• 21.11.2008 12:59

  • von Pete Fink

Farnbacher: "Die GT2 wird immer interessanter"

Dominik Farnbacher erlebte 2008 seine zweite ALMS-Saison, die mit vier Siegen und Gesamtplatz zwei sehr erfolgreich verlief - was kommt 2009?

(Motorsport-Total.com) - In der Winterpause ist Dominik Farnbacher auch einmal über eine längere Periode in Deutschland anzutreffen, nachdem er sich als ALMS-Pilot in der regulären Saison natürlich oft in den USA aufhält. Farnbacher fährt dort zusammen mit Dirk Müller in der GT2-Klasse der ALMS einen Ferrari F430 von Tafel Racing.

Titel-Bild zur News: Dominik Farnbacher

Dominik Farnbacher wird auch 2009 in der ALMS den Tafel-Ferrari fahren

Das deutsche Duo wurde in der abgelaufenen Saison Gesamtzweiter und gewann dabei nicht weniger als vier Rennen. 'Motorsport-Total.com' sprach mit dem 24-jährigen Franken über seine erfolgreiche US-Saison 2008 in Diensten von Tafel-Ferrari und darüber, wie es 2009 weitergehen wird.#w1#

Frage: "Dominik, wie fällt dein persönliches Fazit deiner ALMS-Saison 2008 aus?"
Dominik Farnbacher: "Es lief sehr gut. 2007 war ein Lehrjahr für mich. Damals hieß es, ich solle die Strecken kennenlernen und mich zunächst in der Serie etablieren. Auch die Renneinteilung war komplett neu für mich, denn bei den langen ALMS-Rennen kann man natürlich nicht mehr so zur Sache gehen, wie im Porsche Carrera Cup, wo ich ja vorher unterwegs war."

"Die Aufgabe lautete: Sauber fahren, keine Fehler machen und ankommen. Das habe ich 2007 gelernt und 2008 konnte ich das dann umsetzen. Der zweite Gesamtplatz in der GT2-Klasse, mit dem Ferrari F430 ein für mich neues Auto - damit bin ich schon sehr zufrieden."

Vier Siege - vier Höhepunkte

Dominik Farnbacher Dirk Müller

Dominik Farnbacher und Dirk Müller gewannen das Finale in Laguna Seca Zoom

Frage: "Deine Hauptgegner 2008 waren die starken werksunterstützten Flying-Lizard-Porsche. Wie geht ein reines Privatteam eine solche schwierige Situation an? Läuft das nach dem Motto: Jetzt erst recht?"
Farnbacher: "Ja, das war schon eine große Motivation. Immerhin steht dahinter ja ein ganzer Konzern, der ihnen eine große Unterstützung bietet. Wir treten dagegen mit unserem kleinen Zelt und einem Auto an, das wir von Ferrari gekauft haben. Da haben wir schon einen sehr guten Job erledigt."

Frage: "Ihr habt 2008 viermal die GT2-Klasse gewonnen und wurdet am Ende Gesamtzweiter. Was war für dich dein persönlicher Höhepunkt des Jahres?"
Farnbacher: "Für mich war eigentlich jeder einzelne Sieg ein Höhepunkt. Ein spezieller Erfolg war natürlich gleich am Anfang der Sieg in St. Petersburg, danach war ich richtig Happy. Gleich hinterher in Long Beach quasi eine Wiederauflage, das war auch großartig."

"Leider erlebten wir danach eine kleine Flaute, bis wir durch den Erfolg in Mid-Ohio in der Meisterschaft wieder Anschluss fanden. Und natürlich zum Schluss in Laguna Seca, wo wir trotz unseres Sieges den Titel verloren haben. Aber wir haben nie aufgegeben. Wir haben gezeigt was wir können und wir haben noch einmal gewinnen können."

Fast wie in Le Mans

Dominik Farnbacher

Aufgeben gilt nicht - Dominik Farnbacher entpuppte sich als Kämpfernatur Zoom

Frage: "Jetzt kennst du die ganzen klassischen US-Strecken. Du bist in Sebring gefahren, du bist in Road Atlanta gefahren. Was ist dein Favorit in den USA?"
Farnbacher: "Gut, jede Strecke hat ihre eigenen schönen Seiten. Sebring ist natürlich ein Klasserennen. Zwölf Stunden gehen richtig an die Substanz, speziell wenn man einen Doppelstint fährt. Man steigt aus und kann sich kaum noch bewegen."

