Alfa Romeo 33 Stradale: 333 km/h auf der Teststrecke in Nardo
Lediglich 33 Exemplare des Alfa Romeo 33 Stradale sollen gebaut werden - Passend dazu erreichte der Supersportwagen jetzt 333 km/h
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Ein Prototyp des neuen Alfa Romeo 33 Stradale (Fahrgestellnummer 00) hat ausgiebige Testfahrten im süditalienischen Nardo durchgeführt. Auf der durch zahlreiche Weltrekordfahrten berühmten Kreisbahn validierte das Ingenieursteam die Fahrdynamik und die Leistung des limitierten Supersportwagens.
© Motor1.com Deutschland
Das Augenmerk der Techniker galt insbesondere der Aerodynamik, dem Kühlsystem und der Schalldämmung unter extremen Bedingungen. Die ersten der insgesamt nur 33 Kunden werden ihren Alfa Romeo 33 Stradale planmäßig Ende Dezember erhalten.
Das Nardò Technical Center (NTC) in Apulien ist eines der modernsten Test- und Versuchszentren der Welt für Automobile und Motorräder. Der 1975 von Fiat erbaute Komplex erstreckt sich heute über eine Fläche von 700 Hektar und verfügt über 20 unterschiedliche Teststrecken für alle Arten von Erprobungsfahrten. Auf der äußeren Kreisbahn, die mit vier Kilometern Durchmesser eine Länge von rund 12,6 Kilometern aufweist, werden außerdem regelmäßig Geschwindigkeitsweltrekorde aufgestellt.
333 Kilometer pro Stunde im Oval
Genau auf dieser Strecke bestätigte der neue Alfa Romeo 33 Stradale jetzt die errechneten Fahrleistungen. Das zweisitzige Coupé erreichte eine (vermutlich so geplante) Höchstgeschwindigkeit von 333 km/h und beschleunigte in weniger als drei Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.
Angetrieben wird der Alfa Romeo 33 Stradale von einem hinter dem Cockpit positionierten V6-Twinturbo-Benziner, der aus einem Hubraum von drei Litern mehr als 456 kW (620 PS). Die Motor ist eine Weiterentwicklung des in den leistungsstärksten Serienfahrzeugen von Alfa Romeo eingesetzten Triebwerks. Seine Kraft wird mittels eines Doppelkupplungsgetriebes mit acht Gängen und eines elektronischen Sperrdifferenzials auf die Hinterräder übertragen. Interessant dabei: Die vor Jahresfrist noch erwähnte reine Elektroversion scheint kein Kunde gewählt zu haben. Sie wird jedenfalls nicht mehr erwähnt.
Die Hochgeschwindigkeitserprobung in Nardò folgte auf entsprechende Testfahrten mit mittleren Geschwindigkeiten im Alfa-Romeo-Testcenter im norditalienischen Balocco. Hier konzentrierten sich die Ingenieure auf das Fahrwerk, das Bremssystem, die Lenkung und das Handling. Denn der Alfa Romeo 33 Stradale hat ein ehrgeiziges Ziel: das beste Fahrerlebnis in dieser Fahrzeugkategorie zu bieten.
Zwei Modi, einer für die Straße ...
Das Chassis des neuen Alfa Romeo 33 Stradale basiert auf einem H-förmigen, aus Aluminium gefertigten Rahmen und einem Monocoque aus Kohlefaser. Die Fahrdynamikregelung bietet zwei Modi, die über einen Schalter auf dem Mitteltunnel angewählt werden.
Der Modus STRADA (Straße) ist beim Motorstart automatisch aktiviert und garantiert den optimalen Kompromiss aus Komfort und Fahrspaß. STRADA steht für sanfte Leistungsentfaltung und Schaltvorgänge, normale Pedalempfindlichkeit, alltagstaugliche Charakteristik der Stoßdämpfer sowie eine Steuerung der Abgasanlage, die erst oberhalb von 4.000 Touren den Sound verschärft.
Alfa Romeo 33 Stradale (2023)
... und einer für die Rennstrecke
Der Modus PISTA (Rennstrecke) sorgt für gesteigerten Adrenalinspiegel. Die Maximalleistung steht zur Verfügung, die Pedale reagieren noch sensibler, die Federung ist straffer, die Schaltvorgänge laufen schneller ab und die Abgasanlage entfaltet unabhängig von der Drehzahl den vollen Sound. Zusätzlich steht eine Startautomatik zur Verfügung, die mittels der Taste QUADRIFOGLIO aktiviert wird. Durch die Launch-Control steuert die Elektronik alle Systeme in Sinne einer möglichst effizienten Beschleunigung aus dem Stillstand.
Darüber hinaus ermöglicht der neue Alfa Romeo 33 Stradale, die Traktionskontrolle und das Fahrstabilitätsprogramm zu deaktivieren (ESC OFF). Aber auch in diesem Modus bietet der italienische Supersportwagen ein auch von Nicht-Profis kontrollierbares Fahrverhalten. Eine große Rolle spielt dabei das aktive, elektronisch gesteuerte Fahrwerk. Die mechanischen Komponenten bestehen aus Radaufhängungen mit doppelten Querlenkern ringsum und einer halb-virtuellen Lenkachse. Diese Konfiguration bewirkt, dass die sehr direkt ausgelegte Lenkung effektiv von Federungs- und Antriebseinflüssen abgekoppelt wird.
Die Bremsanlage des neuen Alfa Romeo 33 Stradale ist als Brake-by-Wire-System ausgelegt. Die Verbindung zwischen Pedal und Bremsen erfolgt im Regelfall also rein elektronisch. Die von Brembo gefertigten Kohlefaser-Keramik-Scheiben garantieren hohe Verzögerungsleistung, reaktionsschnelles Ansprechverhalten und reduziertes Fading auch bei hohen Temperaturen. Die Bremsscheiben sind vorne und hinten innenbelüftet sowie gelocht. An der Vorderachse packen Monoblock-Bremssättel mit sechs Kolben zu, an der Hinterachse sind vier Kolben im Einsatz.
Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar