• 06.03.2008 17:07

  • von Britta Weddige

Morad: "Nicht nur Jux und Tollerei"

Der kanadische Rookie Daniel Morad hat in Durban wertvolle Einblicke in die Arbeit eines A1GP-Teams bekommen - Nächster Einsatz in Mexiko

(Motorsport-Total.com) - Am nächsten Wochenende der A1GP-Serie in Mexiko City (14. bis 16. März) wird Daniel Morad seinen zweiten Einsatz als Rookie des kanadischen Teams haben. Der 17-Jährige amtierende Champion der Formel BMW USA gab sein Debüt am Rennwochenende im südafrikanischen Durban. Seinen Teamkollegen Robert Wickens, der die Rennen für die Kanadier bestreitet, kennt Morad aber schon wesentlich länger.

Titel-Bild zur News: Daniel Morad

Daniel Morad gewann in Durban Einblicke in die Welt der A1GP-Serie

"Ich fahre nun schon seit fast neun Jahren gegen Rob, deshalb hat mich auch immer interessiert, wer im kanadischen Cockpit sitzt", berichtete Morad. Auch sein Ziel ist es, irgendwann einmal in der A1GP-Serie zum Einsatz zu kommen. Einen ersten Schritt dazu macht er jetzt als Rookie.#w1#

400 PS mehr Power

"Das Auto ist natürlich wesentlich schneller als das Formel BMW Auto, das ich in den vergangenen beiden Jahren gefahren bin", sagte Morad über seine ersten Eindrücke in der A1GP-Serie. "In der A1GP-Serie hast du fast 400 PS mehr als in der Formel BMW, von der Power her war es also ein großer Schritt für mich. Die Maße des Autos sind anders, ebenso die Bremsen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe. Jetzt freue ich mich auf Mexiko. Ich bin gespannt, wie das Auto auf einer permanenten Rennstrecke ist."

In den Straßenschluchten von Durban zu fahren, sei nicht so schwer gewesen, wie befürchtet, fuhr Morad fort: "Nach meiner ersten Runde habe ich mich im Auto schon recht gut gefühlt. Nach drei Runden war ich Fünfter oder Sechster. Ich dachte, dass der Kurs schneller wäre. Wir sind in Nordamerika schon auf einigen Straßenkursen gefahren, deshalb war es keine völlig neue Erfahrung für mich."

"Nach meiner ersten Runde habe ich mich im Auto schon recht gut gefühlt." Daniel Morad

Sehen und lernen

Obwohl er neu im kanadischen Team ist, hat Morad schon in Durban versucht, dem Team das gesamte Wochenende über weiterzuhelfen. Zudem wollte er soviel wie möglich über das Auto lernen. "Ich habe Rob Vorschläge gemacht und ihn auf der Strecke beobachtet", berichtete der Rookie. "Es kann nie schaden, wenn man Input von einem anderen Rennfahrer bekommt. Ich habe versucht, mich so viel wie möglich einzubringen und das sollte mir auch in Mexiko helfen. Jetzt weiß ich, wie so ein Rennwochenende aussieht und wie das Team arbeitet."

Die Situation, mit Wickens zusammenzuarbeiten, ist für Morad trotz ihrer jahrelangen Bekanntschaft neu. Denn bisher waren sie Rivalen, nun sind sie Teamkollegen. "Das lief gut und ich habe am Schluss sogar die Boxentafel für Rob bedient, da ein paar Jungs im Team leider krank geworden sind", berichtete Morad. "Das war eine neue Erfahrung und man lernt die Arbeit zu schätzen, die die Jungs an der Strecke leisten. Man hat nicht nur Jux und Tollerei, wenn man nicht fährt - hinter den Kulissen wird in den Boxen verdammt hart gearbeitet. Für mich war das eine wertvolle Erfahrung. Besonders toll war natürlich, dass Rob das Sprintrennen gewonnen hat."

"Man hat nicht nur Jux und Tollerei, wenn man nicht fährt - hinter den Kulissen wird in den Boxen verdammt hart gearbeitet." Daniel Morad

Noch musste Morad unter dem Podium stehen und den Sieg seines Landsmannes Wickens bejubeln. Eines ist jedoch klar: Irgendwann will der 17-Jährige selbst im Rennen fahren. "Es macht unheimlich viel Spaß und es ist natürlich eine große Ehre, sein Land zu repräsentieren", sagte Morad über das Rookie-Dasein. "Aber ich werde in den Tests mein Bestes geben, um dem Team zu beweisen, dass ich auch in Rennen eingesetzt werden und weitere Siege holen könnte."