"Wenn man so ein Rennen mit zwei Fahrern geschafft hat, dann hat man schon etwas geleistet. Dann zieht man auch den Hut vor den Leuten, die dieses Rennen vor 30 oder 40 Jahren komplett ohne Servolenkung gefahren sind."

"Zudem geht es in Sebring in die Nacht hinein, man erlebt den Sonnenuntergang im Cockpit. Genauso in Road America oder beim Petit-Le-Mans. Das sind schon alles absolute Höhepunkte. Extrem viele Fans und die Post geht richtig ab. Das erinnert einen schon an Le Mans"

Perfekte Zusammenarbeit mit Dirk Müller

Dominik Farnbacher Dirk Müller Tafel Ferrari F430

Bei der Abstimmung des Tafel-Ferraris gab es 2008 keine Probleme Zoom

Frage: " Zusammen mit Dirk Müller hab ihr eine deutsche Fahrerpaarung abgegeben. Wie lief beim amerikanischen Tafel-Team die interne Zusammenarbeit?"
Farnbacher: "Das lief super. Dirk und ich haben uns von der ersten Sekunde an gut verstanden. Wir haben uns super ausgetauscht, wir haben uns oft getroffen und fast jeden Tag telefoniert. Auch das Team hat gesehen, wie gut wir uns verstehen und in Sachen Setup haben wir immer eine Lösung gefunden."

"Ich bin ja um einiges größer als der Dirk und er hat dann einige Male ein Auge zugedrückt, was die Lenkrad- oder Sitzeinstellung betrifft. Das macht nicht jeder Teamkollege und da muss ich vor Dirk schon den Hut ziehen. Er ist ein absolut netter Teamkollege, der mir auch einige seiner Tricks und Kniffe verraten hat."

Frage: "Wird es bem Tafel-Team 2009 irgendwelche Veränderungen geben oder bleibt die Mannschaft so bestehen wie sie war?"
Farnbacher: "Das bleibt alles so wie in 2008. Was Dirk machen wird, weiß ich noch nicht, aber ich denke, dass auch er 2009 wieder zu Tafel zurück kommen wird."

Die stärkste GT2-Klasse aller Zeiten

Dominik Farnbacher

Dominik Farnbacher weiß: 2009 wird kein Zuckerschlecken - die Konkurrenz ist groß Zoom

Frage: "Die GT2-Klasse in der ALMS 2009 wird ein heißer Tanz werden. Porsche, Ferrari, dazu jetzt BMW und die Corvettes. Wie denkst du über die Saison 2009?"
Farnbacher: "Das wird richtig gut, ich freue mich schon darauf. Es wird wie immer ein beinharter Kampf zwischen Ferrari und Porsche. Dazu kommt jetzt der 'Porsche-Killer' der Saison 2001 dazu, der BMW und natürlich die Corvette - das wird schon richtig spannend werden."

"Ich denke zwar, dass BMW am Anfang nicht soviel Gas geben wird, denn sie müssen sich zu Beginn sicher erst einmal wieder orientieren. Aber zur Saisonmitte hin werden sie sicher zeigen wollen, was sie können. Auch Bill Auberlen und Joey Hand ist ein starkes Duo, ich kenne sie aus meinen Grand-Am-Zeiten."

"Ob es dann am Ende zwei, drei oder sogar vier BMW werden, weiß noch niemand. Natürlich Jörg Bergmeister und Wolf Henzler im Flying-Lizard Porsche und das Farnbacher-Loles-Team meines Vaters. Dazu die Corvette und nicht zu vergessen unsere Ferrari-Markenkollegen von Risi - das wird schon ein starkes Feld werden."

"Wir wollen natürlich auch ein Wörtchen mitreden und wer weiß, was noch alles kommt. Aston Martin hat ja auch einmal mit der ALMS geliebäugelt, ich weiß auch nicht ob Ford den GT40 vielleicht ein wenig mehr werksseitig unterstützen könnte. Es wird immer interessanter in der GT2-Klasse, vielleicht haben wir ja eine Chance, wegen dieser Markenvielfalt sogar die Prototypen ein wenig auszustechen."

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