan, einer der am stärksten angeschlagenen japanischen Marken. Das Unternehmen hat in einigen Schlüsselbereichen Marktanteile an die chinesische Konkurrenz verloren und steht vor ernsthaften Schwierigkeiten in Europa und Lateinamerika. In China operiert Nissan über ein Joint Venture mit Dongfeng Motors, einem der vielen mittelgroßen Hersteller des Landes.
Nach Jahren des Misserfolgs mit Modellen, die für westliche Märkte konzipiert wurden, hat Nissan beschlossen, den Kurs zu ändern und die Zusammenarbeit mit seinem chinesischen Partner zu verstärken. Das erste konkrete Ergebnis ist der Nissan N7, ein Beinahe-Zwilling der Limousine Dongfeng eπ 007. Da es sich jedoch um eine Limousine handelt, ist nicht zu erwarten, dass sie die globalen Märkte revolutionieren wird. Die wirkliche Innovation, die den Unterschied machen könnte, ist der neue Nissan Frontier Pro Plug-in-Hybrid.
Es handelt sich um einen attraktiv gestalteten mittelgroßen Pick-up-Truck, mit dem Nissan die Popularität auf Märkten wie Südostasien, Südafrika, Australien und Lateinamerika zurückgewinnen will. Der neue Frontier ist ein rein chinesische Entwicklung. Das soll ihn wettbewerbsfähiger machen als sein japanisches Pendant. Durch die verstärkte Zusammenarbeit mit Dongfeng nutzt Nissan die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Hersteller in Verbindung mit seinem weltweiten Ruf, um wieder ein internationales Publikum zu gewinnen.
Toyota, Hyundai, Volkswagen und General Motors könnten diesem Beispiel bald folgen. Wenn sie ihre chinesischen Rivalen nicht schlagen können, werden sie sich mit ihnen arrangieren müssen.
Die anderen Experimente
Honda und Nissan sind nur zwei Beispiele für Autos etablierter Marken, die in China für den chinesischen Markt produziert werden.
Aus europäischer Sicht ist vor allem der Audi E5 von Bedeutung. Die deutschen Premiummarken sind von der veränderten Nachfrage im Reich der Mitte nicht ausgenommen. Audi, einst ein Maßstab für den Status chinesischer Autofahrer, muss nun einen Rückgang seines Marktanteils zugunsten aufstrebender Hightech-Marken wie AITO, Li Auto und anderen hinnehmen.

© Audi AG
AUDI E5 Sportback Zoom
Die Ingolstädter können es sich nicht leisten, diesen Markt zu verlieren, und so ist der E5 Sportback das erste Produkt, das aus der Zusammenarbeit mit SAIC resultiert. Er ist eine Art Kreuzung aus Schrägheck und Kombi, mit einem Logo, das ausschließlich für den chinesischen Markt bestimmt ist. Seine Hauptaufgabe? Die Umkehrung des negativen Verkaufstrends, den die traditionellen Audi-Modelle in China verzeichnen.
Mazda stellte den EZ-60 ein Jahr nach der Vorstellung des EZ-6 vor. Beide Modelle werden exklusiv in China vom Joint Venture der japanischen Marke mit Changan entwickelt. Der EZ-60 ist ein elektrisches Kompakt-SUV auf Basis des Deepal SL07. Er soll Mazda in China etwas Luft verschaffen. Gut möglich, dass dieses Modell auch außerhalb Chinas verkauft wird. Wie der EZ-6, der in Europa erhältlich ist und ausschließlich aus China importiert wird.
Toyota zeigte auch einige Modelle, die ausschließlich in China entwickelt wurden. Der bZ3X ist nichts anderes als ein überarbeiteter AION V. Im Gegensatz zum bZ4X, der sowohl in China als auch in Japan produziert wird, wird seine kleine Schwester nur in China hergestellt. Anschließend präsentierte der japanische Hersteller den bZ7, der vor Ort mit GAC entwickelt wurde, und die achte Generation des Lexus ES. Obwohl letzterer im Toyota Technical Center Shimoyama in Japan entwickelt wurde, ist es interessant, dass die Marke beschlossen hat, die neue Generation dieses wichtigen Modells in China und nicht in Japan oder den USA vorzustellen.

© Mazda
Mazda EZ-60 (2025) für China Zoom
Volkswagen, einst führend in China, stellte keine neuen Serienmodelle vor, sondern nutzte die Auto Shanghai 2025, um drei Konzepte zu zeigen. Sie geben einen Ausblick auf künftige vollelektrische Modelle, zu denen ein mittelgroßes SUV, ein kompakter Crossover und eine große Limousine gehören werden.
Sie heißen ID.Aura, ID.Era und ID.Evo und werden in China für China entwickelt. Obwohl es bereits exklusive Modelle für den chinesischen Markt gibt (wie den neuen Magotan, Bora, Tavendor, Viloran, Lamando, Talagon), stehen diese drei für eine neue Generation von Hightech-Elektrofahrzeugen, die den Absatz von Volkswagen auf dem größten Automarkt der Welt ankurbeln sollen.
Aus den USA war Buick die einzige Marke, die mit dem Electra GS Concept etwas Neues präsentierte. Es ist ein Produkt des GM China Advanced Design Center. Buick ist die wichtigste Marke von GM in China und ein Pfeiler für das weltweite Geschäft des Konzerns. Weder Cadillac, Lincoln noch Ford stellten neue Modelle vor.
Zu den großen Abwesenden gehörten Hyundai, Kia, Chevrolet, Tesla, Land Rover, Lamborghini, Skoda, Peugeot und Citroën.
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