Heroischer Jani: Angeschlagen zum Sieg!

Trotz einer Virenerkrankung erkämpfte Neel Jani in Durban 25 Punkte und bescherte der Schweiz damit die Führung in der Meisterschaft

(Motorsport-Total.com) - Für das Rennwochenende in Durban hatte sich Neel Jani vorgenommen, zum ersten Mal seit dem 20. Januar die Führung in der Meisterschaft von Neuseeland zurückzuerobern. Dies gelang ihm auf eindrucksvolle Art und Weise: Im Sprint sicherte er sich trotz eines Remplers vom Brasilianer Bruno Junqueira den dritten, im Hauptrennen sogar den ersten Platz.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Über diesen hart erkämpften Siegerpokal darf sich Neel Jani besonders freuen

Der Schlüssel zum Erfolg war die besonnene Vorstellung des Schweizers, denn während sich viele seiner Konkurrenten in Zwischenfälle verwickeln ließen, hielt er sich auf dem engen Stadtkurs aus allen Problemen raus. Speziell am Nachmittag ließ Jani nichts anbrennen, führte er - mit Ausnahme der Boxenstopps - vom Start bis ins Ziel und sammelte damit insgesamt 25 Punkte für die Meisterschaft, in der noch sechs Rennen ausstehen.#w1#

Jani nach den Rennen total geschlaucht

"In der Nacht konnte ich wegen der ständigen WC-Besuche kaum schlafen." Neel Jani

Dabei war er alles andere als fit: "Ich bin sozusagen k.o.", seufzte Jani. "In der Nacht konnte ich wegen der ständigen WC-Besuche kaum schlafen. Der Magen/Darm-Trakt ist noch immer nicht vom Virus befreit. Zehn Minuten vor dem Start zum Hautrennen musste ich mit dem Helm auf dem Kopf nochmals die Toilette aufsuchen. Trotzdem ging alles überraschend gut."

Der 24-Jährige schrieb die Tatsache, dass er nicht eingebrochen ist, zum Teil auch dem Rennverlauf mit seinen Gelbphasen zu: "Natürlich kamen mir die Safety-Car-Phasen, in denen ich mich ein bisschen erholen konnte, zupass. Dank des erfreulichen gut liegenden Autos brauchte ich keine Risiken einzugehen. Ich habe mich nur vor Kurven, auf die eine lange Gerade folgt, etwas weniger zurückgehalten", meinte er.

Zufrieden war auch Teamchef Max Welti: "Wir haben einen phantastischen Tag hinter uns. Die ganze Mannschaft hat einen hervorragenden Job gemacht. Dazu gehörten auch zwei Boxenstopps vom Feinsten. Chapeau! Ein besonderes Kränzchen muss ich Neel winden. Er hat unsere Strategie perfekt umgesetzt und viel Rennintelligenz bewiesen", lobte der Ex-Sauber-Formel-1-Techniker seine Truppe.

Welti lobt den Physiotherapeuten

"Ein großes Lob gebührt seinem Physiotherapeuten Helmut Fink." Max Welti

"Das war aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme keine Selbstverständlichkeit. Neel wurde von einem Virus befallen, litt unter akutem Durchfall, verlor in der Nacht zum Sonntag drei Kilogramm an Gewicht und musste nach dem Sprint mit zwei Infusionen halbwegs fit gemacht werden. Ein großes Lob gebührt deshalb auch seinem Physiotherapeuten Helmut Fink", gab Welti strahlend in die Mikrofone.

Ermutigend ist nun der Blick auf die Zwischentabelle: Die Schweiz führt nach sieben von zehn Events zehn Punkte vor Frankreich und 20 vor Neuseeland, denn Jonny Reid sammelte heute nur zwei Zähler. Die von Südafrika angeführten Verfolger sind wahrscheinlich schon aus dem Titelrennen raus. Somit hat Jani hervorragende Chancen, den A1GP-Meisterpokal erstmals in die Alpen zu holen...