• 21.03.2010 11:18

  • von Roman Wittemeier

Corvette: "So etwas wird nie wieder passieren"

Das Corvette-Drama in Sebring wird als "Missverständnis" abgehakt - Jan Magnussen räumt Emmanuel Collard in der Box ab

(Motorsport-Total.com) - Corvette war als großer Favorit in den Dauerlauf in Sebring gegangen. Zwar hatten sich die beiden gelben GT2-Fahrzeuge in den Trainings und im Qualifying nicht ganz weit vorne gezeigt, dabei aber auch längst noch nicht alle Karten aufgedeckt. Im Rennen sollten die beiden amerikanischen Sportwagen auftrumpfen - zumindest bis zu einem dramatischen Zwischenfall in der Boxengasse, der letztlich beide Corvettes aus der Entscheidung riss.

Titel-Bild zur News: Antonio Garcia

Reichlich Arbeit: Bei Corvette wurde den Mechanikern an der Box nie langweilig

Für die Mannschaft begann das Rennen gut. Nach nur 40 Minuten tauchten die beiden Vetten auf den GT2-Plätzen zwei und drei auf. Die Konkurrenz wusste, dass man kaum Chancen haben würde. "Wenn die Corvettes aufdrehen, dann fahren die in einer eigenen Klasse", so Jörg Bergmeister, der im ersten Stint kein Mittel gegen die starken Amerikaner fand. Nach gut drei Stunden Rennzeit war die große Corvette-Show jedoch durch einen kuriosen Zwischenfall beendet.#w1#

Jan Magnussen war beim Boxenstopp auf den Sitz von Johnny O'Connell geklettert. Als der Däne von seiner Mannschaft aus der Box gebeten wurde, fuhr gerade in jenem Moment Emmanuel Collard mit dem Schwesterauto zum Stopp. Die beiden Corvettes kolliderten heftig, beide hatten erhebliche Schäden. "Da sind dermaßen viele unglücklich Umstände zusammengekommen", berichtet Magnussen. "Es war einfach unfassbares Pech, wir alle fühlen uns mies."

"Es tut mir für die Jungs im Schwesterauto sehr leid, denn wir hatten zu diesem Zeitpunkt wegen eines langen Reparaturstopps ohnehin nicht mehr viel zu gewinnen. Die anderen waren gut dabei und sehr schnell unterwegs. Ich garantiere dafür, dass uns so etwas nie wieder passieren wird", verspricht Magnussen. "Es war ein Missverständnis", erklärt Collard. "Ich hätte eigentlich erst eine Runde später zur Box kommen sollen. Aber meine Benzinwarnleuchte blinkte und das Team hat mich deshalb vorzeitig hereingeholt."


Fotos: ALMS-Auftakt in Sebring, Rennen


Nach langen Arbeiten in der Garage wurden beide Fahrzeuge mit vielen Runden Rückstand wieder auf die Bahn geschickt. Doch das Pech blieb den Amerikanern weiterhin treu. Nach acht Stunden wurde der Wagen von Oliver Gavin von einem herrenlosen Rad getroffen. "Das war knapp", sagt der Brite erleichert. "Das hätte ganz böse ausgehen können." An der Corvette mit der Startnummer vier wurde die Front demoliert. Ohne Licht rollte Gavin vorsichtig zur Box, es folgte ein weiterer Reparaturstopp.

"Ich weiß wirklich nicht, welchen Renngott ich möglicherweise verärgert habe", so Gavin weiter, "aber ich entschuldige mich vorsichtshalber mal in aller Form. Das war wirklich ein unfassbar seltsamer Tag. So viel Action hatten wir mit diesem Team noch nie. Mit unserem Auto hätten wir alle anderen schlagen können, aber irgendwie ging alles schief. Jetzt holen wir alles in Long Beach nach." Das zweite Rennen der American Le-Mans-Series findet Mitte April statt.