• 13.07.2008 18:03

Audi mit Lime Rock nicht zufrieden

Nur ein vierter Platz sprang für das Audi-Team in Lime Rock heraus - Pirro/Capello nach Unfall lange an der Box, Luhr/Werner nach Strafe Vierter

(Motorsport-Total.com) - Kleine Fehler, große Wirkung - so lautet für Audi das Fazit des fünften Laufs der American-Le-Mans-Serie in Lime Rock. Vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse waren die Diesel-Sportwagen die schnellsten Fahrzeuge im Starterfeld. Dennoch mussten sich das Team Audi-Sport-North-America am Ende eines packenden Rennens mit dem vierten Gesamtrang und einem Sieg in der LMP1-Klasse begnügen.

Titel-Bild zur News: Lucas Luhr

Auch Audi-Pilot Lucas Luhr war vom Lime Rock Park nur wenig begeistert

Die beiden Audi R10 TDI starteten auf der kürzesten Strecke im ALMS-Kalender aus der vierte Reihe. Ganze zehn Minuten benötigten Emanuele Pirro und Lucas Luhr, die vor ihnen gestarteten Acura-Honda und Porsche zu überholen und Audi eine Doppelführung zu sichern. Besonders eindrucksvoll war dabei die Leistung von Emanuele Pirro, der einen Vorsprung von fast 20 Sekunden herausfuhr, ehe er den R10 TDI kurz vor Ende der ersten Stunde an Dindo Capello übergab.#w1#

Der Titelverteidiger und Le-Mans-Sieger kam bei seinem ALMS-Comeback jedoch nur acht Runden weit, ehe er mit einem langsameren GT1-Fahrzeug kollidierte und spektakulär gegen die Leitplanken prallte. Der Robustheit des R10 TDI verdankte es Capello, dass er das Rennen nach einer rund 40-minütigen Reparatur fortsetzen und mit 48,007 Sekunden sogar noch die schnellste Rennrunde erzielen konnte. Mehr als der 21. Platz und Rang drei in der LMP1-Klasse waren jedoch nicht mehr möglich.

Lucas Luhr arbeitete sich mit dem Schwesterauto nach einem verhaltenen Start innerhalb von nur zwölf Runden vom achten auf den zweiten Platz nach vorne. Ein Dreher warf den Deutschen vorübergehend auf Rang fünf zurück. Obwohl dabei die Fronthaube beschädigt wurde, lag Luhr schon wieder auf Rang drei, ehe er das Fahrzeug an Marco Werner übergab.

Ein kleiner Fehler der Crew beim Boxenstopp wurde hart bestraft: Weil ein Mechaniker beim Tankvorgang die Schutzbrille nicht vorschriftgemäß trug, wurde gegen das Team eine 25-Sekunden-Zeitstrafe verhängt, durch die Luhr/Werner eine Runde verloren und auf Position acht zurückfielen.

Mit schnellen Rundenzeiten kämpfte sich Werner noch auf den vierten Platz nach vorne, obwohl während einer Gelbphase die Fronthaube gewechselt wurde und der Deutsche zehn Runden vor dem Ziel noch einmal zum Nachtanken an die Box kommen musste.

Mit ihrem vierten Saisonsieg in der LMP1-Klasse bauten die Audi-Piloten ihre Führung in der Fahrerwertung der American-Le-Mans-Serie weiter aus. Das nächste Rennen steht bereits am kommenden Wochenende in Mid-Ohio auf dem Programm.

Stimmen nach dem Rennen in Lime Rock:

Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Die Performance des Audi R10 TDI war toll, doch leider sind sowohl dem Team als auch den Fahrern Fehler unterlaufen, die ein adäquat gutes Ergebnis verhindert haben. Solche Fehler dürfen einfach nicht passieren, denn dafür ist die Konkurrenz in der American-Le-Mans-Serie zu stark. Ich hoffe, dass sich nächste Woche in Mid-Ohio alle darauf besinnen, einen absolut fehlerfreien Job zu machen. Nur dann können wir gewinnen."

Lucas Luhr: "Das war ein sehr aufregendes Rennen. Vom Speed her war heute deutlich mehr drin, denn wir hatten bei weitem das schnellste Auto im Feld. Aber wenn einem das Glück des Tüchtigen fehlt, kann man nicht gewinnen. Das ist uns heute passiert. Durch die Strafe an der Box sind wir eine Runde zurückgefallen. Danach hat das Team einen tollen Job gemacht und Marco Werner hat es richtig fliegen lassen, so dass wir wieder in die gleiche Runde zurückgekommen sind."

"Leider fehlte uns am Ende eine Gelbphase zum richtigen Zeitpunkt. Immerhin haben wir einen weiteren Klassensieg geholt und waren stärker, als wir es auf dieser Strecke erwartet haben. Etwas enttäuscht bin ich trotzdem, weil das Auto mehr hergegeben hat. Das müssen wir nächste Woche in Mid-Ohio wieder gutmachen."

Marco Werner: "Dieses Rennen gehörte eigentlich Audi. Und zwar in zweierlei Hinsicht: Das Nummer-1-Auto lag am Anfang gut in Front, und wir hätten es auch in der Hand gehabt, wenn die 25-Sekunden-Strafe nicht gewesen wäre und wir kurz vor Schluss nicht noch einmal hätten tanken müssen. Wir haben wirklich eine gute Chance gehabt, das Rennen zu gewinnen. So ist es ein Klassensieg, mit dem wir zufrieden sein müssen. Wir sind quasi aus dem Nichts wieder nach vorne gekommen. Aber klar ist, dass es hätte mehr sein müssen."

Dindo Capello: "Ich bin sehr enttäuscht, denn wir hatten ein Auto, mit dem wir das Rennen hätten gewinnen können. Emanuele Pirro ist einen sehr guten und schnellen ersten Stint gefahren. Als ich ins Auto kam, habe ich versucht, nichts zu riskieren, weil ich wusste, wie schnell das Auto ist. Was den Unfall betrifft, muss ich einfach sagen, dass in diesem Jahr - abgesehen von Le Mans - irgendetwas schief läuft. Ich scheine immer im falschen Moment am falschen Platz zu sein."

"Ich war vorsichtig und habe versucht, jeden Kontakt zu vermeiden. Doch plötzlich gab es einen Schlag von hinten. Ehrlich gesagt, weiß ich noch immer nicht genau, was passiert ist. Doch das Rennen stimmt mich zuversichtlich für Mid-Ohio, denn unser Auto war wirklich schnell."

Emanuele Pirro: "Das war sehr unglücklich. Wir hatten ein überlegenes Auto. Alles sah großartig aus. Ich persönlich habe nach dem für mich enttäuschenden Le Mans jede Kurve dieses Rennens genossen. Es lief gut ohne jedes Risiko. Dann geschah der Unfall. Das ist Rennsport. Wir hatten nicht erwartet, auf dieser Strecke so gut zu sein. Aber mit diesem Auto hätten wir locker gewonnen. Sehen wir die positive Seite: Wir hatten ein konkurrenzfähiges Auto und ich war sehr zufrieden mit meiner Leistung."

Dave Maraj (Teamdirektor Audi Sport North America): "Das Auto war im Rennen extrem gut. Leider sind den Fahrern ein paar Fehler unterlaufen, und auch die Crew hat einen kleinen Fehler gemacht. Deshalb haben wir das Rennen verloren. Auf so einer kurzen Rennstrecke und in so einem kurzen Rennen darf so etwas einfach nicht passieren."

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