• 03.07.2020 09:32

  • von Stefan Leichsenring

Byton vor dem Aus: Angestellte erhalten seit Monaten keinen Lohn mehr

Das chinesische Elektro-Start-up Byton steht offenbar vor dem Aus - Die Angestellten erhalten offenbar bereits seit Monaten keinen Lohn mehr

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Das chinesische Elektroauto-Startup Byton steht vor dem Aus. Der Bayerische Rundfunk meldete heute in seinem Rundfunkprogramm Bayern 5 aktuell, dass die chinesischen Angestellten bereits seit März keinen Lohn mehr bekommen, die Angestellten in Europa und in den USA seien beurlaubt oder in Kurzarbeit.

Auch unsere Parnterseite Insideevs.com meldet heute, dass Byton den Betrieb eingestellt und die meisten Mitarbeiter weltweit für sechs Monate beurlaubt hat. Nur ein kleines Management-Team sei noch übrig. 

Schon vor zwei Monaten berichtete Insideevs, dass Byton die Hälfte seiner US-Belegschaft beurlaubt habe. Nun erreichte Insideevs-Kollege Tom Moloughney einen US-amerikanischen Byton-Sprecher und erhielt eine Bestätigung für die Einstellung des Geschäftsbetriebs:

 "Wie überall hat COVID-19 die Finanzierung und den Geschäftsbetrieb von Byton vor große Herausforderungen gestellt. Infolgedessen haben der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung beschlossen, dass das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit in China  für die nächsten sechs Monate ab dem 1. Juli vorübergehend einstellen wird. Auch die Operationen in den anderen Regionen sind betroffen."

Noch im Januar war auf der amerikanischen Elektronikmesse CES der Byton M-Byte zu sehen. Das Elektro-SUV sollte schon bald als erstes Byton-Modell auf den Markt kommen. Im März hieß es dann, die Produktion von Prototypen sei nach einer kurzen Stopp aufgrund der Pandemie wieder aufgenommen worden. Doch im Juni wurden auf Twitter Gerüchte laut, dass Byton seinen chinesischen Angestellten schon vier Monatsgehälter schuldig geblieben sei:

Vom M-Byte sollte es zwei Versionen geben, eine mit Hinterradantrieb und eine mit Allradsystem. Die Leistung sollte bei 200 beziehungsweise 300 kW (272 beziehungsweise 408 PS) liegen, die Reichweite bei mindestens 360 Kilometer. Zu den Highlights der Studie gehörte ein riesiges Display, das sich über die gesamte Cockpitbreite zog:

Sogar einen Basispreis gab es bereits, er sollte bei 54.000 Euro liegen. Nun haben sich diese Pläne offenbar zerschlagen und eine Zukunft erscheint ungewiss. So überraschend das kommt, es gab bereits Vorzeichen. So hatte das deutsche Nachrichtenmagazin Stern Ende Mai gemeldet, dass neben Byton auch andere chinesische Start-ups wie Nio oder Faraday Future in Bedrängnis seien.

Byton M-Byte (2019)

Byton M-Byte (2019) Zoom

Eine Byton-Pleite hätte auch in Deutschland Auswirkungen: In München beschäftigt die Firma 70 Mitarbeiter. Nach Informationen der ARD sollen die chinesischen Mitarbeiter in den nächsten Tagen aber zumindest die März-Gehälter ausgezahlt bekommen.

Quelle: Insideevs.com, Bayerischer Rundfunk

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