• 29.04.2007 17:25

  • von Britta Weddige

Husarenritt von Hülkenberg

Nico Hülkenberg gewann das turbulente letzte Saisonrennen der A1GP-Serie - Heißes Duell mit dem zweitplatzierten Lokalmatador Robbie Kerr

(Motorsport-Total.com) - Es war ein Abschluss nach Maß: Mit einem sensationellen Auftritt holte sich Nico Hülkenberg den Sieg im Hauptrennen beim Saisonfinale der A1GP-Serie in Brands Hatch. Bis ins Ziel lieferte er sich ein heißes Duell gegen den britischen Lokalmatador Robbie Kerr, am Ende durfte sich Hülkenberg aber über seinen neunten Sieg in dieser Saison freuen, 0,6 Sekunden vor dem Briten überquerte er die Ziellinie und drehte einen Freuden-Donut nach dem anderen.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Der Dominator Nico Hülkenberg konnte auch das letzte Saisonrennen gewinnen

Abgeschlagen hinter Deutschland und Großbritannien landete der Italiener Enrico Toccacelo auf Rang drei. Er hatte keine Chance, in das Duell an der Spitze einzugreifen und musste sich am Ende sogar noch gegen den viertplatzierten Inder Narain Karthikeyan erwehren. Die Plätze fünf bis zehn belegten die Niederlande, die USA, Frankreich, Neuseeland, Malaysia und China.#w1#

Der Neuseeländer Matt Halliday lieferte sich ein Fernduell gegen den Briten Kerr um Platz zwei der Gesamtwertung. Von Startplatz 16 aus versuchte der "Kiwi" alles, um noch in die Punkte zu kommen. Mit Erfolg: Platz acht bedeutete, dass Neuseeland, das wie Deutschland von SuperNova betreut wird, in der Nationenwertung 93 Zähler holte und den abschließenden Platz zwei hinter Meister Deutschland (128 Punkte) belegt. Großbritannien ist Dritter mit 92 Punkten. Den Weltpokal bekommt Deutschland morgen Abend bei einer Gala in London überreicht.

Vorentscheidung fiel beim Start

Eine erste Vorentscheidung fiel beim Start: Hülkenberg hatte die bessere Reaktion und die bessere Traktion und konnte sich an Polesitter Kerr vorbeischieben. Der allerdings leistete heftige Gegenwehr, erst nach drei Kurven konnte sich Deutschland endgültig an die Spitze schieben.

Gleich nach dem Start folgte eine mehrründige Safety-Car-Phase, denn gleich zu Beginn des Rennens hat es gekracht. Der Australier Ian Dyk wurde vom Tschechen Jan Charouz abgedrängt, kam in den Dreck uns schoss quer über die Strecke in den Reifenstapel. In diesen Unfall wurde auch noch der Südafrikaner Adrian Zaugg verwickelt.

Beim Re-Start in Runde fünf ging der Führende Hülkenberg schneller aufs Gas als Kerr und konnte leicht davonziehen. Auch nach dem Boxenstopp (Hülkenberg Runde neun, Kerr Runde zehn) blieb Deutschland in Front, obwohl Kerr taktisch clever eine Geldphase nutzte.

Heißes Duell nach zweitem Re-Start

Danach folgten weitere fünf Runden hinter dem Safety-Car, da der Brasilianer Bruno Junqueira sein Auto neben die Strecke gesetzt hatte. Diesmal war der Re-Start brisanter, denn vor dem Duo Deutschland / Großbritannien fuhren noch vier andere Teams - darunter Irland an der Spitze, die Schweiz und Indonesien - die noch nicht beim Boxenstopp gewesen waren. Hülkenberg schon sich beim Re-Start an Indonesien vorbei, hing dann aber hinter dem drittplatzierten Schweizer Sebastien Buemi fest. Kerr nutzte das, holte auf, hing im deutschen Getriebe fest und konnte Hülkenberg schließlich überholen. Doch seine Freude währte nur wenige Sekunden, denn der Konter des "Dominators" folgte auf den Fuß und Hülkenberg konnte seinerseits wieder an dem Briten vorbei gehen.

Erst als die letzten Teams ihre Stopps erledigten, entzerrte sich die Situation an der Spitze etwas. Hülkenberg konnte sich zwar etwas Luft verschaffen, aber Kerr gab nicht auf und machte weiter Druck. Allerdings räuberte der Brite dabei so über die Strecke, dass seine Reifen schneller abbauten als die des Deutschen und er wurde noch dazu von Hinterbänklern aufgehalten. Trotzdem versuchte er bis zum Schluss, bei seinem Heimrennen noch einmal zu attackieren. Erst in der letzten Runde gab der Brite auf und ließ Hülkenberg seinem neunten Sieg entgegen fahren.