Pole im Hauptrennen: Piccione überrascht in Kyalami

Mit ein bisschen Glück sicherte sich Monaco in Kyalami die Pole-Position für das Hauptrennen - Niederlande starten als Erste in den Sprint

(Motorsport-Total.com) - Mit einer faustdicken Überraschung endete das Qualifying für die morgigen beiden A1GP-Läufe in Kyalami: Clivio Piccione bescherte dem Team Monaco die erste Pole-Position überhaupt und hat damit im Hauptrennen alle Chancen, in der Premierensaison des Rennstalls auch gleich den ersten Sieg einzufahren.

Titel-Bild zur News: Clivio Piccione, Kyalami Grand Prix Circuit

Clivio Piccione holte für das Team Monaco in Kyalami die erste Pole

Für die frühzeitige Entscheidung sorgte ein Unfall des Brasilianers Felipe Guimarães, der knapp zwei Minuten vor Schluss des vierten und letzten Segments rote Flaggen heraufbeschwor. Damit lief die Zeit ab, ohne dass noch jemand seine schnelle Runde beenden konnte - und diejenigen, die ihre schnelle Runde schon in der Tasche hatten, profitierten. Das waren neben Piccione (1:27.269 Minuten) immerhin vier weitere Piloten.#w1#

Michael Ammermüller, Kyalami Grand Prix Circuit

Kein Top-10-Startplatz: Das hatte sich Michael Ammermüller anders vorgestellt... Zoom

Fairuz Fauzy (Malaysia/+ 0,136) und Earl Bamber (Neuseeland/+ 0,300) nutzten diese Chance und sicherten sich die Positionen zwei und drei. Marco Andretti (USA/+ 2,218) und Michael Ammermüller (Deutschland/+ 2,296) ließen sich den Vorteil hingegen durch die Finger gleiten und mussten sich daher mit den angesichts der Umstände enttäuschenden Startpositionen 14 und 15 für das Hauptrennen zufrieden geben.

Überhaupt konnte das Team Deutschland beim ersten A1GP-Auftritt dieser Saison nach einem starken Freitag heute nicht mehr überzeugen: Ammermüller spielte den einmaligen Boost-Button bereits im zweiten Segment des Sprintqualifyings aus, belegte mit 1,620 Sekunden Rückstand aber trotzdem nur den elften Platz. Morgen wird er es somit schwer haben, ein absolutes Spitzenresultat nach Hause zu fahren.

Mit noch ehrgeizigeren Zielen als Deutschland war die Schweiz in das Qualifying gegangen, doch Titelverteidiger Neel Jani fand wie schon in den Freien Trainings keinen perfekten Rhythmus und belegte die Positionen drei und fünf. Wenn man bedenkt, dass er einer der Leidtragenden des Guimarães-Unfalls war, kann sich das jedoch sehen lassen. Adam Carroll (Irland) wurde zweimal Sechster und hat alle Chancen, seine Gesamtführung zu verteidigen.


Fotos: A1GP in Kyalami, Samstag


Die Pole-Position für das Sprintrennen sicherte sich der Niederländer Jeroen Bleekemolen. Der Allrounder spielte seinen Boost-Button früh aus und kam in den ersten beiden Segmenten auf eine Bestzeit von 1:27.717 Minuten. Damit landete er 0,355 Sekunden vor Filipe Albuquerque (Portugal) und 0,436 Sekunden vor Jani. Piccione fuhr auch im ersten Qualifying des heutigen Tages auf einen beachtlichen vierten Platz.

Die größte Enttäuschung war zweifellos der Schnellste von gestern, Daniel Morad (Libanon): Morad hatte mit Motorproblemen zu kämpfen, errang für das Sprintrennen mit Müh und Not den 18. Rang und konnte in der Session für das Hauptrennen gar nicht mehr auf die Strecke gehen. Ähnlich erging es dem unglücklichen Indonesier Zahir Ali, der in allen vier Sessions keine einzige gezeitete Runde zustande brachte.