• 18.04.2010 13:31

  • von Britta Weddige

Pagenaud führt Highcroft zum Long-Beach-Sieg

Simon Pgenaud/David Brabham haben den Rennkrimi von Long Beach für sich entschieden - Aston Martin auf platz zwei, Klaus Graf und Cytosport Dritte

(Motorsport-Total.com) - Die ALMS-Fans haben auf dem Stadtkurs im kalifornischen Long Beach haben einen wahren Rennkrimi erlebt: Simon Pagenaud lieferte sich im Highcroft-Acura einen heißen Fight gegen Aston-Martin-Pilot Adrian Fernandez. Dieser leistete sich in der letzten Runde als Führender einen kleinen Fehler und mit einem beherzten Überholmanöver setzte sich Pagenaud an die Spitze. Er kam schließlich mit 0,353 Sekunden Vorsprung auf Fernandez als Gesamtsieger ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Marino Franchitti, David Brabham, Simon Pagenaud

Simon Pagenaud und David Brabham durften in Long Beach den Sieg feiern

Platz drei ging an den Cytosport-Porsche von Klaus Graf und Greg Pickett. Sie gewannen mit ihrem RS Spyder die Prototypen-Klasse in der Umweltwertung "Michelin Green X Challenge". Ihr LMP-Prototyp wies die beste Gesamteffizienz im Verhältnis von Rundenzeiten und Benzinverbrauch auf. In der GT-Klasse feierten die beiden Titelverteidiger Jörg Bergmeister und Patrick Long mit ihrem Porsche ihren ersten Saisonsieg. Sie gewannen zudem die Umweltwertung für GT-Fahrzeuge.#w1#

Das Rennen auf dem Stadtkurs von Long Beach bot bis zum Zieleinlauf Nerven aufreibende Spannung. Am Start behielt Fernandez' Teamkollege Harold Primat von der Pole-Position weg die Führung und baute seinen Vorsprung schnell aus. Zweiter war Jon Field (Intersport-Lola-AER). Pagenauds Kollege David Brabham fiel zurück auf den dritten Platz.

Klaus Graf

Klaus Graf und Kollege Greg Pickett siegten in der Umweltwertung Zoom

Doch nach nur wenigen Minuten war Primats Vorsprung dahin, da nach Unfällen von Tom Papadopoulos (LMPC-Oreca) und Chris Dyson (Dyson-Lola) Safetycarphasen folgten. Nach dem Restart bekam Primat auch noch Bremsprobleme an seinem Aston Martin. Er hatte nun wieder Brabham hinter sich, der allmählich ungeduldig wurde und nach 30 Minuten einen Überholversuch startete. Dabei touchierte Brabham Primat, dessen Aston wurde hinten beschädigt. Brabham kassierte dafür eine Strafe.

Zur Rennmitte gab es aufgrund herumliegender Trümmerteile auf der Piste eine dritte Safetycarphase. Die nutzte Highcroft mit einem klugen und guten Boxenstopp, mit dem das Team die gesamte Zeit, die durch die Strafe verloren gegangen war, wieder aufholen konnte. Nach dem Restart führte Pagenaud, der von Brabhman das Highcroft-Steuer übernommen hatte, vor dem Cytosport-Spyder und dem Intersport-Lola von Jon Field.

Fernandez, der Primat im Aston Martin abgelöst hatte, lag zunächst an Vierter Stelle, konnte aber schnell an Field und dann an Klaus Graf im Cytosport-Porsche vorbeigehen. Unterdessen führte Pagenaud das Feld weiter mit dem knappen Vorsprung von vier Sekunden an. Doch Fernandez hing im recht bald im Nacken und überholte ihn zehn Runden vor Schluss.

