• 23.02.2024 12:57

  • von Stefan Leichsenring

Dacia Spring (2024): Facelift bringt neue Optik außen und innen

Wer gedacht hat, der neue Dacia Spring würde auf die Konzernplattform Ampr Small gestellt, hat sich getäuscht: Die Technik ist unverändert

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Der neue Dacia Spring steht in den Startlöchern. Neben einer neuen Optik erhält das kleine Elektro-SUV vor allem ein Cockpit mit einer zeitgemäßen Display-Landschaft. Wer dachte, dass der Wagen auf die Konzernplattform Ampr Small wechselt, hat sich allerdings getäuscht: Es handelt sich nur um ein Facelift; Antriebe und Akku ändern sich nicht.

Titel-Bild zur News: Facelift des Dacia Spring (2024)

Facelift des Dacia Spring (2024) Zoom

Auf den Markt kam der Dacia Spring im Herbst 2021. Schon im Jahr darauf erhielt er eine andere Optik mit dem neuen, X-förmigen Logo an der Front. Wieder ein Jahr später kam 2023 eine zweite Motorisierung hinzu. Mit 48 kW ist sie stärker als die nur 33 kW starke Basisvariante, was sich vor allem in einer besseren Beschleunigung jenseits von 50 km/h zeigen soll. Mit der neuen Version will Dacia sein einziges Elektromodell attraktiv halten, auch gegenüber neuen Wettbewerbern wie dem Citroen e-C3.

Das Exterieur

Die Änderungen am Exterieur ähneln denen beim Verbrenner-Modell Dacia Duster. Vorne wurde vor allem die Form der horizontalen, schwarzen Blende geändert, die nun nicht mehr nach unten ausschwingt. Die Lichtsignatur zeigt nun Y-förmige Elemente. Und es gibt neue Stoßfänger vorne und hinten. Sie haben ein Design, das bei der hier gezeigten Extreme-Version entfernt an die Schwarzweißoptik einer Tageszeitung erinnert - so sollen die Spuren von kleineren Park-Rempler weniger auffallen.

Auch entfällt die Dachreling, weil die laut Dacia bei einem Stadtauto kaum gebraucht wird. Am Heck soll eine horizontale schwarze Leiste die Breite betonen. Was die Außenfarbe angeht, so werden nun sechs Versionen angeboten, darunter die neuen Farben Safari-Beige und Brick Red.

Cockpit und Bedienung

Auch bei der Neugestaltung des Cockpits hat sich Dacia am Duster orientiert. Vor allem gibt es nun bei allen Versionen ein konfigurierbares 7-Zoll-Instrumentendisplay. Fürs Navigieren kommt bei der Basisversion eine Smartphone-Halterung zum Einsatz, in die man Handys beliebiger Größe quer einklemmen kann:

Die höheren Ausstattungen bekommen stattdessen einen großen 10-Zoll-Touchscreen; hier der Vergleich mit der alten Version, bei dem der Touchscreen ins Armaturenbrett integriert war:

Auch die Farbpalette innen und die Materialien wurden überarbeitet. In Weiß gehaltene Elemente sollen für eine frische Atmosphäre sorgen. Das "Y"-Element der Leuchten findet sich innen an den zentralen Lüftungsdüsen wieder. Es ist ebenfalls in weißem Kunststoff gehalten, bei der Top-Ausstattung Extreme hingegen in einem Kupferton.

Auch bei der Bedienung gibt es Verbesserungen. So ist das Lenkrad ist nun zumindest in der Höhe verstellbar, nicht jedoch nach vorn oder hinten. Um die Rekuperation zu erhöhen, gibt es erstmals einen B-Modus, der über die neue Getriebesteuerung aktiviert wird: Statt eines Drehknopfes gibt es nun einen Schalter. Einen P-Modus sucht man aber weiter vergebens. Ebenfalls ungewöhnlich: Die Parkbremse wird nach wie vor über einen traditionellen Handbremsgriff aktiviert, und das System über einen Schlüssel gestartet.

