• 30.04.2008 15:48

  • von Britta Weddige

Gallagher: Eines Tages soll der Titel her

Vor dem Saisonfinale zieht der irische A1GP-Teamchef Mark Gallagher Bilanz, blickt voraus auf die letzten Rennen und äußert Wünsche für die Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Das A1GP-Team Irland hat sich für das Saisonfinale in Brands Hatch noch ein Ziel gesetzt: Es will die Deutschen überholen, Platz sechs holen und damit das bisher beste Ergebnis der Teamgeschichte einfahren. "Wir gehen mit derselben Entschlossenheit wie immer in dieses Rennwochenende - der Sieg in Mexiko und der Podiumsplatz in China beglügeln uns aber zusätzlich", sagte Teamchef Mark Gallagher im Interview mit der Internetseite der Serie. "In der ersten Saisonhälfte haben wir 50 Punkte geholt, dann hatten wie eine Reihe von Enttäuschungen in Neuseeland, Australien und Südafrika. Aber wir haben in Mexiko optimal zurückgeschlagen. Seitdem ist das Team in positiver Stimmung - wir erleben gerade ein Hoch."

Titel-Bild zur News: A1GP-Team Irland

Das A1GP-Team Irland will künftig öfter so jubeln wie in Mexiko

Gallagher weiß aber, dass die Teams auch in den letzten beiden Rennen noch einmal alles geben werden und es noch einmal eng zugehen wird. Natürlich wollen die Iren gewinnen, doch der Teamchef macht zahlreiche Konkurrenten aus: "Die Schweiz und Neuseeland kämpfen noch um den Titel und ich denke, dass sie wieder vorn sein werden, gemeinsam mit Frankreich und vielleicht auch Deutschland und Portugal. Das portugiesische Team konnte zuletzt beeindrucken. Auch die Kanadier sollten wieder vorn dabei sein."#w1#

Dabei im Konzert der Großen

"Irland ist nicht mehr allein daran interessiert, die Briten zu schlagen - wir wollen alle Topteams schlagen und nicht nur eins davon." Mark Gallagher

Die Nachbarn aus Großbritannien, immerhin auf Rang vier der Gesamtwertung, hat Gallagher dabei interessanterweise nicht auf der Rechnung: "Das britische Team steht unter ziemlichen Druck und muss sich nach einer schwierigen Saison beweisen", erläuterte er. "Viele kleinere Nationen haben sich bei den Briten die Tricks abgeschaut, deshalb haben sie jetzt mehr Gegner als zuvor. Obwohl sie in der Meisterschaft noch vor uns liegen, orientieren wir uns an der Schweiz und an Neuseeland. Es gibt eine natürliche Rivalität zwischen unseren Teams, aber Irland ist nicht mehr allein daran interessiert, die Briten zu schlagen - wir wollen alle Topteams schlagen und nicht nur eins davon."

Einmal konnten die Iren schon alle schlagen - beim Sieg in Mexiko. Ein Triumph, dessen Nachhall immer noch zu spüren ist. "Der Sieg hat sich in vielen Bereichen ausgewirkt", so Gallagher. "Auf der Strecke wurde das Team selbstbewusster, die Pitcrew glaubt an ihre Fähigkeiten und Adam Carroll hat gezeigt, dass er ein Weltklassefahrer ist. Abseits der Strecke haben wir mehr Aufmerksamkeit der Medien, die Sponsoren sind zufriedener und wir haben das Gefühl, jetzt im Konzert der Großen mitzuspielen."

Glücksfall Adam Carroll

"Adam hat Starqualitäten und er würde in der Formel 1 richtig einschlagen." Mark Gallagher

Und wenn die Sprache auf seinen Piloten Adam Carroll kommt, überschlägt sich Gallagher fast vor Begeisterung: "Adam hat Starqualitäten und er würde in der Formel 1 richtig einschlagen", schwärmt er. "Aber wir hatten das Glück, dass er in der A1GP-Serie beim irischen Team gelandet ist. Er hat einen tollen Job gemacht. Er ist konstant schnell, hat ein gutes Verhältnis zu den Ingenieuren, er ist ein Racer durch und durch, seine Start sind oft unglaublich und er weiß, wie man überholt."

Carroll wird dem Team wohl auch in der kommenden Saison erhalten bleiben - damit ist ein Wunsch von Gallagher schon einmal erfüllt. Und was soll die Zukunft weiter bringen? "Ich wünsche mir, dass die irischen Fans und Medien unser Team genauso verfolgen wie die Rugby-Mannschaft oder die beiden Fußball-Nationalmannschaften. Ich möchte auch, dass unser Team ein Siegerteam wird, und zwar konstant. Denn eines Tages möchte ich, dass Irland den Motorsport-Nationen-Weltcup gewinnt."