Doch der neue Spitzenreiter Fernandez konnte dem Feld nicht davonziehen, da seine Probleme mit den hinteren Bremsen immer größer wurden. Zudem blieb er beim Überrunden immer wieder im Verkehr stecken. Schließlich leistete sich Ferandez in Kurve fünf der letzten Runde einen Fehler, den Pagenaud nutzte, um sich an die Spitze zu setzen und knapp vor dem Mexikaner als Sieger ins Ziel zu kommen.

"Simon hat bis zum Ziel gekämpft und hat am Ende von Adrians Fehler profitiert." David Brabham

"Das Manöver war ziemlich haarig", berichtet Pagenaud. "Ich konnte sehen, dass Adrian Probleme hatte. Er ist in den letzten Runden anders gefahren als davor. Ich habe mir gedacht, wenn ich es klug angehe und mich mit Platz zwei begnüge, dann würde ich genauso viele Punkte bekommen wie als Sieger (als bestplatziertes für die gesamte Saison gemeldetes Auto; Anm. d. Red.). Aber ich bin ein Racer und dachte mir, wenn ich Druck mache, kann ich ihn vielleicht in einen Fehler treiben und habe auf die Gelegenheit gewartet."

"Es ist immer schön, zu beobachten, wie jemand wie Simon andere jagt", ergänzt Teamkollege Brabham. "Dieses Team begeistert mich immer wieder. Es hat mit dem Boxenstopp einen fantastischen Job gemacht. Simon hat bis zum Ziel gekämpft und hat am Ende von Adrians Fehler profitiert."

Porsche feiert in der GT-Klasse

In der GT-Klasse war das Rennen nicht minder spannend. Hier haben vier Teams und drei Hersteller mindestens eine Runde lang in Führung gelegen. Wolf Henzler hatte sich im Falken-Tyres-Porsche zunächst an die Spitze gesetzt. Aber Rahal Letterman BMW entschied sich, beide M3 früh an die Box zu holen und sie dann auf diesem Reifensatz durchfahren zu lassen. Damit gingen Tommy Milner und Joey Hand an Henzler vorbei. Später wurde er auch noch von Patrick Long (Flying-Lizard-Porsche) und Gianmaria Bruni (Risi-Ferrari) weiter nach hinten verdrängt, die durch ihre Stopps die Plätze drei und vier hinter den beiden BMW übernahmen.

"Der Schlüssel zu unserem Erfolg war unser sensationeller Boxenstopp." Jörg Bergmeister

Doch im weiteren Rennverlauf ließen die Reifen der BMW M3 nach, was Porsche-Pilot Long nutzte. Er startete eine Aufholjagd, arbeitete sich nach vorn, überbnahm kurz vor dem Ziel die Führung und bescherte sich und Kollege Bergmeister so von Startplatz vier aus den ersten Saisonsieg. Jan Magnussen in der Corvette zog mit und schaffte es noch, vor BMW Pilot Milner als Zweiter ins Ziel zu kommen. Milner und sein Partner Bill Auberlen wurden Dritte.

"Der Schlüssel zu unserem Erfolg war unser sensationeller Boxenstopp. Der hat uns auf Schlagdistanz zur Spitze gebracht, obwohl wir auch noch vier neue Reifen aufzogen, während die zu diesem Zeitpunkt führenden BMW nur die Fahrer wechselten", sagt Sieger Bergmeister. "Patrick hat sie unglaublich unter Druck gesetzt und sie dafür bezahlen lassen, dass sie zuvor auf frische Reifen verzichtet hatten." Mit ihrem Sieg setzten sich die Titelverteidiger auch an die Spitze der Punktetabelle.

Der Sieg im Prototypen-Cup LMPC ging an Gunnar Jeannette und Elton Julian im Oreca. Sie hatten im Ziel über eine Runde Vorsprung auf Sebring-Sieger Christophe Bouchut und Scott Tucker. J.R. Hildebrand und Tom Sutherland belegten Rang drei. Im GT-Cup GTC siegten Butch Leitzinger und Juan Gonzalez.

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