Neu sind Accessoires, die über so genannte "YouClip"-Halterungen befestigt werden. Dazu gehören eine Kunststoffschale für den Motorraum für Ladekabel und dergleichen, ein Becherhalter, aufladbare Leuchten und eine Handy-Halterung (mit oder ohne induktives Laden) für die Mittelkonsole.


Fotostrecke: Dacia Spring (2024) mit neuer Optik

Maße und Antriebe

In der Länge schrumpft der stets viersitzige Spring etwas (von 3,73 auf 3,70 Meter), der Wendekreis beträgt nun 4,80 Meter Radius von Wand zu Wand. Der Kofferraum wuchs um acht Prozent auf 308 Liter; bei umgeklappten Rücksitzen sind es 1.004 Liter.

Wie erwähnt, bleiben die beiden Antriebe unverändert. Das gleiche gilt für die 27-kWh-Batterie, die nach wie vor nur rund 220 km ermöglicht. Damit ist das Auto nach wie vor ein reines Stadtauto. Nach Daten von Dacia fährt die Kundschaft durchschnittlich nur 37 Kilometer am Tag mit einem Durchschnittstempo von 37 km/h.

Spring Electric 45:
Antrieb: FWD 33 kW, 125 Nm
0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 19,1 Sek. / 125 km/h
WLTP-Stromverbrauch: ca. 14,6 kWh/100 km
Akku / WLTP-Reichweite: 27 kWh brutto / ca. 220 km
Aufladen: einphasig AC

Spring Electric 65:
Antrieb: FWD 48 kW, 113 Nm
0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 13,7 Sek. / 125 km/h
WLTP-Stromverbrauch: ca. 14,6 kWh/100 km
Akku / WLTP-Reichweite: 27 kWh brutto / ca. 220 km
Aufladen: einphasig AC, optional 30 kW DC

Auch beim Aufladen verbessert sich der Spring nicht. Serienmäßig gibt es nur einen einphasigen Bordlader, das Aufladen mit bis zu 30 kW Gleichstrom ist nur optional möglich. Damit soll man den Akku in 45 Minuten von 20 auf 80 Prozent bringen können - sicher nicht rekordverdächtig. Neu ist jedoch die bidirektionale Lademöglichkeit (Vehicle to Load, V2L): Über einen Adapter, den man in den Ladeslot an der Front steckt, kann man externe Geräte mit bis zu 220 Volt und 16 Ampere (also rund 3,5 kW) versorgen.

Ausstattung und Preise

Die besondere Stärke des Spring ist das niedrige Gewicht, betont Dacia. Selbst die Topversion Extreme wiegt nur 964 Kilo. Im Vergleich zum Vorgänger stieg das Gewicht trotz verbesserter Ausstattung nur um sechs Kilo.

Bei den Assistenten kommen nur die Systeme hinzu, die nötig sind, um die neuesten Sicherheitsstandards zu erfüllen: ein Notbremssystem, eine Verkehrszeichenerkennung mit Geschwindigkeitswarnung, Parkpiepser hinten und ein Spurhalteassistent.

Während es bislang nur die Ausstattungen Essential (für die 33-kW-Version) und Extreme (für die 48-kW-Motorisierung) gab, wird nun eine Version Expression dazwischengeschoben, die mit beiden Motorisierungen erhältlich ist.

Cockpit des Dacia Spring (2024)

Cockpit des Dacia Spring (2024) Zoom

Bestellen kann man den neuen Dacia Spring ab Frühjahr 2024, die Auslieferung beginnt im Sommer. Auch nach dem Facelift soll der Dacia Spring das günstigste batterieelektrische Auto auf dem Markt bleiben - bisher betrug der Basis-Listenpreis 22.750 Euro. Einen Preis für die neue Version nennt Dacia noch nicht.

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Alles in allem kann auch die verbesserte Version des Dacia Spring kann nicht mit dem Citroen e-C3 konkurrieren: Die Reichweite ist zu klein, die Leistung zu gering und die Bedienung mit Handbremse sowie Zündschlüssel vorsintflutlich. So wird der Dacia günstiger werden müssen, um mitzuhalten.

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