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  • 28.09.2009 19:49

Graf-Porsche: Wasser im Sprit

Klaus Graf holte zusammen mit Greg Pickett und Sascha Maassen im Cytosport-Porsche beim Petit Le Mans Platz drei in der LMP2-Kategorie

(Motorsport-Total.com) - Wasser stellte sich in verschiedener Hinsicht als der große Parameter bei der 12. Auflage des Petit Le Mans auf der 4,008 Kilometer langen Strecke von Road Atlanta heraus: Im Allgemeinen, weil extreme Regenfälle den vorzeitigen Abbruch des Rennens veranlassten.

Titel-Bild zur News: Klaus Graf

Klaus Graf glänzte in Road Atlanta zunächst mit superschnellen Runden

Im Speziellen sorgten die schwierigsten Streckenbedingungen dafür, dass Klaus Graf im Cytosport-Porsche ein grandioses Rennen fahren konnte. Nur: Wasser im Benzin bremste den Performanceritt von Graf und seiner Cytosport-Truppe im weiteren Rennverlauf nachhaltig ein.#w1#

Eigentlich war der Porsche RS Spyder durch Graf für den zehnten Startplatz für das 1.000-Meilen-Rennen qualifiziert gewesen. Teameigner Greg Pickett war offiziell für die Anfangsphase bei der Rennleitung nominiert gewesen, indes bestimmte die kalifornische Cytosport-Mannschaft, ob der kniffligen Witterungsbedingungen Graf den Start fahren zu lassen.

Der Dornhaner musste deshalb verspätet aus der Boxengasse das Rennen aufnehmen. Schon innerhalb von vier Runden gelang es ihm im 28 Autos starken Feld in die Top 10 vorzufahren. Weitere drei Umläufe später war er auf Platz acht vorgestoßen und übernahm dabei die Führung in der LMP2-Division.

Ausweichmanöver endet im Gras

Die spektakuläre Fahrt ging mit der Jagd auf die schnellsten LMP1-Prototypen weiter. Wenig später hatte der 40-jährige mit den zu diesem Zeitpunkt schnellsten Rennrunden die beiden Peugeot 908 HDi überholt, die im Juni noch das 24 Stundenrennen von Le Mans gewonnen hatten.

Klaus Graf

Rätselraten an der Cytosport-Box: Die Ursache war Wasser im Spritkreislauf Zoom

In Runde 36 bog Graf an vierter Stelle liegend zum Routinestopp an die Boxen ab und wechselte dabei wegen der immer mehr abtrocknenden Piste mit etwas Risiko auf profillose Reifenreifen. Gerade wieder auf die Strecke eingebogen, näherte sich an einem Bergaufstieg der führende Audi R15. Beim Platzmachen kam Graf abseits der Ideallinie auf die noch feuchte Fahrbahn und drehte sich ins Grün.

Der Randstreifen offenbarte sich durch den starken Regen tief eingeweicht, so dass es für Graf eine knifflige Aufgabe darstellte, das 440-PS-Auto überhaupt wieder auf der Strecke zu bringen. Dort bremste plötzlich ein mysteriöses Problem den Vorwärtsdrang des werksunterstützten Kunden-Porsche. Graf bog unverzüglich zu einem Stopp an die Boxen ab.

Irgendein Fehler an der Kraftübertragung oder der Elektrik schien das Problem zu sein. Nachdem das Steuergerät gewechselt worden war drehte Graf wiederum eine Runde und war nach langsamer Stotterfahrt froh überhaupt wieder an die Boxen zurückzukommen. Dort stellte sich nach langer fieberhafter Suche die eher simple Diagnose heraus: Im Territorialregen hatte sich Wasser mit Benzin vermengt. Der Tank wurde darauf hin leer gepumpt wurde.

Nächster Einsatz: Heimrennen in Laguna Seca

Volle 37 Runden - rund eine Stunde - gingen so auf die Gesamtführenden durch die Zwangspause verloren. Porsche-Werksfahrer Sascha Maassen übernahm das Cockpit zur Weiterfahrt. Während dessen Stint wurden die Witterungsbedingungen schlimmer und schlimmer. Der Aachener übergab beim nächsten regulären Halt den Porsche wiederum an Graf.

Klaus Graf

Klaus Graf, Greg Pickett und Sascha Maassen auf dem Podium in Road Atlanta Zoom

Auf Grund der Niederschläge wurde das Rennen neutralisiert in langsamer Kolonnenfahrt hinter dem Safety-Car fortgeführt. Selbst unter diesen Bedingungen waren die Rennwagen kaum auf der Strecke zu halten. Noch vor der geplanten Halbdistanz wurde das Rennen auf Grund der jetzt völlig unfahrbaren Bedingungen abgebrochen mit roter Flagge abgebrochen.

Nach über vierstündigem Warten verbesserten sich die Wetterverhältnisse nicht, so dass das offizielle Rennende verkündet wurde. Als Rennergebnis kam die Reihenfolge bei Abbruch zur Wertung, welches den Cytosport-Porsche als Drittenplatzierten hinter dem Dyson-Lola und den Fernandez-Acura in der LMP2-Kategorie aufführt.

"Hut ab vor unseren Ingenieuren, die das wirklich knifflige Problem schnell herausgefunden haben und lösen konnten", zollte Graf nach dem Rennen Respekt und meinte. "Wir haben heute wiederum großen Speed und Potenzial aufgezeigt, ein LMP2-Sieg und eine ganz vordere Platzierung im Gesamtklassement wären bei dem prestigeträchtigen Rennen wirklich drin gelegen."


Fotos: ALMS: Petit Le Mans in Road Atlanta


Teameigner Greg Pickett war wegen des Abbruchs nicht mehr zum Einsatz gekommen, freute sich indes über die dritte Podiumsplatzierung im dritten ALMS-Rennen in Folge riesig: "Die tolle Aufholjagd von Klaus in der Startphase hat hier alle Beobachter an der Strecke sehr beeindruckt. Sascha war im Regen gleichfalls sehr schnell unterwegs gewesen und hat mit seinem Wissen als Entwicklungsfahrer dem Team sehr geholfen."

Bereits am übernächsten Wochenende startet die Cytosport-Crew zum nächsten ALMS-Lauf. Das Saisonkehrausrennen in Laguna Seca ist dann das kalifornische Heimspiel für die in Benica bei San Francisco stationierte Mannschaft.

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