• 12.04.2009 22:43

Schweiz: Strafe im Sprint - Sieg im Hauptrennen

Neel Jani erlebte ein schwieriges Rennwochenende in Portugal - Happyend mit Sieg im Hauptrennen - Team Schweiz weiterhin auf A1GP-Titelkurs

(Motorsport-Total.com) - Das Schweizer A1GP-Team hat in Portimão in der Algarve Hochs und Tiefs in bunter Folge erlebt. Auf die mehr oder weniger zufriedenstellenden Trainings folgten ein erster Rückschlag im Qualifying für den Sprint und eine starke Reaktion in der anschließenden Qualifikation für das Hauptrennen. Am Sonntag musste sich Jani nach einer diskutablen Strafe mit dem 15. Rang begnügen, ehe der Berner im Hauptrennen groß auftrumpfte und als Sieger abgewinkt wurde.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Pech in der Quali, Strafe im Sprint: Neel Jani war die Erleichterung anzusehen...

Der Ire Adam Carroll hatte während einer Safety-Car-Phase im Hauptrennen den Australier John Martin überholt, wurde nachträglich mit einem Zeitzuschlag von 25 Sekunden bestraft und damit vom 2. auf den 5. Rang relegiert. So blieb die Schweiz trotz des teilweise missratenen Qualifyings und des ebenfalls nicht nach Wunsch verlaufenen ersten Rennens Leader im Zwischenklassement des Nationen-Weltcups. Vor den letzten vier Rennen in Brands Hatch und Mexico City führt der Titelverteidiger mit zwei Punkten Vorsprung vor Irland und sechs Zählern vor Portugal.#w1#

Happyend für Neel Jani

Das über 42 Runden auf der wunderschönen "Achterbahn" in der Algarve führende Hauptrennen schien nach einigen Zwischenfällen in einen Zweikampf zwischen Jani und dem Portugiesen Filipe Albuquerque zu münden. Der zunächst in Führung liegende Carroll büßte für seinen Frühstart mit einer Durchfahrtsstrafe, der Südafrika-Schweizer Adrian Zaugg und der Neuseeländer Earl Bamber kollidierten anschließend in aussichtsreichen Positionen.

Neel Jani

Jubel bei Team Schweiz: Neel Jani gewann das Hauptrennen an der Algarve Zoom

Auch Vitantonio Liuzzi (Italien), Marco Andretti (USA) und Clivio Piccione (Monaco) schieden nach Unfällen aus. Carroll machte hingegen auf Jani zusehends Boden gut und musste sich am Ende um nur 0,4 Sekunden geschlagen geben. Ab der 9. Runde fuhr Jani fast immer an der Spitze - im Anschluss an die zweite Safety-Car-Phase lag er von der 19. bis zur 28. Runde auf Platz 2 hinter Portugal. Mit seinem insgesamt 10. Sieg im Nationen-Weltcup ist Jani nun alleiniger Rekordhalter in dieser Rubrik.

"Das war einer meiner anstrengendsten Erfolge überhaupt. Am Schluss bedrängte uns Irland ziemlich stark", ließ Jani nach dem Rennen verlauten. "Nach all den Widrigkeiten im Verlauf dieses Wochenendes empfinde ich den Sieg als ausgleichende Gerechtigkeit. Die erste von zwei Safety-Car-Phasen wurde mir beinahe zum Verhängnis. Ich büßte deswegen rund 15 Sekunden Vorsprung auf Portugal ein und verlor danach vorübergehend sogar die Führung. Schließlich ging alles gut aus. Ich darf mit dem Erreichten zufrieden sein."


Fotos: A1GP in Portugal


Schweiz: Sieg trotz vieler Stolpersteine...

Als der Sprint nach 13 von 15 vorgesehenen Runden wegen einer Kollision zwischen Brasilien und Südafrika abgebrochen wurde, lag Jani auf Platz acht, der für einen Punkt gut war. Weil aber das Schweizer Team seinen obligatorischen Boxenstopp nach der Ansicht der Rennleitung nicht innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters absolviert hatte, wurde Jani mit einer Stop-and-go-Strafe belegt, die er wegen der Roten Flagge allerdings nicht mehr antreten konnte. Somit wurde ein Zeitzuzschlag von 30 Sekunden fällig, der die Schweiz auf den 15. Rang zurückwarf.

Neel Jani

Neel Jani und Team Schweiz erlebten ein durchwachsenes Rennwochenende... Zoom

Während zweier Runden hatte der im Qualifying ohne gültige Rundenzeit gebliebene und deshalb am Schluss des Feldes gestartete Jani sogar geführt. Auch Teamchef Max Welti zog ein mehrheitlich positives Fazit: "Der Sieg im Hauptrennen war der verdiente Lohn für die Arbeit des Teams. Es hat die Tiefschläge vom Samstag im Qualifying und vom Sonntag im Sprint rechtzeitig weggesteckt. Ich zweifelte auch nie daran, dass sich Neel vor dem Hauptrennen wieder würde konzentrieren können. Einmal mehr hat er einen Beweis seiner Klasse erbracht."

Ein paar Entscheide der Rennleitung gaben hinterher zu reden. Welti ereiferte sich deswegen nicht, übte aber leise Kritik: "Die gegen uns im Sprint verhängte Strafe ist insofern fragwürdig, als das Reglement nicht klar abgefasst ist. Nach unserer Meinung erfolgte der Boxenstopp nicht zur Unzeit. Ebenso diskutabel war der Abbruch des Rennens nach der Kollision zwischen Brasilien und Südafrika. Nicht ohne Weiteres nachzuvollziehen war auch, dass man die Iren im Hauptrennen gewähren ließ, obwohl sie der Aufforderung einer strafweisen Boxen-Durchfahrt nicht nachgekommen waren. Das Duell zwischen Neel und Adam in den letzten Runden barg doch ein gewisses Konfliktpotenzial. Immerhin wurde das Vergehen hinterher noch sanktioniert."

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