• 12.04.2009 17:21

  • von Stefan Ziegler

Schweiz gewinnt turbulentes Hauptrennen

Quali-Pechvogel Neel Jani hat für die Schweiz das A1GP-Hauptrennen in Portugal gewonnen - Irland und Portugal auf den Plätzen - Lotterer auf P9

(Motorsport-Total.com) - 42 spannende Rennrunden und beinahe kaum eine Atempause bot das zweite A1GP-Rennen auf dem neuen Autódromo Internacional Algarve in Portugal. Nach über einer Stunde Fahrzeit kam exakt die Hälfte des Starterfeldes über die Linie, nachdem sich viele Piloten bereits zuvor um sämtliche Chancen gebracht hatten. Neel Jani (Schweiz) behielt allerdings stehts die Übersicht und gewann schließlich souverän vor Adam Carroll (Irland) und Lokalmatador Filipe Albuquerque (Portugal).

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Erst das Quali-Pech, dann der Rennerfolg: Neel Jani fuhr für die Schweiz zum Sieg

Das große Drama spielte sich allerdings schon in der Einführungsrunde ab: Polesitter Robert Doornbos (Niederlande) wollte seinen Startplatz noch einmal in ein gutes Ergebnis ummünzen, musste seinen Renner aber schon nach wenigen Metern mit elektronischem Defekt und Flammenbildung abstellen. Damit fand die A1GP-Karriere des IndyCar-Piloten ein vorerst unbefriedigendes Ende.#w1#

Viele Zwischenfälle im Hauptrennen

So hatte Carroll am Start leichtes Spiel und schoss vorneweg - doch die Führung des Iren sollte nur von kurzer Dauer sein: Ein Frühstart machte einen Extrabesuch in der Boxengasse notwendig, denn die Rennleitung bedachte den Youngster mit einer Durchfahrtsstrafe. Diese leistete Carroll in Runde zehn ab, fuhr bis dahin aber gemeinsam mit Jani unangefochten an der Spitze. Das Duo hatte sich schon nach wenigen Umläufen deutlich abgesetzt.

Unmittelbar nach der ersten Boxenstopp-Phase krachte es dann zwischen Earl Bamber (Neuseeland) und Adrian Zaugg (Südafrika), was wiederum das Safety-Car auf den Plan rief. Das Ferrari-Führungsfahrzeug sorgte für Ordnung auf der portugiesischen Piste und schickte das Feld nur drei Runden später wieder auf die Reise - doch die A1GP-Herrschaften wurden sich auch dieses Mal nicht so recht über die Reihenfolge einig und es schepperte erneut.

Mit Vitantonio Liuzzi (Italien), Marco Andretti (USA) und Clivio Piccione (Monaco) schieden in Runde 19 gleich drei potentielle Podiumskandidaten aus und machten die zweite Safety-Car-Phase des Tages erforderlich. In der Reihenfolge Filipe Albuquerque (Portugal), Jani, Salvado Duran (Mexiko), Fairuz Fauzy (Malaysia), Narain Karthikeyan (Indien), John Martin (Australien), dem bestraften Carroll und André Lotterer (Deutschland) fegte das Feld ab Umlauf 22 wieder um den Kurs.


Fotos: A1GP in Portugal


Carroll mit toller Aufholjagd und 20 Punkten

In Runde 28 wurden schließlich die ersten Fahrer zum zweiten Mal in der Boxenstraße vorstellig, was den Endspurt in Portugal einläutete. Die Schweizer fertigten ihren Piloten am schnellsten ab und schickten Jani an der Spitze zurück ins Rennen. Auch Carroll fegte an Leader Albuquerque vorbei, nachdem er eine beeindruckende Aufholjagd gezeigt hatte. Deutschland fing sich hingegen ebenfalls eine Durchfahrtsstrafe ein und wurde weit zurückgeworfen.

Kurz vor Schluss verabschiedeten sich noch Karthikeyan (Indien) und Martin (Australien) aus dem Rennen, ehe Zahir Ali (Indonesien) für eine letzte Gelbphase sorgte und seinerseits die Segel streichen musste. Vorne waren die Positionen aber schon bezogen. Jani ließ auf den letzten Kilometern nichts mehr anbrennen und holte den Sieg im Hauptrennen. Carroll kletterte als Zweiter mit auf das Podium, Albuquerque landete beim Heimspiel auf P3.

Freude auch bei Mexiko und Deutschland: Während Duran mit P5 die ersten Saisonpunkte für die Mittelamerikaner einfahren konnte, holte Lotterer bei seinem ersten Einsatz für Team Deutschland ebenfalls Zählbares. Der 27-Jährige kam abschließend als Neunter über die Linie und strich dafür immerhin noch zwei Punkte ein - damit hat nun auch Deutschland sein A1GP-Punktekonto eröffnet. Die großen Gewinner waren aber die Iren.

Mit zwei zweiten Plätzen - trotz Durchfahrtsstrafe - sammelte Carroll in Portugal satte 20 Zähler und konnte dadurch die Führung in der Gesamtwertung übernehmen. Dort liegt Irland mit 90 Punkten nun vor der Schweiz (88 Punkte) und Portugal (80). Dahinter auf P4 rangieren die Niederlande (66), deutlich abgeschlagen sind dagegen Frankreich (46) und Malaysia (41). Deutschland wird aufgrund der zwei Punkte von Lotterer auf P21 geführt.

Folgen Sie uns!