• 30.04.2008 15:15

  • von Britta Weddige

Carroll: Mit Haut und Haaren A1GP-Pilot

Adam Carroll hat das A1GP-Team Irland nach vorn gebracht - Die Formel 1 bleibt sein Traum, aber er gibt sich realistisch

(Motorsport-Total.com) - Mitte Oktober 2007 startete Adam Carroll in eine neue Karriere: Am Rennwochenende im tschechischen Brünn gab der Nordire sein Debüt in der A1GP-Serie - und fuhr sofort aufs Podium. Seine Saison im Nationenweltcup krönte Carroll mit dem Sieg in Mexiko. Und allen Beteiligten ist klar: Er und Renningenieur Dan Walmsley haben das irische Team auf Vordermann gebracht.

Titel-Bild zur News: Adam Carroll

Adam Carroll ist ein Racer und konzentriert sich ganz auf die A1GP-Serie

Vor dem Saisonfinale am Wochenende in Brands Hatch liegt Irland auf Rang sieben, punkgleich mit dem sechstplatzierten deutschen Team. Sollte es noch gelingen, die Deutschen von Rang sechs zu verdrängen, würden die Iren ihr bisher bestes Gesamtergebnis in der Serie einfahren. Ein Ergebnis, auf das Carroll im nächsten Jahr aufbauen will. Denn er hat vor, auch in der nächsten Saison wieder in der A1GP-Serie zu fahren, wenn Ferrari die Motoren liefert und beim Chassis-Bau ein Wörtchen mitredet.#w1#

Vorfreude auf die nächste Saison

"Ich möchte wieder in der A1GP-Serie fahren", sagte er im Interview mit 'setanta.com'. "Ich glaube, dass wir ein starkes Team haben und dass uns entgegenkommen wird, dass wir ein neues Auto bekommen. Wir bauen ein neues Chassis und bei den Kinderkrankheiten, die auftreten werden, können wir von unserer Erfahrung sehr profitieren. Zudem bin ich das, was das neue Auto bietet, schon gewöhnt: 600 PS, Karbon-Bremsen, Michelin-Reifen. Das Auto wird wesentlich leistungsstärker sein als das bisherige."

Dabei stand die A1GP-Serie eigentlich gar nicht auf dem Karriereplan von Carroll. Der fünffache GP2-Sieger hatte eigentlich daran gearbeitet, über die GP2 in die Formel 1 zu kommen. Doch es scheiterte am lieben Geld. Inzwischen ist der Nordire ein A1GP-Pilot durch und durch. "Es ist viel besser, als ich erwartet habe", sagte er. "Um die Wahrheit zu sagen, liebe ich es. Das war eine harte Saison, denn die Meisterschaft ist wirklich sehr hochklassig."

A1GP-Team Irland

Kollektiver Freudentaumel: Adam Carroll und das A1GP-Team Irland in Mexiko Zoom

Die A1GP-Serie sei eine eigenständige Serie, die man mit nichts vergleichen könnte, so Carroll weiter: "Sie versucht nicht, so zu sein wie die Formel 1 oder die GP2. Man kann dort sein Land unterstützen und die Serie bietet tollen Rennsport. Es ist eine professionelle Rennserie. Man kann davon leben, bekommt sein Gehalt und hat Spaß am Rennen. Und darum geht es doch im Endeffekt."

Die Millionen fehlen

Den Traum von der Formel 1 träumt Carroll zwar immer noch, er hat ihn aber erst einmal beiseite geschoben. "Typen wie Bruno Senna zahlen ihrem GP2-Team 1,5 Millionen Euro - nur für eine Saison. Da kann ich nicht mithalten", erklärte er. "Die meisten Jungs zahlen für ihr Cockpit. Sie kommen nur über einen Sponsor in die Formel 1. Das realisieren die Leute nicht - Fernando Alonso hat für seine erste Saison in der Formel 1 gezahlt, ebenso wie Jarno Trulli, Giancarlo Fischella, Rubens Barrichello und Kimi Räikkönen. Sie alle haben ein bis zwei Millionen Euro mitgebracht, um rein zu kommen. Das ist die Realität - du brauchst das Talent, aber auch das Geld und das ist sehr schwer zu bekommen."

"Typen wie Bruno Senna zahlen ihrem GP2-Team 1,5 Millionen Euro - nur für eine Saison." Adam Carroll

Obwohl er als Formel-1-Testfahrer von Honda genauso schnell unterwegs war wie die Einsatzpiloten, bekam er kein Renncockpit. Und so entschied sich Carroll, erst einmal in der A1GP-serie sein Glück zu versuchen. "Ich bin durch und durch Rennfahrer und ich habe mich dazu entschieden, lieber Rennen zu fahren, mich durch zukämpfen und mein Bestes zu geben, anstatt ein Testfahrer zu sein", erklärte er. Zumal die Fahrmöglichkeiten für die Formel-1-Testpiloten in heutigen Zeiten mehr als beschränkt sind: "Man ist dann zwar immer noch in der Formel 1, aber du kannst nicht fahren, Rennen gewinnen und dich auf der Strecke beweisen. Und das ist doch, was die Leute von dir sehen wollen."

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