PowerBoost: Würze im A1GP-Qualifying
Seitdem die Piloten auch im A1GP-Qualifying den PowerBoost-Knopf drücken dürfen, kommt es zu interessanten Konstellationen in der Startaufstellung
(Motorsport-Total.com) - Einer der großen Pluspunkte in den Rennen der A1GP-Serie ist der sogenannte "PowerBoost". Per Knopfdruck können die Piloten im Rennen kurzzeitig eine höhere Motorleistung freisetzen. Das garantiert immer wieder heiße Überholmanöver und Gegenkonter. Neuerdings kommt der PowerBoost aber nicht nur in den Rennen, sondern auch im Qualifying zum Einsatz.

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Das Feld der A1GP-Serie wird durch die neue Regel auf den Kopf gestellt
Beim vergangenen A1GP-Wochenende in Sepang durften die Piloten erstmals auch im Qualifying in einer ihrer vier schnellen Runden den PowerBoost-Knopf drücken. Das sorgte für zusätzliche Würze in der Qualifikation, die Startaufstellungen wurden auf den Kopf gestellt und die meisten Piloten zeigten sich begeistert von der Neuerung.#w1#
Die meisten Teams nutzten den PowerBoost im Qualifying für das längere Hauptrennen. Andere setzten die Leistungssteigerung ein, um sich in der Startaufstellung für das Sprintrennen weiter nach vorn zu katapultieren. Die Folge: So unterschiedlich wie in Sepang waren die Startaufstellungen der A1GP-Serie selten.
Schwache vorn, Starke hinten
Ein Beispiel ist das libanische Team, das sich im Sprintrennen mit Startplatz 18 begnügen musste, für das Hautprennen aber einen beeindruckenden dritten Startplatz holte. Andersherum lief es bei den Italiener, die im Sprintqualifying Fünfte wurden, im Hauptrennen aber nur auf Platz 19 standen.
Der italienische Pilot Edoardo Piscopo, der dank PowerBoost mit Platz fünf sein bisher bestes Qualifyingergebnis holte, war begeistert von den neuen Möglichkeiten. "Das ist toll für die TV-Zuschauer und die Fans an der Strecke", sagte er gegenüber 'A1GP.com'. "Starke Teams stehen plötzlich hinten und schwächere Teams sind nun vorn - wir haben völlig durcheinandergewürfelte Grids."
Der Indonesier Satrio Hermanto setzte den PowerBoost im Qualifying für das Hauptrennen ein und egalisierte dort mit Platz 14 sein bisher bestes Ergebnis. Er glaubt, dass die Teams nun eingehend analysieren müssen, wie man das System optimal nutzen kann.
"Wir können unsere Qualifying-Performance mit dieser Regel verbessern. Jetzt müssen wir uns hinsetzen und herausfinden, wie das System am besten funktioniert", so Hermanto. "Libanon wurde damit Dritter. Es hängt davon ab, wann und wie man den PowerBoost einsetzt. Noch war es für jeden das erste Mal. Wir brauchen mehr Erfahrung damit."
"Wenn man den PowerBoost-Knopf drückt, werden nach rund vier Kilometern zusätzliche 60 PS freigesetzt. Die höhere Leistung hat man dann etwa zwölf Kilometer (drei Runden) lang, also effektiv während des gesamten Qualifying-Runs", erklärte der niederländische Teamchef Jan Lammers, mit welchen Daten die Teams nun rechnen müssen.

