• 16.03.2008 10:09

Porsche: Fehlerfrei zum Sebring-Triumph

Doppelsieg beim Zwölf-Stunden-Klassiker in Sebring: Bei Porsche hat man alles richtig gemacht, die Stuttgarter dürfen feiern

(Motorsport-Total.com) - Genau 20 Jahre nach dem letzten Porsche-Sieg bei den zwölf Stunden von Sebring hat der Zuffenhausener Sportwagenhersteller seine Erfolgsgeschichte beim legendären Sportwagenklassiker in Florida mit einem Doppelsieg fortgeschrieben: Mit dem RS Spyder holten Timo Bernhard, Romain Dumas und Emmanuel Collard in einem bis zur letzten Runde spannenden Rennen den 18. Gesamtsieg für Porsche in Sebring. Damit gelang der optimale Start in die Saison 2008 der American-Le-Mans-Series. Den Porsche-Erfolg komplettierten Butch Leitzinger, Marino Franchitti und Andy Lally mit dem zweiten Platz.

Titel-Bild zur News: Emmanuel Collard, Romain Dumas, Timo Bernhard

Das Siegertrio von Sebring feierte den Triumph ausgelassen

"Dieser Sieg hat uns in unserer Sammlung der großartigen Erfolge mit dem RS Spyder noch gefehlt", sagte Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. "Möglich war dieser Erfolg nur, weil alle im Team Penske Racing zwölf Stunden lang keinen einzigen Fehler gemacht haben."#w1#

Für den letzten Gesamtsieg von Porsche beim ältesten Sportwagenrennen der USA hatten 1988 Hans-Joachim Stuck und Klaus Ludwig in einem Porsche 962 gesorgt. Mit nun 18 Gesamtsiegen und 65 Klassensiegen in Sebring baute Porsche seine Position als erfolgreichster Hersteller weiter aus.

Spannung pur in Sebring

Die 56. Auflage der zwölf Stunden von Sebring war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Erst zum zweiten Mal in der Geschichte dieses Klassikers waren die drei erstplatzierten Autos in einer Runde. Die 150.000 Zuschauer rund um den Flugplatzkurs im Herzen Floridas erlebten packende Positionskämpfe mit zahlreichen Führungswechseln. Dank einer konstanten Leistung über die gesamte Renndistanz und der besseren Rennstrategie setzten sich die Porsche-Sportprototypen auch gegen die nahezu 300 PS stärkeren LMP1-Boliden von Audi und Peugeot durch.

Neben Penske, das den siegreichen RS Spyder mit der Startnummer sieben einsetzt, startete auch Dyson erfolgreich in die neue Saison: Das Porsche-Kundenteam sicherte sich nicht nur den zweiten Gesamtplatz und damit sein bisher bestes Ergebnis in Sebring, sondern brachte das Schwesterauto mit Chris Dyson (USA) und Guy Smith (Großbritannien) auch noch auf dem dritten Platz der Klasse LMP2 ins Ziel und krönte damit seine starke Teamleistung.

Porsche RS Spyder

Der RS Spyder mit der Nummer sieben kam als Erster ins Ziel Zoom

"Das war eine sehr gute Vorstellung von Dyson Racing, über die ich mich ganz besonders freue", lobte Kristen. "Damit hat sich das Team eine sehr gute Ausgangsposition im Kampf um die Teamwertung gesichert."

Konfettiregen für die Sieger

Für die Sieger ist der Erfolg bei den zwölf Stunden von Sebring einer der größten Triumphe ihrer Karriere. "Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir die deutlich schnelleren LMP1-Autos geschlagen haben", strahlte Timo Bernhard, der zusammen mit seinen Kollegen mit einem Feuerwerk und einem Konfettiregen auf dem Siegerpodium gefeiert wurde. "Dieser Erfolg lässt sich jedoch einfach erklären: Wir haben von allen Teams die wenigsten Fehler gemacht und wir waren die beständigsten Fahrer."

"Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir die deutlich schnelleren LMP1-Autos geschlagen haben." Timo Bernhard

Romain Dumas, zusammen mit Timo Bernhard der amtierende Champion der Klasse LMP2, übernahm drei Stunden vor dem Ziel als Spitzenreiter den RS Spyder von seinem Teamkollegen Emmanuel Collard und lag nach einer spannungsgeladenen Schlussphase auch im Ziel vorne. "Das war eines der härtesten, aber auch eines der schönsten Rennen, das ich je gefahren bin", sagte er. "Um hier siegen zu können, mussten wir bis zur letzten Runde absolut am Limit fahren." Emmanuel Collard meinte: "Unser Ziel war der Klassensieg. Dass es jetzt der Gesamtsieg geworden ist, macht mich überglücklich."

Der zweite von Penske eingesetzte RS Spyder mit der Startnummer sechs und der Besatzung Sascha Maassen (Aachen), Patrick Long (USA) und Ryan Briscoe (Australien) musste wegen einer defekten Wasserpumpe vorzeitig aufgeben.

Das von Porsche unterstützte Schweizer Privatteam Horag fuhr in Sebring das erste Rennen mit dem RS Spyder und belegte mit Fredy Lienhard (Schweiz), Jan Lammers (Niederlande) und Didier Theys (Belgien) den fünften Platz in der Klasse LMP2.

Doppelsieg auch in der GT2-Klasse

Einen Doppelsieg feierte Porsche auch in der Klasse GT2, in der modifizierte Seriensportwagen am Start sind. Im Porsche 911 GT3 RSR von Flying Lizard gewannen Jörg Bergmeister, Wolf Henzler und Marc Lieb vor ihren Teamkollegen Darren Law, Seth Neiman und Alex Davison.

"Der neue Porsche 911 GT3 RSR hat das härteste Rennen des Jahres mit Bravour gemeistert. Das macht mich zuversichtlich für den Rest der Saison", sagte Kristen. Und Jörg Bergmeister strahlte: "Nachdem ich im letzten Jahr als Spitzenreiter kurz vor dem Ziel unfair abgedrängt wurde, ist dieser Sieg für mich eine große Genugtuung."

"Dieser Sieg ist für mich eine große Genugtuung." Jörg Bergmeister

Rennergebnis (Top 10)

01. Bernhard/Dumas/Collard - Porsche RS Spyder (LMP2) - 351 Runden
02. Leitzinger/Franchitti/Lally - Porsche RS Spyder (LMP2) - 351
03. Capello/McNish/Kristensen - Audi R10 (LMP1) - 351
04. Dyson/Smith - Porsche RS Spyder (LMP2) - 350
05. Brabham/Sharp/Johansson - Acura ARX-01B (LMP2) - 349
06. Luhr/Werner/Rockenfeller - Audi R10 (LMP1) - 333
07. Lienhard/Lammers/Theys - Porsche RS Spyder (LMP2) - 333
08. O'Connell/Magnussen/Fellows - Chevrolet Corvette (GT1) - 328
09. Field/Field/Berry - Lola B06/10 (LMP1) - 327
10. Beretta/Gavin/Papis - Chevrolet Corvette (GT1) - 320