• 16.03.2010 12:12

  • von Roman Wittemeier

Sebring: Furchtbarer Crash von Jon Field

Die Testwoche vor dem Auftakt der American Le-Mans-Series in Sebring begann mit einem schlimmen Crash: Jon Field entkommt dem Intersport-Wrack unverletzt

(Motorsport-Total.com) - Alle Beobachter und Beteiligten beim Sebring-Vortest in dieser Woche dürfen erst einmal durchatmen. Zum Auftakt der Tests am Montag erlebte Intersport-Pilot Jon Clint Field einen brutalen Abflug, der schlimmere Konsequenzen befürchten ließ. Der Amerikaner hatte mit seinem LMP1-Boliden soeben die schnellste Rundenzeit des Nachmittags markiert, als offenbar am Lola-AER der Heckflügel abbrach. Field konnte den Wagen nach Kurve neun nicht mehr halten, schlug in die Mauer ein und überschlug sich mehrfach.

Titel-Bild zur News:

Vom Intersport-Lola blieb nach dem Field-Crash nicht mehr viel übrig

Als sich der dichte Staub nach dem Unfall wieder legte, offenbarte sich ein Bild des Schreckens. Die Trümmerteile vom Intersport-Lola waren weit verstreut, vom Wagen kaum mehr als die Sicherheitszelle übrig. Dann der Moment der ersten Erleichterung: Field konnte sich selbstsändig aus dem Wrack befreien, musste allerdings anschließend in ein Krankenhaus gebracht werden. Die gute Nachricht von dort: Der 54-Jährige hat unfassbares Glück gehabt. Field wird am Samstag im Ersatzwagen starten können.#w1#

Der böse Unfall ließ die sportlichen Ereignisse des Tages in den Hintergrund rücken. Eine offizielle Zeitenliste vom ersten Testtag vor dem Auftakt in die neue Saison der American Le-Mans-Series (ALMS) gibt es ohnehin nicht. Die inoffizielle Zeitnahme offenbarte jedoch, dass die beiden Peugeot knapp schneller waren als der Aston Martin. Bei den Briten ersetzt der Berliner Stefan Mücke kurzfristig Chris Buncombe.

Stefan Mücke

Sebring-Debüt: Stefan Mücke springt kurzfristig für Chris Buncombe ein Zoom

"Ich freue mich auf dieses Erlebnis", sagt Mücke, der erstmals in Florida an den Start geht. "Sebring ist eine einzigartige Strecke - eine echte Legende." Der amtierende LMS-Champion teilt sich das Fahrzeug mit Aston Martin-Neuzugang Adrian Fernandez und Harold Primat. "Sebring gehört zu den schwierigsten Strecken überhaupt", erklärt der Schweizer.

Die Testfahrten am Montag wurden von weiteren heftigen Unfällen überschattet, die jedoch glücklicherweise allesamt glimpflich verliefen. Jonny Cocker flog mit dem Drayson-Lola heftig in Kurve elf ab, der Doran Ford GT von Robertson wurde eine Kurve zuvor in der Mauer zerstört. "Dort fährst du Vollgas", erklärt David Robertson, dessen Ehefrau Andrea im Fahrzeug saß. "Der Wagen driftete und sie hat geschaltet. Da war der Abflug unvermeidlich. Aber ihr geht es gut."

Die Tests in Sebring werden am heutigen Dienstag fortgesetzt. Man darf davon ausgehen, dass Peugeot auch weiterhin das Tempo bestimmen wird. "Das ist der schnellste Sportwagen aller Zeiten", sagt Nicolas Minassian, der sich den Wagen mit der Startnummer acht mit Sébastien Bourdais und Pedro Lamy teilt. "Bezüglich Speed ist der 908 seit drei Jahren das Maß der Dinge. Leider hatten wir ab und zu Probleme mit der Standfestigkeit, aber das sollten wir nun im Griff haben."