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Niederlande: Trotz Ausfällen in den Punkten
Jeroen Bleekemolen wurde in beiden Rennen in Durban abgeschossen, wurde aber dennoch beide Male gewertet und sammelte 14 Punkte
(Motorsport-Total.com) - Das hat es so auch noch nie gegeben: Obwohl Jeroen Bleekemolen heute in Durban zweimal von einem Gegner abgeschossen und aus dem Rennen befördert wurde, sammelte er in beiden Läufen Punkte! Sprint und Hauptrennen wurden nämlich jeweils wegen der Zwischenfälle um das niederländische Team abgebrochen und mit dem Stand in der Runde davor gewertet.

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Stinksauer: Jeroen Bleekemolen nach der Kollision mit Michael Ammermüller
Am Vormittag war Michael Ammermüller der Übeltäter, der Bleekemolen abschoss. Bleekemolen war vom siebenten Startplatz aus wegen der kaputten Frontflügel bei Neuseeland und Brasilien schon Fünfter, als sich der Deutsche hinter ihm beim Anbremsen einer Rechtskurve auf einer Bodenwelle verbremste. Der "Oranje" reagierte stinksauer und geigte Ammermüller die Meinung. Die Deutschen wurden auch nachträglich disqualifiziert.#w1#
Scharfe Kritik an Ammermüller
"Das war ein verrückter Unfall", schimpfte Bleekemolen über die Grenze nach Deutschland. "Er hat mich davor auch schon ein paar Mal angeschoben - und beim letzten Mal war es einfach unglaublich hart. Lächerlich! Mir ist der ganze Heckflügel weggebrochen. Zumindest hat er seine Strafe bekommen, was mich sehr freut. Außerdem ist ihm dann ihm Hauptrennen das Gleiche passiert - ausgleichende Gerechtigkeit!"
Bleekemolen selbst lag im Hauptrennen dank einer recht besonnenen Fahrt an vierter Position, als Lokalmatador Adrian Zaugg in der Haarnadelkurve plötzlich von viel zu weit hinten angeschossen kam und ihn rammte. Das niederländische Auto war stark beschädigt, trudelte aus und fing sogar kurz Feuer. Wieder ein unverschuldeter Ausfall, aber wieder brach die Rennleitung mit roten Flaggen ab und rettete damit den vierten Platz des 26-Jährigen.
"Schade, dass unser erster Boxenstopp nicht so geklappt hat, denn bis dahin lief das Auto gut", analysierte Bleekemolen. "An der Box büßten wir aber ungefähr vier Positionen ein. Frankreich und Portugal kamen zum Beispiel an uns vorbei. Dann hatte ich eine komplett freie Strecke vor mir, aber der zweite Stint lief überhaupt nicht gut. Die Reifen bauten schnell ab - vielleicht war der Reifendruck zu hoch."
Bleekemolen glaubte erst an ein Podium

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Im Hauptrennen wäre ohne verpatzten Boxenstopp ein Podium möglich gewesen Zoom
"Nach dem zweiten Stint lief es besser und ich fuhr eine gute Pace. Am Ende dachte ich, ich sei Dritter (Portugal schien wegen eines kaputten Transponders nicht auf den Monitoren auf; Anm. d. Red.), aber dann fuhr mir Südafrika ins Auto und das Auto fing Feuer. Ein Streckenposten hat mir von den roten Flaggen erzählt. Ich dachte, ich sei Dritter, aber zweimal nicht ins Ziel zu kommen und trotzdem Punkte zu holen, das ist auch nicht schlecht", grinste der Niederländer.
Teamchef Jan Lammers übte genau wie Bleekemolen Kritik an Ammermüller und Zaugg: "Ammermüller fährt uns häufig ins Heck, hat es den Anschein. So fährt man einfach keine Rennen! Man muss kreativer sein, um jemanden zu überholen, wie China heute bewiesen hat. Der letzte Zwischenfall war dann einfach verrückt. Zaugg war beim Bremsen um mindestens 50 Meter zu spät dran, das war ein Abschuss", sagte er.
Was die sportliche Leistung angeht, freute sich der ehemalige Formel-1-Pilot über die 14 gewonnenen Punkte, durch die die Niederlande nun wieder mitten im Kampf um Platz vier sind, aber nach der Bestzeit am Freitag hatte er sich eigentlich mehr erwartet: "Ich hätte gedacht, dass wir noch weiter vorne landen würden. Ich bin aber trotzdem zufrieden mit den Punkten, die wir geholt haben", meinte Lammers abschließend.

