Mosport trennt die Spreu vom Weizen

Vorschau auf das ALMS-Wochenende im kanadischen Mosport - Vier LMP1-Fahrzeuge gemeldet - BMW erwartet "Herausforderung"

(Motorsport-Total.com) - Der vierte von neun Saisonläufen zur American-Le-Mans-Serie (ALMS) findet am kommenden Wochenende auf der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke in Mosport statt. Auf der 3,957 Kilometer langen Berg- und Talbahn in der kanadischen Provinz Ontario wird fahrerisch "die Spreu vom Weizen getrennt", wie es Lucas Luhr formuliert, der erneut neben Klaus Graf den Lola-Aston-Martin des Cytosport-Teams fahren wird und gemeinsam mit dem Schwarzwälder Top-Favorit auf den Sieg ist.

Titel-Bild zur News: Guy Smith, Lucas Luhr, Klaus Graf, Chris Dyson

Cytosport vs. Dyson: Auch in Mosport das Duell um den Sieg in der LMP1-Klasse

Bei ihrem jeweils letzten Mosport-Start vor diesem Wochenende konnten sowohl Graf als auch Luhr den Gesamtsieg nach Hause fahren: Graf holte im Vorjahr gemeinsam mit Romain Dumas in überzeugender Manier den zweiten Saisonsieg für Cytosport - damals noch im Porsche RS Spyder. Luhr hielt sich in der Saison 2008 am Steuer des Audi R10 TDi schadlos.

Graf/Luhr wollen den Sieg zum Geburtstag

In diesem Jahr machen die beiden wie schon bei den ersten drei Saisonläufen gemeinsame Sache und haben sich nichts anderes als den Sieg am Sonntag auf die Fahnen geschrieben. Passend wäre dies allemal, feiern doch sowohl Graf (Donnerstag) als auch Luhr (Freitag) in dieser Woche ihren Geburtstag.

Lucas Luhr, Klaus Graf

Machen sich Klaus Graf/Lucas Luhr das Geburtstagsgeschenk in Mosport selbst? Zoom

"Wir sollten auch in diesem Jahr wieder eine sehr gute Chance haben", blickt Graf optimistisch auf den ersten Start mit dem Lola-Aston-Martin in Mosport voraus. "Die Strecke sollte dem Aston gut liegen. Zudem haben wir im Vorfeld im Zuge eines Aerodynamik-Tests noch etwas finden können." Aus seiner Vorliebe für den unweit von Toronto gelegenen Kurs macht Graf keinen Hehl: "Mosport ist eine tolle Strecke, die sehr schnell ist. Ich freue mich darauf."

Cockpitpartner Luhr geht noch einen Schritt weiter. "Auf dieser Strecke wird die Spreu vom Weizen getrennt", sagt der Mülheimer, der mit einem Sieg beim Rennen der GT1-WM in Le Castellet im Gepäck nach Mosport kommt. "Ich freue mich auf Mosport. Nachdem wir in Lime Rock keine Punkte in der Gesamtwertung gutmachen konnten, müssen wir hier unbedingt zurückschlagen."

Die Konkurrenz des Duos in der LMP1-Klasse ist diesmal höher. Neben dem auch in Mosport nicht zu unterschätzenden Dyson-Team, das nach Lime Rock zum zweiten Mal in diesem Jahr mit Chris Dyson/Guy Smith sowie Humaid Al-Masaood/Steven Kane zwei Lola-Mazda an den Start schickt, tritt beim einzigen ALMS-Rennen außerhalb der USA ein vierter Prototyp in Erscheinung: Der kanadische Lokalmatador Tony Burgess teilt sich mit Chris McMurry das Cockpit eines Lola-AER des Autocon-Teams.

BMW vor schwieriger Aufgabe in der GT-Klasse

Spannung bietet auch diesmal wieder die GT-Klasse. In der zahlenmäßig traditionell bestbesetzten Klasse der ALMS treffen Fahrzeuge der Hersteller BMW, Corvette, Jaguar, Ferrari, Ford und Porsche aufeinander. Dazu gesellet sich der Panoz mit Ian James/Edward Sandström am Lenkrad, was die Zahl der gemeldeten GT-Fahrzeuge auf 16 ansteigen lässt.

Dirk Müller, Joey Hand

Dirk Müller/Joey Hand wollen für BMW den vierten Saisonsieg an Land ziehen Zoom

Im BMW Lager ist man erpicht darauf, die bisher sieglose Serie in Mosport zu beenden. "Wir konnten auf diesem Kurs bisher nicht die Ergebnisse einfahren, die wir uns erhofft hatten", sagt RLL-Teamchef Bobby Rahal, der die beiden M3 GT mit Bill Auberlen/Dirk Werner sowie Dirk Müller/Joey Hand ins Rennen schickt. "Unser Start in die Saison 2011 war hervorragend", so Rahal mit Blick auf die drei Klassensiege in drei Rennen. "Das bevorstehende Wochenende wird für das gesamte Team aber eine Herausforderung."

Müller, der gemeinsam mit Hand die Gesamtwertung der GT-Klasse anführt, will in Mosport daran anknüpfen, wo man in Lime Rock aufgehört hat. "Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um nach drei Siegen in Folge auch in Kanada ganz oben auf dem Podium zu stehen", sagt er und weist darauf hin, dass "Mosport die schnellste Strecke im ALMS-Kalender ist".

Nach drei Siegen aus drei Rennen wurde dem RLL-Team seitens der Offiziellen ein kleinerer Air-Restrictor für die beiden BMW M3 GT verordnet. Die kleinere Variante wird jedoch erst ab dem kommenden Rennen in Mid-Ohio (5. August) eingesetzt werden.

"Heimspiel" für Corvette

Derweil ist man im Corvette-Lager auf Wiedergutmachung aus. Nachdem das Rennen in Mosport im Vorjahr eine halbe Stunde vor Ablauf der Zeit vorzeitig abgebrochen werden musste, ging der Truppe strategiebedingt ein sicher geglaubter Doppelsieg durch die Lappen.

"Ron Fellows wird Veränderungen an der Strecke vornehmen, falls wir zu viel Untersteuern haben sollten..." Jan Magnussen

Jan Magnussen, der gemeinsam mit Oliver Gavin eine der beiden C6 steuert, hat seine eigenen Vorstellungen, wie es in diesem Jahr mit einem Sieg klappen könnte. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass der langjährige Corvette-Pilot und aktuelle Botschafter der Marke, Ron Fellows, inzwischen einer der Mitbesitzer der Rennstrecke im Mosport Park ist, meint der Däne: "Ron hat mir versprochen, dass er gegebenenfalls Veränderungen an der Streckenführung vornimmt, falls wir zu viel Untersteuern haben sollten..."

Die ausschließlich von Oreca gestellte LMPC-Klasse weist auch in Mosport sechs FLM09 des französischen Rennwagenherstellers auf. In der GTC-Klasse starten fünf Porsche 911 GT3.

Der Zeitplan für Mosport (MESZ):
Freitag, 22. Juli:
21:10 Uhr - Testsession

Samstag, 23. Juli:
16:25 Uhr - Erstes Freies Training
20:25 Uhr - Zweites Freies Training
21:35 Uhr - Qualifying

Sonntag, 24. Juli:
16:00 Uhr - Warmup
21:05 Uhr - Rennen (2:45 Stunden)