• 16.03.2008 10:42

  • von Britta Weddige

Peugeot: Schnell, aber nicht zuverlässig

Verpatzte Le-Mans-Generalprobe bei Peugeot: Die Franzosen waren mit dem 908 HDi FAP zwar schnell, doch es hakte an der Zuverlässigkeit

(Motorsport-Total.com) - Um sich optimal auf die 24 Stunden von Le Mans im Juni vorzubereiten, ist Peugeot erstmals auch bei den Zwölf Stunden von Sebring angetreten. Und beim amerikanischen Langstrecken-Klassiker zeigte sich auch, wo die Achillesferse des 908 HDi FAP zu sein scheint. Der Speed des LMP1-Dieselboliden passt. Peugeot war in den Trainings meistens vorn und konnte auch in der kurzen Qualifikation die Bestzeit holen. Da das Qualifying aber wegen eines Unfalls nach nur neun Minuten abgebrochen werden musste, stand Audi mit der absoluten Trainingsbestzeit auf der Pole Position.

Titel-Bild zur News: Peugeot 908 HDi FAP

Peugeot hatte in Sebring mit mehreren technischen Problemen zu kämpfen

In der Anfangsphase des Rennens konnte Peugeot seinen Speed nutzen. Die Franzosen gingen von Startplatz zwei sofort an die Spitze und führten das Rennen über zwei Stunden lang an. Dann aber streikte die Hydraulik und Stéphane Sarrazin musste zu einem längeren Reparaturstopp die Box ansteuern. Mit neun Runden Rückstand kam Sarrazin zurück auf die Strecke.#w1#

Der Franzose versuchte, sich zurück an die Spitze zu kämpfen, doch dann sorgte ein weiteres Hydraulikproblem für eine 45-minütige Zwangspause. Dadurch fiel Peugeot ab auf den 22. Platz. Mit 25 Rückstand starteten die Franzosen eine Aufholjagd. Pedro Lamya gelang mit 1:44.536 Minuten nach acht Stunden die schnellste Rennrunde. Doch zwei Stunden vor dem Ziel musste ein Radlader ausgetauscht werden, danach musste auch noch das Luft-Einlass-System repariert werden. Auf Rang zwölf kam Peugeot schließlich ins Ziel.

Sebring als Testlauf

"Nach zwölf Stunden ist unsere Gesamtbilanz positiv." Michel Barge

"Wir sind hier angetreten um zu sehen, wie das Auto sich auf einer so langen Distanz verhält und um an der Zuverlässigkeit gewisser technischer Komponenten zu arbeiten", sagte Sportdirektor Michel Barge. "Nach zwölf Stunden ist unsere Gesamtbilanz positiv. Wir konnten einige exzellente, konstante Rundenzeiten fahren und unsere Hauptkonkurrenten unter Druck setzen. Wir wissen aber auch, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Dazu kam auch noch die Hitze, die das Rennen für uns zu einem optimalen Testlauf gemacht hat."

"Das Rennen ist weitgehend so gelaufen, wie wir erwartet haben", erklärte Technikchef Bruno Famin. "Wir wollten das Potenzial des Autos zeigen und gewisse Komponenten testen. Ich denke, dass wir schon sehr viel Glück gebraucht hätten, um ohne Probleme bis ins Ziel zu kommen! Wir haben in den 318 Runden sehr viel gelernt. Aber keines unserer Probleme war besonders alarmierend."

"Ich wollte unbedingt zeigen, dass wir die Schnellsten sind!" Stéphane Sarrazin

Sarrazin erklärte: "Wie jeder Pilot würde ich natürlich gern gewinnen und ich bin ein bisschen enttäuscht, denn das Auto war fantastisch. Das Rennen hat mir Spaß gemacht, vor allem mein Duell mit Allan McNish. Ich wollte das unbedingt gewinnen und zeigen, dass wir die Schnellsten sind!"

Für Teamkollege Minassian war es wichtig, als Erster in die erste Kurve gegangen zu sein: "Das Team hatte sich das verdient. Ich habe dann bei allen meiner Stints versucht, so viel Druck wie möglich zu machen." Lamy baut darauf, dass sich das Auto als schnell erwiesen hat: "Obwohl wir Pech hatten, bin ich für den Rest der Saison zuversichtlich. Ich freue mich auf Barcelona!"